Die Nachricht schockte mich heute richtiggehend: Ernst Vlcek ist heute morgen verstorben. Der österreichische Schriftsteller, mit dem ich jahrelang zusammenarbeitete, ist - so heißt es - friedlich eingeschlafen. Meinen Schrecken mindert das nicht.
Ernst, im Jahr 1941 geboren, schrieb schon in den 60er Jahren Science Fiction. Seit den 70er Jahren hat er haufenweise Romane veröffentlicht: Science Fiction aller Art, eben auch PERRY RHODAN, Horror unter anderem für den »Dämonenkiller«, Fantasy für die MYTHOR-Serie. Er war ein produktiver Autor mit einer riesigen Fantasie, gelegentlich ein bißchen undiszipliniert, aber eben im Zweifelsfall von einer überschäumenden Schaffenswut.
Ich erinnere mich an viele tolle Romane und Kurzgeschichten, an schräge Figuren und bizarre Ideen. Und ich denke an viele Diskussionen zurück, die wir führten. Nicht alle waren positiv; wir haben uns oft über den »richtigen Weg« gestritten, wie das zwischen Lektor/Redakteur und Autor durchaus mal vorkommen kann.
Ich war zu Gast im Hause Vlcek, ich habe ihn auf seiner Hütte in den Alpen besucht, und wir haben zahlreiche Exposé-Besprechungen seit den frühen 90er Jahren miteinander bewältigt. Wir haben lustige Feste erlebt und manches Bier und manchen Schnaps miteinander getrunken, über gemeinsame Bekannte gelästert oder irgendwelche Ideen ausgebrütet.
Zuletzt telefonierten wir alle halbe Jahre miteinander. Nachdem er aus dem Autorenteam ausgestiegen war, nutzten wir die seltene Chance, miteinander zu »plaudern«, wie er es nannte. Das werde ich jetzt nie wieder machen können ...
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