Es passiert einiges um mich herum, und nicht alles gefällt mir. Vieles fasziniert mich, vieles interessiert mich – und das soll Thema dieses Blogs sein.
29 Juni 2006
Bach-Kunst in Karlsruhe
Was der Karlsruher so alles mag: Da gibt es Menschen, die hüpfen durch die Alb - das ist der Bach, der durch die Stadt fließt und irgendwann in den Rhein fließt - und basteln dann allerlei Kunst zusammen.
Was man so Kunst nennt.
Sie türmen Steine aufeinander, bauen »Männle«. Sieht manchmal ganz lustig aus, manchmal aber mega-albern.
Aber was soll man von den Bewohnern einer Stadt erwarten, die Kulturhauptstadt Europas werden wollte und gnadenlos scheiterte?
28 Juni 2006
Bielefeld: nachts ein Autokorso
Gestern abend, Bielefeld: Nachdem wir am Rand des Altstadt-Karrées Eis gefuttert und Kaffee getrunken haben, sind Dirk und ich - nachdem Frau und Kind verschwunden sind - aufs Fußballspiel gespannt. Ghana hat gegen Brasilien verloren, ich bin eh entttäuscht ...
Etwas später taucht Robert wieder auf, wir sitzen noch später in einer Kneipe mit direktem Blick auf den Fernseher, und gucken das Spiel Spanien gegen Frankreich. Der Moderator spricht von »Fußball der Extraklasse« und »Feinschmecker-Fußball«. Den Rest des Spiels verbringen wir damit, bei jedem Fehlpass und bei jedem Foul von »Feinschmecker-Fehlpass« und »Feinschmecker-Foul« zu sprechen.
»Besser wäre doch, man würde die zwei Gurkentruppen rauswerfen und man ließe Deutschland und Argentinien weiterkommen«, mosert Dirk, der von Fußball etwa vierzehneinhalb mal so viel versteht wie ich. Also stimme ich ihm zu.
Später zieht ein einsames Auto die Kreise durch Bielefelds Innenstadtstraßen: Der Fahrer hupt wie blöd, und der Beifahrer schwenkt die französische Fahne. Ein anderes Auto fährt ebenfalls durch die Straßen, hupend aber ohne Fahne. Kein sehr packender Autokorso.
So richtig gut wird es erst, als beide Autofahrer sich gefunden haben. Die nächste halbe Stunde kurvt der Bielefelder Fan-Block in zwei Autos durch die Straßen. Es ist bewundernswert, daß es Leute gibt, die sich für keinen Quatsch zu schade sind ...
Etwas später taucht Robert wieder auf, wir sitzen noch später in einer Kneipe mit direktem Blick auf den Fernseher, und gucken das Spiel Spanien gegen Frankreich. Der Moderator spricht von »Fußball der Extraklasse« und »Feinschmecker-Fußball«. Den Rest des Spiels verbringen wir damit, bei jedem Fehlpass und bei jedem Foul von »Feinschmecker-Fehlpass« und »Feinschmecker-Foul« zu sprechen.
»Besser wäre doch, man würde die zwei Gurkentruppen rauswerfen und man ließe Deutschland und Argentinien weiterkommen«, mosert Dirk, der von Fußball etwa vierzehneinhalb mal so viel versteht wie ich. Also stimme ich ihm zu.
Später zieht ein einsames Auto die Kreise durch Bielefelds Innenstadtstraßen: Der Fahrer hupt wie blöd, und der Beifahrer schwenkt die französische Fahne. Ein anderes Auto fährt ebenfalls durch die Straßen, hupend aber ohne Fahne. Kein sehr packender Autokorso.
So richtig gut wird es erst, als beide Autofahrer sich gefunden haben. Die nächste halbe Stunde kurvt der Bielefelder Fan-Block in zwei Autos durch die Straßen. Es ist bewundernswert, daß es Leute gibt, die sich für keinen Quatsch zu schade sind ...
