25 November 2019

Essen im »Stilbruch«

Schon lange wollte ich einmal im »Walk'schen Haus« in Weingarten essen; das Haus sieht schon von außen toll aus, und Weingarten ist nicht gerade weit von Karlsruhe entfernt. Gesagt, getan und angerufen. Was nicht überraschte: Im Gourmet-Restaurant war kein Platz mehr zu bekommen. Also entschlossen wir uns spontan, das Restaurant im Untergeschoss aufzusuchen.

Der einfachere Bereich nennt sich »Stilbruch«, die optische Schreibweise kann ich hier nicht einfach übernehmen – da muss das Bild ausreichen. Der Stilbruch passt zur Optik des Restaurants: Verschiedene Bereiche des Raumes sind sehr variabel dekoriert und eingerichtet. So gibt es einen Bereich, der sieht aus, als habe man »Klischee-Mexiko« als Vorgabe gehabt.

Ich wiederum saß so, dass ich auf Fotos von jungen Frauen blickte, die mich ernst betrachteten – dieser Stil-Mix sah aber insgesamt tatsächlich sehr gut aus und wirkte nicht, als habe man willkürlich alles zusammengeworfen. Anders gesagt: Im »Stilbruch« hatte sich jemand in der Optik ausgetobt, der sehr wohl Ahnung von Stil hatte, diesen aber sehr schräg vermengte. Mir gefiel's.

Das Essen war eindeutiger. Weil wir nicht im Gourmet-Restaurant saßen, war die Menüfolge eher handfest: Ordentliche Fleischportionen für die Fleischfreunde, ein ordentliches Nudelgericht für mich als Vegetarier. Die Vorspeisen schmeckten ebenfalls, bei den Nachtischen musste ich passen, die Weine stammten zum größten Teil aus Weingarten und ergänzten das Essen sehr gelungen.

Angenehmer Service, angenehme Atmosphäre, gutes Essen, guter Wein – ich war sehr zufrieden. Das »Stilbruch« ist sicher mal wieder eine Reise wert.

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