11 September 2006

Nine Eleven

Ich erinnere mich noch gut an den bewußten Tag vor fünf Jahren. Dienstag, 11. September 2001, es war mitten am Tag.

Frank Borsch kam in mein Büro und sagte: »Da ist einer mit dem Flieger ins World Trade Center.«

Ich grinste blöd, dachte an Mathias Rust, der mit seiner Cessna auf dem Roten Platz gelandet war, und hatte die Vorstellung, daß da ein kleines Flugzeug mit der Schnauze in so einem Bürogebäude steckt. Ich erinnere mich noch heute an das Bild, das ich vor meinem inneren Auge hatte.

Und dann guckten wir im Internet nach neuen Informationen, später waren wir alle verdattert, als wir erkannten, was wirklich los war, und den Rest des Abends verbrachte ich zu Hause damit, durch die Nachrichtenkanäle zu surfen, die Bilder der einstürzenden Türme anzugucken und mit Leuten zu telefonieren.

Ich war schockiert. Ja, war ich. Eine gute Bekannte sagte an dem Abend ganz trocken: »Da werden die Amis hohl drehen. Die bringen dem Bin Laden sogar die Kanarienvögel um, wenn sie können.«

Das ist jetzt fünf Jahre her. Die Türme sind noch nicht wieder aufgebaut, die Kanarienvögel dürften auch noch leben. Manchmal verläuft Geschichte wirklich seltsam – und manche Bilder hat man Jahre und Jahrzehnte danach tatsächlich gleich im Kopf.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja, die Bilder sind uns wohl allen im Kopf geblieben und werden uns ja auch dauernd gezeigt.

Und an den Konsequenzen dieser Anschläge haben wir heute noch zu kauen.

Inwischen geht die gefühlte Bedrohung durch den Terrorismus soweit, dass man sie locker mit der Angst vor einem Nuklearschlag der UdSSR in den 70/80iger Jahren vergleichen kann. Und diese Angst wird uns gezielt von den Medien und den Politikern untergeschoben, so dass wir akzeptieren, dass unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt wird, Deutsche Soldaten vor Israel stehen werden und unser Recht auf informelle Selbstbestimmung mit den Füssen getreten wird.
Ich würde sagen, die Terroristen haben ihre Ziele erreicht. Die Leute haben Angst.

Rainer