26 Juni 2006
Bielefeld, windig und frisch
Es gibt Menschen, die behaupten, Bielefeld gäbe es nicht. Dabei zählt die Stadt zu den wichtigsten Metropolen in Ostwestfalen. Ich kann es bestätigen: Ich bin seit heute nachmittag in Bielefeld.
Grund ist eine Mischung aus Interview - mit der Witwe eines schon lange verstorbenen Schriftstellers - und Arbeitsgespräch, in diesem Fall unter anderem mit dem PERRY RHODAN-Autor Robert Feldhoff und dem Zeichner Dirk Schulz.
Schlau, wie ich manchmal bin, habe ich unterschiedliche Klamotten eingepackt: kurze Hose, leichte Leinenhose, Jeans. Und wie es aussieht, habe ich das vergessen, was heute Abend wohl nötig sein wird: einen Pullover oder sonst etwas, das gegen den kühlen Wind schützt, der im Augenblick gerade durch die Altstadt Bielefelds bläst.
Schauen wir mal ...
Grund ist eine Mischung aus Interview - mit der Witwe eines schon lange verstorbenen Schriftstellers - und Arbeitsgespräch, in diesem Fall unter anderem mit dem PERRY RHODAN-Autor Robert Feldhoff und dem Zeichner Dirk Schulz.
Schlau, wie ich manchmal bin, habe ich unterschiedliche Klamotten eingepackt: kurze Hose, leichte Leinenhose, Jeans. Und wie es aussieht, habe ich das vergessen, was heute Abend wohl nötig sein wird: einen Pullover oder sonst etwas, das gegen den kühlen Wind schützt, der im Augenblick gerade durch die Altstadt Bielefelds bläst.
Schauen wir mal ...
25 Juni 2006
Drei T-Shirts und zwei Bier
Gestern schaffte ich es, drei T-Shirts durchzuschwitzen: zwei beim Radfahren, eins beim Fußballgucken. Heute lasse ich's lockerer angehen.
Irgendein Wahnwitz trieb mich am Nachmittag und bei 30 Grad im Schatten dazu, durch den Wald nördlich von Karlsruhe zu strampeln, hinaus auf die Dörfer, dort in der reizenden Gemeinde Spöck mein T-Shirt zu wechseln und ein Bier zu trinken (kleiner Fehler ...), um dann hinterher über andere Dörfer und erneut durch den Wald zurück nach Karlsruhe zu strampeln. Drei Stunden später war ich zu Hause - und am Arsch.
Bis ich abgeschwitzt hatte, war 17 Uhr, und das Spiel Deutschland gegen Schweden begann. Während des Spiels - ich bekam die beiden Traumtore mit - schaffte ich es, mich einigermaßen wiederherzustellen, und in der Halbzeitpause sprang ich erneut aufs Rad, um in die Nordstadt zu strampeln.
Dort gibt es eine Art Club oder Verein in der Nähe des Alten Flugplatzes, genannt Offside, kühles Bier, Lautsprecher und Fernseher inklusive. Vor und hinter der Theke sehr viele »szenige« Leute; ich kam mir vor wie bei einer »Kombe«-Revival-Party.
Drückende Hitze unter dem Zeltdach, kaum gemildert durch das kühle Bier, dazu eine hitzig-bombige Stimmung. Als ich nach dem Spiel das Offside-Gelände verließ, hatte ich mein drittes T-Shirt durchgeschwitzt und fühlte mich hackeblau.
Ein echt anstrengender Samstag. Und in meinem Arbeitsvertrag steht eindeutig, ich solle mich am Wochenende erholen ...
Irgendein Wahnwitz trieb mich am Nachmittag und bei 30 Grad im Schatten dazu, durch den Wald nördlich von Karlsruhe zu strampeln, hinaus auf die Dörfer, dort in der reizenden Gemeinde Spöck mein T-Shirt zu wechseln und ein Bier zu trinken (kleiner Fehler ...), um dann hinterher über andere Dörfer und erneut durch den Wald zurück nach Karlsruhe zu strampeln. Drei Stunden später war ich zu Hause - und am Arsch.
