Der Kollege hatte uns die Homepage mit der Adresse und den exakten Namen des gastronomischen Betriebs genannt, aber ich hatte es großzügig vergessen. So irrten wir spät abends in stockfinsterer Dunkelheit durch einen Bezirk von Basel, in dem ich in meinem ganzen Leben noch nie gewesen war.
Immerhin fanden wir das alte Bahnhofs-Areal: Schienen, Gerümpel, alte Bahnhofsgebäude, Bauzäune - und alles finster. Einige Jugendliche fuhren im Hintergrund auf einer beleuchteten Halfpipe mit ihren Skateboards, von dort her kam auch Musik. Und natürlich hörte man die Geräusche der Straße.
Der »Erlkönig« versteckt sich in Basel wirklich gut; man muss ihn ein wenig suchen, wenn man nicht schlau genug ist und auf der Homepage nachguckt. Mir sagte jemand, dass nur jeder hundertste Mensch in Basel überhaupt jemals dort gewesen sei. Aha - glauben wir das also.
Mich erinnerten die Räumlichkeiten und das Publikum ein wenig an das »Fünf« in Karlsruhe: Die Bedienung trug Piercing, der Koch hatte längere Haare, und an der Theke saßen - als wir gingen - zwei Frauen in einer optischen Mischung aus Punkrock und autonome Antifa.
Und das Essen sowie die Getränke waren durchgehend lecker, von hohem Niveau und trotzdem bezahlbar. So richtig billig kamen wir nicht raus; zwei Personen landeten beim feudalen Menü inklusive Trinkgeld bei 80 Euro. Aber jeder Bissen war's wert.
Mein Tip für Basel: den »Erlkönig« suchen und dort dann lecker speisen!
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