Als »hessische Granaten« bezeichnet das Label die Band Wilde Jungs und liefert auch gleich die positive Selbstbezichtigung: »brutal, genial und hammerhart«. Und ich sitze da und frage mich, wer allen Ernstes diese Mischung aus grobschlächtigem Hardrock, Onkelz-mäßigem Brüllgesang und schlichten Texten gut findet.
Ich bin kein PC-Kasper und habe durchaus Freude an einem groben Spruch. »Was für Titten, was für Beine, gehen von Sohle bis zum Hals« - das ist sogar mir zu dümmlich und sexistisch. Und wenn es der Band nicht ums Ficken geht, grölt sie übers Saufen (»König Alkohol«) und – natürlich – über Freundschaft und Zusammenhalt.
Musikalisch ist das kein Oi! und kein Punk, auch wenn ein Iro-Träger in der Band mitmischt. Es handelt sich schlicht um Hardrock, wie man ihn vor über zwanzig Jahren auch bei einem Biker-Treffen hätte hören können, dazu halt das übliche Gegröle, das deutsche Jungmänner gern anstimmen, wenn sie besoffen sind.
Unglaublich! Ich bin beeindruckt. Und ich habe vier Anläufe gebraucht, um die CD einmal durchzuhören. Dafür gibt's sicher einen Tapferkeitsorden.
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