Bis ich abgeschwitzt hatte, war 17 Uhr, und das Spiel Deutschland gegen Schweden begann. Während des Spiels - ich bekam die beiden Traumtore mit - schaffte ich es, mich einigermaßen wiederherzustellen, und in der Halbzeitpause sprang ich erneut aufs Rad, um in die Nordstadt zu strampeln.
Dort gibt es eine Art Club oder Verein in der Nähe des Alten Flugplatzes, genannt Offside, kühles Bier, Lautsprecher und Fernseher inklusive. Vor und hinter der Theke sehr viele »szenige« Leute; ich kam mir vor wie bei einer »Kombe«-Revival-Party.
Drückende Hitze unter dem Zeltdach, kaum gemildert durch das kühle Bier, dazu eine hitzig-bombige Stimmung. Als ich nach dem Spiel das Offside-Gelände verließ, hatte ich mein drittes T-Shirt durchgeschwitzt und fühlte mich hackeblau.
Ein echt anstrengender Samstag. Und in meinem Arbeitsvertrag steht eindeutig, ich solle mich am Wochenende erholen ...
24 Juni 2006
Fahnenmeer und Hupkonzert
Ich war gerade eben noch in der Karlsruher Innenstadt: Hunderte von Autos kreisen, Tausende von Fahnen wehen, es herrscht ein unbeschreiblicher Lärm aus Grölen und Hupen. Zahlreiche Lautsprecher-Boxen spucken schlechte Fußballieder in die Luft – man könnte meinen, Deutschland sei jetzt schon Weltmeister.
Das Spiel war toll, keine Frage, und die deutsche Mannschaft hat verdient gewonnen. Nur: Was machen die Leute, wenn »wir« das Finale erreichen? Endgültig hohldrehen?
Ein Land im enthusiastischen Dauerrausch – auch eine interessante Vorstellung.
Das Spiel war toll, keine Frage, und die deutsche Mannschaft hat verdient gewonnen. Nur: Was machen die Leute, wenn »wir« das Finale erreichen? Endgültig hohldrehen?
Ein Land im enthusiastischen Dauerrausch – auch eine interessante Vorstellung.
23 Juni 2006
Heute ist fußballfrei ...
... und das hat seinen Grund: Ich kam verdammt spät aus dem Büro, ich muß übers Wochenende ein Taschenbuch-Manuskript lesen, und ich sollte vor allem die nächste Folge von »Und: Hardcore!« fürs OX schreiben.
Das alles sieht also nach viel Arbeit aus, und da hilft nicht, wenn im Hintergrund irgendwelcher Punkrock bratzelt. Zum Fußballgucken bleibt keine Zeit, auch wenn es weh tut. Sportliche Betätigung beschränkt sich heute aufs Radfahren, die Glotze bleibt aus.
Soweit der gute Vorsatz: Eben schaute ich zehn Minuten bei Frankreich gegen Togo zu. Nachdem die ehemalige Kolonialmacht ihr zweites Tor erzielte, schaltete ich wieder ab. Dann doch lieber drüber nachdenken, welche Dialoge Peter Pank führen muß ...
Das alles sieht also nach viel Arbeit aus, und da hilft nicht, wenn im Hintergrund irgendwelcher Punkrock bratzelt. Zum Fußballgucken bleibt keine Zeit, auch wenn es weh tut. Sportliche Betätigung beschränkt sich heute aufs Radfahren, die Glotze bleibt aus.
Soweit der gute Vorsatz: Eben schaute ich zehn Minuten bei Frankreich gegen Togo zu. Nachdem die ehemalige Kolonialmacht ihr zweites Tor erzielte, schaltete ich wieder ab. Dann doch lieber drüber nachdenken, welche Dialoge Peter Pank führen muß ...
Frick-Interview in der SOL
Sehr stolz habe ich das Interview gelesen, das Rainer Stache mit mir für die Zeitschrift SOL geführt hat. Titel des ganzen, das mit recht guten Fotos garniert ist: »Gewisse Fehler begehen wir hoffentlich nur einmal«.
