Liegt es am herbstlichen Wetter, liegt es an meiner zum Oi! wechselnden Stimmung - keine Ahnung. Tatsache ist, daß bei mir seit Wochen immer wieder eine Doppel-CD die Musik im Auto bestimmt: »Zwei auf einen Streich« von der Band Gewohnheitstrinker aus Freiburg.
Auf der Doppel-CD sind gleich zwei Platten drauf, die ich natürlich bereits als Vinyl besitze. »Schöne Musik für hässliche Menschen« nennt sich die eine, »1984« die andere, und beides Mal geht's mit deutschsprachigem Oi! oder Streetpunk in die Vollen.
Textlich ist die Band klar und eindeutig, sie verzichtet auf üblichen Sexismus und zu doofe Working-Class-Attitüden. Immer wieder wird klar aus dem Leben von nicht mehr ganz so jungen Leuten von der Straße erzählt.
Und bringt glatt noch die Komponente des dezenten Alters in die Texte ein: »Jeder Funken Rebellion erlischt auch irgendwann / man lebt halt sein Leben, passt sich irgendwie an / man rennt zur Maloche, und der Kohle hinterher / abends vor der Glotze, mach ich mich auf dem Sofa schwer.« So endet das Stück »Es ist vorbei«, das ansonsten mit dem großartigen Refrain »Es ist vorbei, ein Outlaw geht in Rente« aufwartet.
Kein Scheiß: Die Band ist gut. Auf ihrer Homepage gibt es drei röhrende Oi!-Stücke zum Download. Und ich ertappe mich dabei, daß ich begeistert mitsinge, wenn ich mit dem Auto über die Landstraße heize ...
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