20 September 2016

Starkes Buch zum Oldenburg-Con

Wie sehr sich die Science-Fiction-Szene verändert hat, belegen unter anderem die Con-Publikationen. In den 80er-Jahren noch handelte es sich dabei meist um eher unterdurchschnittlich gestaltete Hefte, die fotokopiert oder offsetgedruckt wurden. Heute bekommen die Besucher einer Science-Fiction-Veranstaltung richtige Bücher mit auf den Weg, die sie daheim dann in aller Ruhe anschauen können.

Übers Wochenende las ich endlich die Ausgabe 154 des Fanzines »Andromeda«, die seit 1955 vom Science Fiction Club Deutschland herausgegeben wird. Unter dem Titel »Science-Fiction trifft Medizin« ist sie zugleich das Buch zum MediKon One, einer Veranstaltung in Oldenburg, bei der Science Fiction auf Medizin treffen sollte.

Beim Con selbst war ich nicht, das Buch macht aber einen derart guten Eindruck, dass ich das mittlerweile bereue. Extrem lesenswert sind die Beiträge der Ehrengäste: Herbert W. Franke, der Klassiker-Autor der deutschen Science Fiction schlechthin, plaudert aus seinem Leben. Dietmar Dath, der heute wohl die Science Fiction schreibt, man vor allem außerhalb der Sene wahrnimmt, liefert einen bisher unveröffentlichten Auszug aus seinem demnächst erscheinenden Roman.

Dazu kommen haufenweise weitere Beiträge von Personen, die auf dem Con zugegen waren. Es gibt sogar eine Satire, in der ich auch »verwurstet« wurde, und eine sehr schöne Galerie mit vierfarbigen Werken des Grafikers Lothar Bauer.

Das eindrucksvolle Werk ist wie ein Buch aufgemacht: ein großformatiges Paperback mit professioneller Gestaltung (Michael Haitel eben!) und einem Umfang von 156 Seiten. So müssen Con-Bücher heute aussehen und inhaltlich strukturiert sein!

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