Natürlich geht es vor allem um die PERRY RHODAN-Serie und meine Rolle, die ich dort spiele. Rainer Stache, der im Hauptberuf für den »Tagesspiegel« in Berlin schreibt und das Interview führte, fragt mich nicht nur zu meiner Vergangenheit aus, sondern auch zur aktuellen Situation der Serie. Er versucht zudem, herauszufinden, aus welchen Quellen die Redaktion und das Autorenteam letztlich die Ideen zieht - ich antworte zwar korrekt, aber ein wenig ausweichend, wie ich beim Nachlesen des Interviews feststellen muß.
Schmeichelhaft ist das ganze trotzdem, und ich freue mich sehr darüber. Die SOL-Ausgabe 43 ist die dritte im Jahr 2006 und sollte in den nächsten Tagen und Wochen an die Abonnenten verschickt werden - und an die Mitglieder der PERRY RHODAN-FanZentrale, die das Heft im Rahmen
ihres Mitgliedsbeitrags erhalten.
Natürlich geht es vor allem um die PERRY RHODAN-Serie und meine Rolle, die ich dort spiele. Rainer Stache, der im Hauptberuf für den »Tagesspiegel« in Berlin schreibt und das Interview führte, fragt mich nicht nur zu meiner Vergangenheit aus, sondern auch zur aktuellen Situation der Serie. Er versucht zudem, herauszufinden, aus welchen Quellen die Redaktion und das Autorenteam letztlich die Ideen zieht - ich antworte zwar korrekt, aber ein wenig ausweichend, wie ich beim Nachlesen des Interviews feststellen muß.
Schmeichelhaft ist das ganze trotzdem, und ich freue mich sehr darüber. Die SOL-Ausgabe 43 ist die dritte im Jahr 2006 und sollte in den nächsten Tagen und Wochen an die Abonnenten verschickt werden - und an die Mitglieder der PERRY RHODAN-FanZentrale, die das Heft im Rahmen
ihres Mitgliedsbeitrags erhalten.
22 Juni 2006
Der ZAP-Cup ist an allem schuld
Ich weiß nicht, wie oft ich »Nie – nie – nie – nie wieder Deutschland!« auf gewissen Demonstrationen brüllte. Gerne brüllte man das, bevor losgerannt wurde, ein Mob in schwarzen Lederjacken.
Mag sein, daß der Spruch blöd klingt: Ich fand ihn damals klasse, und ich stehe auch heute noch hinter dem Inhalt, der damit propagiert wurde. Wir waren gegen das Deutschland, das von Helmut Kohl und seinen Schergen durchgesetzt wurde, ein Deutschland der neuen Nazis und neuen Bonzen.
Doch dann kam der ZAP-Cup. Das ZAP, das damals führende und vor allem beste Hardcore-Punk-Fanzine, für das ich auch schrieb, veranstaltete ein Fußballturnier: ausgerechnet in Homburg, genauer auf einem Fußballplatz am Waldrand im finsteren Saarland. Es war 1992, im Juni, und das Turnier war am selben Wochenende wie das Finale der Fußball-Europameisterschaft.
Im Finale trafen Deutschland und Dänemark aufeinander – und Beppo (Sänger der Punk-Band Walter Elf) und ich auf 400 Punks und Hardcore-Leute, die Deutschland scheiße fanden. Kein Witz: In meiner Erinnerung waren Beppo und ich die einzigen, die im Festzelt für Deutschland waren, während der Rest fleißig besoffen »We are red – we are white – we are Danish Dynamite« grölte.
Zum Rest der Party habe ich anno dunnemals was geschrieben, aber: Mag sein, daß mein »Für-Deutschland-sein« ein reiner Reflex war – eben gegen die Masse sein, die in diesem Fall punkrockig korrekt für »die anderen« war.
