Aus der Serie »Mein kleiner Urlaubsrückblick auf den Juni«
Schaut man sich auf einer Landkarte den Gardasee an, sieht er auf den ersten Blick ein wenig so aus wie eine schräg liegende Birne: unten ein dicker Bauch, oben ein immer schlanker werdender Abschluß. Das schöne Bild wird von der dünnen Halbinsel getrübt, die sich unten in den Dickbauch hineinschiebt ... und diese Halbinsel ist im Prinzip das Städtchen Sirmione.
Rechts und links der Halbinsel liegen einige Dörfer, die ebenfalls zu Sirmione gehören; bewegt man sich auf der Halbinsel, kommt man an zahlreichen Hotels und Campingplätzen vorbei. Der Zugang zur eigentliche Stadt wird von einem alten Tor gebildet, eine alte Festung erhebt ihre Zinnen über den Gässchen der Innenstadt.
Und dort läßt sich wirklich schön schlendern. Kopfsteinpflaster und altes Gemäuer ergeben eine Mischung, für die Reiseführer-Autoren die Bezeichnung »bezaubernd« wählen. Nicht zu Unrecht, wie ich finde ...
Immerhin waren wir abends da. Die Sonne war bereits sehr tief gesunken, die Dämmerung zog über das Land, und die schlimmsten Heerscharen an Touristen hatten bereits die Stadt verlassen. Tagsüber und in der Hochsaison sei die Altstadt von Sirmione völlig überfüllt, sagte man uns.
Abends und vor allem spät abends waren wir zeitweise die einzigen, die über das Kopfsteinpflaster stolperten, am See entlang spazierten - wo uns die Insekten nervten -, leckeres Eis aßen, in einem kleinen Spezialitätengeschäft Wein, Nudeln und Süßigkeiten erstanden und zuletzt in einer kleinen Osteria noch ein vernünftiges Abendessen zu einem vernünftigen Preis zu uns nahmen.
Sirmione ist eine Reise wert. Ich würd' wieder hinfahren, wenn es zeitlich paßt. Aber sicher nicht tagsüber und im Hochsommer!
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