14 Februar 2015

Die ENPUNKT-Abonnenten

Als 1988/1989 die Zeitschrift SAGITTARIUS eingestellt wurde, die ich 1979 gegründet hatte, schafften es meine Mitstreiter und ich, alle Abonnenten anzuschreiben. Wir boten ihnen an, dass sie ihre ausstehenden Abo-Gelder zurückerhalten könnten; einige spendeten uns das restliche Geld freundlicherweise. Als dann 1989 die Firma liquidiert wurde, hatte ich ein reines Gewissen.

Irgendwie machte ich das 2006 völlig anders – leider nicht so gut. Ich veröffentlichte die Ausgabe 43 meines Egozines ENPUNKT und war dabei, die Ausgabe 44 vorzubereiten. Diese erschien aber leider nie, obwohl ich immer wieder einen Anlauf unternahm, das Heft fertigzustellen. Zuletzt arbeitete ich – ungelogen! – im Herbst 2007 daran, das Heft zu layouten.

Mittlerweile ist viel Zeit vergangen, den ENPUNKT gibt es nur noch als Blog. Das finde ich okay: Es war immer eine Freude für mich, die Texte zu schreiben, aber ich hatte irgendwann keinen Spaß mehr daran, das Heft auch zu verkaufen. Von daher habe ich kein schlechtes Gewissen.

Peinlich ist mir aber – und das merkte ich erst dieser Tage so richtig deutlich –, dass ich es nie auf die Reihe bekomme habe, die Abonnenten anzuschreiben und ihnen ihr Geld zurückzuerstatten. Wir reden hier von kleinen Summen; es handelt sich um Beträge, die deutlich unter zehn Euro liegen und die von den meisten locker verschmerzt werden können.

Aber es geht ums Prinzip – ich wollte auch beim ENPUNKT immer ehrlich und korrekt sein. Und so wird mir nichts anderes übrig bleiben, als in den nächsten Tagen an die alten Adressen heranzugehen und die Leute alle einzeln anzuschreiben. Mal schauen, wenn ich »von damals« überhaupt noch erwische ...

1 Kommentar:

Christina hat gesagt…

Muss man sich Sorgen machen? Das klingt nach Vergangenheitsbewältigung ... Du wirst doch nicht etwa ... :)