In den späten 80er-Jahren zählten Crowd Of Isolated zu den Bands, an denen man in Süddeutschland nicht vorbeikam. Die Jungs aus dem Saarland spielten landauf, landab in allen möglichen Jugendhäusern auf – auch im JuZ »Murgtäler Hof« in Freudenstadt – und veröffentlichten 1988 ihre erste Schallplatte »I Try To Tell About The Way«, die ich schon lange nicht mehr angehört habe. Ein Fehler, wie ich dieser Tage feststellen musste.
Die Platte bietet zwölf Stücke mit knalligem Hardcore-Punk und englischen Texten, wie er damals häufig gespielt wurde. Die Stücke sind schnell, sie enthalten immer wieder Tempowechsel, sie werden druckvoll gespielt, und sie bollern manchmal ordentlich durch. Das Schlagzeug poltert engagiert, die Gitarre singt geradezu und gibt so die Melodie vor; der Sänger hat eine Stimme, die man sich merkt und die vor allem auf der ersten Platte irgendwie gequetscht klingt. Das macht die Band eigenständig und ähnelt nicht den anderen Gruppen jener Tage.
Teilweise sind die Stücke arg lang, manche über fünf Minuten lang. Eigentlich finde ich das ja blöd, aber hier stört es mich gar nicht. So ist »My friend« mit über fünf Minuten echt gedehnt, gleichzeitig aber der »Hit« der Platte, der gut ins Ohr geht und mich tatsächlich an »Lo Spiritua Continua« von Negazione erinnert. Bei den englischsprachigen Texten werden politische und gesellschaftlche Themen verhandelt, die Band äußert ihren Missmut zur aktuellen Zeit, verzichtet aber auf plattes Polit-Gebolze,
Mit all ihren Spannungen und ihrer Dynamik ist die Platte frisch geblieben; sie gefällt mir immer noch, nicht nur unter historischen Gesichtspunkten. Es ist immer noch Musik, bei der ich Pogo oder Slamdance betreiben könnte ... Starke Scheibe – immer noch empfehlenswert!
1 Kommentar:
Die Platte von Crowd Of Isolated, also »I Try To Tell About A Way«, die ich hier vorgestellt habe, findet man an diversten Stellen im Netz. Hier etwa bei YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=kDO31ZTlza8
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