Aber ... Weder fand ich Berti Vogts gut noch seine Mannen. Aber ich konnte ebensowenig für Dänemark sein, mit dem ich nichts verband. Also freute ich mich über gute Spielzüge der Deutschen und war hinterher betrübt.
Beppo sagte irgendwas von »ich bin Fußballdeutscher«, ich kombinierte das ganze zu »Fußballpatrioten«. Im Deutschland-Shirt bin ich dennoch nie rumgelaufen, ich besitze keine Deutschlandfahne und habe nach wie vor kein erhebendes Gefühl, wenn ich an »meine Nation« denke.
Aber beim Fußball bin ich für Deutschland. Und ein bißchen für Ghana – weil ich denen jeden Titel gönne!
Mag sein, daß der Spruch blöd klingt: Ich fand ihn damals klasse, und ich stehe auch heute noch hinter dem Inhalt, der damit propagiert wurde. Wir waren gegen das Deutschland, das von Helmut Kohl und seinen Schergen durchgesetzt wurde, ein Deutschland der neuen Nazis und neuen Bonzen.
Doch dann kam der ZAP-Cup. Das ZAP, das damals führende und vor allem beste Hardcore-Punk-Fanzine, für das ich auch schrieb, veranstaltete ein Fußballturnier: ausgerechnet in Homburg, genauer auf einem Fußballplatz am Waldrand im finsteren Saarland. Es war 1992, im Juni, und das Turnier war am selben Wochenende wie das Finale der Fußball-Europameisterschaft.
Im Finale trafen Deutschland und Dänemark aufeinander – und Beppo (Sänger der Punk-Band Walter Elf) und ich auf 400 Punks und Hardcore-Leute, die Deutschland scheiße fanden. Kein Witz: In meiner Erinnerung waren Beppo und ich die einzigen, die im Festzelt für Deutschland waren, während der Rest fleißig besoffen »We are red – we are white – we are Danish Dynamite« grölte.
Zum Rest der Party habe ich anno dunnemals was geschrieben, aber: Mag sein, daß mein »Für-Deutschland-sein« ein reiner Reflex war – eben gegen die Masse sein, die in diesem Fall punkrockig korrekt für »die anderen« war.
Aber ... Weder fand ich Berti Vogts gut noch seine Mannen. Aber ich konnte ebensowenig für Dänemark sein, mit dem ich nichts verband. Also freute ich mich über gute Spielzüge der Deutschen und war hinterher betrübt.
Beppo sagte irgendwas von »ich bin Fußballdeutscher«, ich kombinierte das ganze zu »Fußballpatrioten«. Im Deutschland-Shirt bin ich dennoch nie rumgelaufen, ich besitze keine Deutschlandfahne und habe nach wie vor kein erhebendes Gefühl, wenn ich an »meine Nation« denke.
Aber beim Fußball bin ich für Deutschland. Und ein bißchen für Ghana – weil ich denen jeden Titel gönne!
21 Juni 2006
Schwüler Fußball-Nachmittag
Um 15 Uhr kam ich tatsächlich aus dem Büro. Von meiner Arbeitsstelle nach Hause brauche ich normalerweise 20 Minuten, also alles kein Problem: Dem gemeinsamen Fußballgucken im »V« stand also nichts im Weg.
Nur ein Kieslaster, der auf der Autobahnauffahrt einen PKW rammte, direkt auf der Kreuzung: ein ziemliches Chaos aus zerknautschtem Blech und Bergen von Kies, hupenden Autos und genervten Fahrern. Ich eierte durch das Rastatter Industriegebiet, um über viele Umwege auf die Autobahn zu kommen.
Dort fuhr ich, so schnell es ging, eine alte Fluchtweg-CD aus dem Jahr 1995 am Ohr: »Arbeitsscheue Ostler« dröhnte aus den Boxen: »Von Kiel bis nach Saarbrücken / wir haben nur ein Ziel / ein Volk von faulen Säcken / das nur macht was es will.«
Kurz nach halb vier erreiche ich den Stadtrand von Karlsruhe. Und erkannte, dass Zigtausende von Autofahrern dieselbe geniale Idee wie ich hatten. Es herrschte Stau auf allen Straßen, in langsamstem Tempo rollte ich gen Innenstadt. Schleichwege sahen ebenso verstopft auf wie die Hauptstraße.
