04 Juli 2016

Sendung abgebrochen

Eigentlich wollte ich am Sonntag abend, 3. Juli, das tun, was viele Fußballfreunde machten: Ich wollte den Isländern in ihrem Spiel gegen die Franzosen die Daumen drücken, weil ich darauf hoffte, dass die Jungs von der nördlichen Insel ihre Erfolgslaufbahn fortsetzen. Aber ich konnte nicht einmal die erste Halbzeit zu Ende gucken.

Es war der erste Sonntag im Monat, also musste ich meine Radiosendung produzieren; das mache ich am liebsten live. Ich hatte ein schönes Programm vorbereitet, ich wollte Lookout! Records ins Zentrum stellen, also viel amerikanischen Turnschuh-Punkrock aus den 90er-Jahren spielen. Darauf hatte ich richtig Lust.

Als ich ins Querfunk-Studio kam, wiesen mich allerlei Zettel darauf hin, dass das Studio 2 – in dem ich seit gut einem Dutzend Jahren meine Sendung mache – nicht funktionsfähig sei. Man sollte in das Studio 1 gehen. In dem hatte ich vor 21 Jahren angefangen, es war also gewissermaßen eine Rückkehr in die alte Heimat.

Mit dem einen Unterschied: Jemand hatte dem alten Studio eine neue Technik spendiert. Und ich kapierte nichts; ich hatte keine fünf Minuten, um mich mit der Technik vertraut zu machen, was ich nicht schaffte.

Den CD-Player bedienen, das konnte ich recht schnell. Aber als ich ins Mikrofon sprach, verstand ich mich selbst nicht über die Kopfhörer. Und die Vinylscheiben, die ich dabei hatte, konnte ich nicht abspielen – ich verstand auch nach gründlichsten Versuchen nicht, wie sich die Plattenspieler starten ließen.

Nach zehn Minuten gab ich frustriert auf, brach die Sendung ab und startete die Wiederholungssendung. Das tut mir für die paar Leute leid, die sich vielleicht auf meine Sendung gefreut hatten – es sollte einfach nicht sein. Aber dafür konnte ich daheim noch sehen, wie sich die Isländer tapfer gegen die spielerisch-technische Übermacht der französischen Nationalmannschaft stellten ...

2 Kommentare:

RoM hat gesagt…

Hoi, Klaus.
Deine Frustration ist verständlich, zumal in einer Live-Sendung. Die guten Scheiben liegen da - nur für den Plattenspieler bräuchte es vorher einen NASA-Ausbildungskurs. ;-)
Erinnert jetzt ein wenig an bekannte Raumhelden, die in ein unbekanntes Raumschiff stolpern & sich mit Raten & "Gut Glück", in der Zentrale, behelfen müssen. Allerdings sind Perry & Co. dann auch nicht Live auf Sendung.

Immerhin, Du konntest eine Konserve in den Äther drücken.

bonté

Christina hat gesagt…

Das war gestern Abend schon kurios, weil man die Musik einwandfrei gehört hat, nur deine Moderation nicht. Dabei hat es kurz bevor du abgebrochen hast, sogar kurzzeitig funktioniert. Die Moderation von der Bandaufzeichnung hat man übrigens auch nur schlecht verstanden.
Schade, aber du hast immerhin 18 Minuten lang dein Bestes versucht.