27 Oktober 2023

Von Avignon und Hardcore

Bereits in meinem ersten Konzept zu »Vielen Dank, Peter Pank«, das ich im Sommer 1994 schrieb, waren Elemente enthalten, die sich erst im zweiten und dritten Band der Trilogie wiederfanden. Als ich dann so weit war, hielt ich mich allerdings nicht an die Reihenfolge, die ich geplant hatte, sondern änderte sehr viel – das ist bei einem solchen Projekt wohl normal.

Zitat aus dem Konzept: »Ein weiterer Versuch, nach Avignon zu fliehen, endet damit, dass er mitkriegt, dass seine ehemalige Liebe sich den goldenen Schuss gesetzt hat und sein Freund Mayo in der Klapse sitzt.« Es gibt das Zerwürfnis mit der großen Liebe in »Chaos en France«, und jemand stirbt an einer Überdosis Heroin, aber das wird völlig anders erzählt.

Und das hier wurde sowieso völlig anders geschichtet: »Peter beschließt, nach Marokko abzuhauen, um sich dort endgültig die Birne abzukiffen. An der Grenze zu Spanien, in Port Bou, trifft er auf zwei total bescheuerte alle Männer, bei denen er zwei Wochen lang haust. Danach sind alle Fluchtgedanken passé, er trampt zurück nach Deutschland.«

Die zwei Männer in Port Bou tauchen im Roman auf, der Aufenthalt beträgt aber nur einen Tag und eine Nacht. Es erschien mir nicht schlüssig, die Handlung mit den zwei schrägen Hippies auf zwei Wochen auszudehnen.

Weitere Überlegungen wurden nur teilweise umgesetzt: »Er besetzt ein Zimmer in einem Abbruchhaus und richtet sich dort so gut wie möglich ein, findet sogar einen Job auf einer Baustelle, wo er als Zimmermann jobbt.« Den Job auf der Baustelle gab’s in »Und: Hardcore!«, das besetzte Zimmer wurde ein Wohnwagen am Waldrand.

»Das tut ihm ganz gut; und bei einigen Konzerten verliebt er sich sogar – allerdings eher hoffnungslos«, konzipierte ich weiter. »Ab diesem Punkt stößt Peter Pank über Nagold und Tübingen auf die HC-Szene und sieht, dass es auch noch andere Dinge außer Saufen gibt, die trotzdem was mit Punkrock zu tun haben.«

Und so skizzierte ich die geplante Handlung zu Ende: »Naja, und dann steuert die Sache langsam auf ein Happy-end zu: Er sieht für sich eine Lösung fürs Leben, eventuell auch mit eben jener Beziehung; eine Lebenslösung, die Punk und Arbeit, Geld und Verweigerung, Hass und Liebe auf einen Nenner bringt.«

So kam’s dann doch nicht …

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