22 März 2017

Das erste Chrysalis-Info

Ich blättere immer wieder gern in den alten Fanzines, die ich zu Tausenden im Haus meiner Eltern lagere. Dieser Tage fiel mir das »Chrysalis-Info 1/1984« in die Hände, ein schon recht verbleichtes Umdruck-Fanzine. Es umfasste sechs Seiten, hatte eine Auflage von rund hundert Exemplaren und wurde von Steffen Meyer in Stuttgart verbreitet.

Er wollte damals die Mitarbeiter informieren, die an seinem Fanzine »Chrysalis« mitwirkten – ich war wohl einer davon, und ich erinnere mich, dass Jens Balzer zur Redaktionsmannschaft gehörte. Ziel war die Vernetzung in einer Zeit, in der man an Dinge wie Facebook nicht einmal in den schlimmsten Träumen dachte.

Darüber hinaus wurde über andere Fans gelästert oder berichtet; der heute bekannte Schriftsteller Dirk van den Boom mit seinen Fanzines wurde ebenfalls erwähnt wie die heutigen Verleger Carsten Scheibe (er macht eine Lokalzeitung) und Michael Haitel (er veröffentlicht im Verlag p.machinery haufenweise deutschsprachige Science Fiction). Allein für das Durchschauen der Namen und Hinweise hat es sich schon gelohnt, das Fanzine aus der Kiste zu fischen.

Ich werde ebenfalls erwähnt, in einem Zusammenhang, an den ich mich nicht mehr entsinne. Der Herausgeber des »Chrysalis-Info 1/1984« spricht von einem »Club oder etwas Adäquates auch für Zineherausgeber« und verweist auf »teilweise recht präzise Pläne«, die ich wohl hatte. Ich erinnere mich nicht mehr an die Details, weiß aber, dass wir viele der angesprochenen Fragen immer wieder diskutierten.

»Was könnte man ganz generell machen, um die Situation der Zineherausgeber zu verbessern?«, schrieb Steffen Meyer in seinem Fanzine. Er hoffte auf »rege Resonanz«. Ob und wie diese eintraf? Das habe ich natürlich auch vergessen. Vielleicht war das hier die gedankliche Geburtsstunde für das, was zehn Jahre später zur PERRY RHODAN-FanZentrale wurde.

Ich sehe schon, ich muss noch mal tiefer in die Kisten tauchen, um solche Fragen zu beantworten. (Nicht, dass es wichtig wäre. Mir macht so was Spaß. Lasst einem alternden Science-Fiction-Fan doch den Rest seines Hobbys ...)

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