28 Mai 2025

Zwei phantastische Comics für Kinder

Unter dem Label Toonfish veröffentlicht der Splitter-Verlag seit mehreren Jahren phantastische Comics, die sich vor allem an Kinder und Jugendliche richten. Heute will ich euch zwei aktuelle Bände vorstellen, die jeweils den Auftakt zu einer größeren Geschichte bilden.

Aucha / Isabelle Lemaux-Piedfert: Die vergessenen Welten

Im Jahr 1920: Amy ist ein aufgeschlossenes Mädchen, das gerne forscht und von unstillbarer Neugierde erfüllt ist. Sie schafft es, ihren Vater, einen bekannten Forschungsreisenden, dazu zu bringen, sie nach Mittelamerika mitzunehmen. Dort hilft sie ihm bei den Ausgrabungen alter Maya-Tempel, geht aber bald ihre eigenen Wege.

So beginnt der erste Band von »Die vergessenen Welten«. Vordergründig geht es um uralte Kristallschädel und eine Jagd nach Atlantis, daneben wird aber auch erzählt, wie ein Mädchen gegen die Regeln seines Standes aufgebehrt und versucht, eigene Wege einzuschlagen. Die Geschichte ist turbulent, sie hat einen phantastischen Charakter, erinnert mit ihrem abenteuerlichen Grundton aber eher an »Indiana Jones« oder »Tomb Raider«.

Der Comic-Autorin Aucha gelingt es hervorragend, die Figur eines 13 Jahre alten Mädchens so zu beschreiben, dass man ihm gern durch das Abenteuer folgt. Andeutungen erster Liebe gibt es ebenso wie das Aufbegehren einer Generation – schön gemacht!

Die Bilder von Isabelle Lemaux-Piedfert ergänzen das sehr gut; sie sind schwungvoll, entsprechen dem aktuellen Stil und dürften der angepeilten Zielgruppe gefallen. Auch als erwachsener Leser macht die Lektüre Spaß.

Das erste Hardcover-Album der neuen Reihe trägt den Titel »Der Schädel von Lubaantun«, umfasst 80 Seiten und kostet 17,95 Euro. Mithilfe der ISBN 978-3-98721-722-7 kann man es überall im Comicfach- und Buchhandel bestellen.

Audrey Alwett / Nora Moretti: Der Garten der Feen

Mitte des 19. Jahrhunderts in der Normandie: Lucie ist ein aufgewecktes Mädchen, ein junger Teenager also, und hat wenig Lust darauf, aus dem mondänen Paris in ein Schloss auf dem Land zu ziehen. Doch schnell erkennt sie, dass dort nicht nur eine seltsame Familie auf sie wartet, mit der sie ihre Probleme hat, sondern auch ein geheimnisvoller Garten, in dem es tatsächlich Feen gibt.

Außer Lucie kann diese anscheinend niemand sehen, selbst der Garten ist vor den Augen anderer Menschen verborgen. Kein Wunder, dass das Mädchen alles versucht, um hinter dessen Geheimnis zu kommen – wobei Lucie bald feststellt, dass die Mysterien der Feen mit der Geschichte ihrer Familie verknüpft sind …

Die Comic-Autorin Audrey Alwett hat sich bei dieser gelungenen Phantastik-Serie, die sich vor allem an Mädchen richtet, vom Kinderbuch-Klassiker »Der geheime Garten« beeinflussen lassen, entwickelt auf dessen Basis aber eine eigenständige Geschichte, die sich flott lesen lest. Gelungen sind zudem die Bilder der Künstlerin Nora Moretti; die Figuren und die Hintergründe haben manchmal einen leichten Manga-Anflug, entsprechen stets dem Standard jener aktueller Comics, die sich an Jugendliche richten.

Mit »Die Feenhirtin« ist ein schöner Start in eine moderne Fantasy-Serie gelungen. Der erste Band ist als Hardcover erschienen; er umfasst 72 Seiten und kostet 17,95 Euro. Mithilfe der ISBN 978-3-98721-365-6 kann man das Buch überall im Comicfach- und Buchhandel bestellen.

(Diese Doppel-Rezension erschien bereits im März auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Serie; hier teile ich sie aus Gründen der Dokumentation auch endlich ...)

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