04 November 2009

Influenza-Fanzine


Die Zeiten, in denen ich haufenweise Punkrock-Fanzines gelesen habe, sind lange vorbei. Im ZAP hatte ich sogar eine eigene Fanzine-Rubrik. Irgendwie schrumpfte in den letzten Jahren die Zeit zusammen, und das ist echt frustrierend.

Dabei gibt es immer wieder gute Hefte, so zuletzt das Fanzine Influenza, von dem mir die Nummer 3 vorliegt. Mit dem wunderbaren Logo von »Punx and Dogs United« und der gelungenen Unterzeile »Von Hundetrainern für Hundetrainer« gibt's gleich einen satirischen Seitenhieb auf die Köter-Manie in manchen Teilen der Szene.

Ansonsten ist das Heft eine gute Mischung aus persönlichen Betrachtungen (über die Szene an sich und die Gema, aber auch über alte Männer, die über Punk schreiben) und Konzertberichten (man fährt nach Flensburg und Kiel, besucht das Ruhrpott-Rodeo oder ein Konzert in Aachen), das alles im klassischen Schnipsel-Layout. Kein Computer-Schnickschnack, keine Pseudo-Professionalität.

Beeindruckend wie eh und je sind die seitenlangen, ohne Absatz auskommenden und dennoch unterhaltsam zu lesenden Texte von Mikro, der sein Fanzine Entkettet vor Jahren zwar eingestellt hat, es jetzt aber in Form eigener Beiträge im Influenza weiterführt. Er plaudert über Punks und Crusties, über Bands und Personen, über Politik und Alkohol - und vor allem über Griechenland, wo er sich in den letzten Jahren ein paarmal rumgetrieben hat.

Natürlich gibt es Fanzine-Besprechungen, meist recht kritisch; Band-Interviews und so Kram habe ich nicht gefunden. Insgesamt eine gut lesbare Mischung voller »Punk-Spirit«. Das Heft hat 60 Seiten Umfang, kommt im A5-Format und kostet 1,50 Euro. Man kriegt es bei diversen Versänden, etwa dem Plastic Bomb, aber auch direkt bei der Herausgeberin - die Adresse steht im Kommentarbereich.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Verantwortlich für das Heft ist Ronja Schwikowski, Grabenstr. 77, 47057 Duisburg; Mail: kasseddenlabel-at-web.de