Ich habe von den Kreml Krauts leider erst etwas mitbekommen, als die dritte Platte der Band schon wieder einige Jahre alt war. Dafür knallt sie umso besser und geht hervorragend in mein Ohr: Ich habe »Wodoworot« von Ivan Ivanovich & The Kreml Krauts mit wachsender Freude gehört, wobei das echt nicht an jedem Tag bei gleicher Freude funktioniert.
Was die Band macht, ist weit entfernt von Punkrock, lädt aber trotzdem wunderbar zu einem Pogo ein. Man muss sich das Ganze vorstellen wie eine furiose Mischung aus russischer Folklore, Balkan-Beats, Ska und einer tüchtigen Portion Rock-Musik im weitesten Sinne – und das fügt sich mit allen Bläser-Einsätzen, dem russischen Gesang und den abwechslungsreichen Stücken zu einem Gemenge, das mir unweigerlich ein Grinsen ins Gesicht zaubert und bei dem ich nicht stillsitzen kann.
Die Band kommt aus dem Großraum Trier, was man allerdings nicht hört. Würde man mir gegenüber behaupten, sie stamme aus Moskau, klänge das für meine Ohren irgendwie auch authentisch. Die Texte sind in russisch und deutsch, wobei das Besingen von Schnitzel und anderen kulinarische Höhepunkten in »Deutsches Essen in Russland« sehr witzig klingt.
Klar: Das Tröten und der zappelige Rhythmus bei manchen Stücken kann einem irgendwann auf die Nerven gehen. Aber da die Band das Tempo immer wieder wechselt und auch die Richtung der einzelnen Stücke nicht immer gleich klingt, wird das unterm Strich nie langweilig. Gelegentlich sägt die Gitarre ein wenig metallisch durch die Gegend, die meiste Zeit überwiegen aber rasante Bläsersätze und ein knalliges Akkordeon.
Die Kreml Krauts mit ihrem Sänger gefallen mir sehr gut; die Videos, die man bei YouTube von Auftritten der Band sehen kann, zeigen zudem die Freude und den Spaß am rumpeligen Tanzen, die von den Kreml Krauts verbreitet werden. Und das wiederum macht mir viel Freude!
1 Kommentar:
Wer weitere Informationen über die Kreml Krauts haben möchte, schaue sich die Internet-Seite mit vielen Videos und Musikbeispielen an:
http://www.kreml-krauts.de/
Die Kreml Krauts haben bei Bandcamp ihre Stücke eingestellt; unter anderem kann man sich hier die Platte »Wodoworot« anhören:
https://kremlkrauts.bandcamp.com/album/wodoworot
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