14 September 2016

Jeden Tag nur eine Stunde

Wenn ich in diesen Tagen gelegentlich davon erzähle, dass ich an einem Buchprojekt arbeite, so ist das blutig ernstgemeint. Tatsächlich halte ich mich an einen Trick, den Andreas Eschbach in einem Seminar in Wolfenbüttel erzählt hat. Er berichtete von John Grisham, der als Rechtsanwalt arbeitete und unbedingt einen Roman schreiben wollte.

»Dann stand er morgens eine Stunde früher auf« – und das war's. Wer nämlich morgens eine Stunde schreibe, schaffe locker eine Seite oder auch drei Seiten, und wenn er das längere Zeit mache, komme gewissermaßen von selbst ein Roman zusammen.

Diesen Trick übernehme ich seit eineinhalb Jahren. Ich stehe im Schnitt um halb sieben Uhr auf, manchmal sogar früher, mache Kaffee, dusche, frühstücke und räume auf, und spätestens um halb acht Uhr schreibe ich. Meist schreibe ich eine Stunde, manchmal sind es auch zwei Stunden – zwischendurch beantworte ich sogar E-Mails. Ich bin dabei nicht gestresst, sondern fühle mich geradezu glücklich.

Auf diese Weise bekam ich das Kurzgeschichtenbuch »Für immer Punk?« fertig, an dem ich lange herumgedoktert hatte, und auf diese Weise schreibe ich Tag für Tag und Woche für Woche an meinem Fantasy-Romanprojekt. Ich muss das morgens tun, weil ich abends den Kopf voll mit Science-Fiction-Geschichten »meiner« Autoren habe. Nur morgens habe ich den Kopf für meine eigenen Geschichten frei, abends nicht mehr.

Somit bin ich sehr optimistisch, bis Ende des Jahres den Fantasy-Roman fertigzuschreiben, den ich veröffentlichen möchte. Wie und wann das geschehen soll, das ist dann eine andere Geschichte. Ein Schritt folgt auf den anderen: wie im richtigen Leben, so auch bei mir als Gelegenheitsschriftsteller.

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