Zu Beginn der 80er-Jahre schienen alle Fan-Szenen gleichermaßen zu boomen. Ein Grund dafür war, dass die Druckmöglichkeiten auf einmal leichter zugänglich waren: Man konnte in einer Universitätsstadt in der örtlichen Uni-Druckerei preiswert drucken, Offset war das Ding der Stunde, Kopierer wurden preiswerter. Und so entstanden Science-Fiction-, Fantasy-, Comic- oder Punk-Fanzines am laufenden Band.
Anfang 1980 wurde die erste Ausgabe von »Fantastrips« veröffentlicht. Das war schon kein normales Fanzine mehr, und es verweigerte sich ein wenig den bisherigen Richtungen: Das Heft präsentierte vor allem Bilder, war aber kein Comic-Fanzine. Es stellte Illustratoren und ihre Arbeiten in den Vordergrund, ganzseitige Bilder, kombiniert mit Texten. Das war neu und verblüffte mich.
Ich kaufte mir die erste »Fantastrips«-Ausgabe nicht gleich, sondern erst einige Monate später. Es kann sogar sein, dass ich sie erst im Herbst 1980 erstand, als Peter Altenburg mit seinem »Fantastrips« vor meinem »Sagittarius«-Verkaufsstand auf dem WeltCon auftauchte und fragte, ob er sich neben mir breitmachen könne.
Das machte er dann so erfolgreich, dass sich rasch herumsprach, was für ein ungewöhnliches Heft er verkaufen wollte. (Wenige Jahre später machte er als Karl Nagel ein Heft namens »Hackfleisch« – aber das ist dann eine andere Geschichte.) Über diesen Con könnte ich noch viele Geschichten erzählen …
Die erste Ausgabe von »Fantastrips« war ein Heft für Science Fiction und Fantasy. Heute würde manche Grafik eine Sexismus-Diskussion auslösen, damals dachten wir alle nicht über kritische Themen wie Sexismus nach. Das Heft war eine Augenweide, und man kann es auch heute noch durchblättern und bei manchen Bildern staunen.
Peter Altenburg legte zu Beginn des Jahres 1980 etwas vor, was es zuvor nicht gegeben hatte (nicht einmal »Janus Rex« war vergleichbar) – und was es danach praktisch auch nie wieder so richtig gab …
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