Zehn Minuten vor vier Uhr war ich rund 500 Meter von der Wohnung entfernt – und noch gut zweieinhalb Kilometer vom Ort, wo der Fernseher stand. Ich schlich über Schleichwege nach Hause, stellte das Auto ab, eilte in die Wohnung und schaltete die Glotze an: passend zum Anpfiff.
Während ich die verschwitzten Büroklamotten – Jeans und Kurzärmelhemd – ablegte, mich wusch und Radklamotten anzog (kurze Hose, Converse-Schuhe und T-Shirt), dröhnte die Glotze durch die Wohnung. So bekam ich Kloses großartigen Schuß zum 1:0 mit. Immerhin.
Und als ich endlich mit dem Rad durch Karlsruhe strampelte, waren die Straßen menschenleer. Nur wenige Autos waren unterwegs; sehr angenehm war die Fahrerei auf einmal.
Zum Fußballspiel selbst muß ich wohl nichts mehr schreiben. Die Stimmung im überfüllten »V« war überschäumend (nur eine Deutschland-Fahne, das ging ja noch), ich trank ein Weizenbier und war danach schon angeschlagen, eine Wolke von Schweiß und guter Laune hing in der Luft, und als das Spiel rum war, hupten überall irgendwelche Autos.
Sehr schön. So kann's meinetwegen weitergehen ...
Nur ein Kieslaster, der auf der Autobahnauffahrt einen PKW rammte, direkt auf der Kreuzung: ein ziemliches Chaos aus zerknautschtem Blech und Bergen von Kies, hupenden Autos und genervten Fahrern. Ich eierte durch das Rastatter Industriegebiet, um über viele Umwege auf die Autobahn zu kommen.
Dort fuhr ich, so schnell es ging, eine alte Fluchtweg-CD aus dem Jahr 1995 am Ohr: »Arbeitsscheue Ostler« dröhnte aus den Boxen: »Von Kiel bis nach Saarbrücken / wir haben nur ein Ziel / ein Volk von faulen Säcken / das nur macht was es will.«
Kurz nach halb vier erreiche ich den Stadtrand von Karlsruhe. Und erkannte, dass Zigtausende von Autofahrern dieselbe geniale Idee wie ich hatten. Es herrschte Stau auf allen Straßen, in langsamstem Tempo rollte ich gen Innenstadt. Schleichwege sahen ebenso verstopft auf wie die Hauptstraße.
Zehn Minuten vor vier Uhr war ich rund 500 Meter von der Wohnung entfernt – und noch gut zweieinhalb Kilometer vom Ort, wo der Fernseher stand. Ich schlich über Schleichwege nach Hause, stellte das Auto ab, eilte in die Wohnung und schaltete die Glotze an: passend zum Anpfiff.
Während ich die verschwitzten Büroklamotten – Jeans und Kurzärmelhemd – ablegte, mich wusch und Radklamotten anzog (kurze Hose, Converse-Schuhe und T-Shirt), dröhnte die Glotze durch die Wohnung. So bekam ich Kloses großartigen Schuß zum 1:0 mit. Immerhin.
Und als ich endlich mit dem Rad durch Karlsruhe strampelte, waren die Straßen menschenleer. Nur wenige Autos waren unterwegs; sehr angenehm war die Fahrerei auf einmal.
Zum Fußballspiel selbst muß ich wohl nichts mehr schreiben. Die Stimmung im überfüllten »V« war überschäumend (nur eine Deutschland-Fahne, das ging ja noch), ich trank ein Weizenbier und war danach schon angeschlagen, eine Wolke von Schweiß und guter Laune hing in der Luft, und als das Spiel rum war, hupten überall irgendwelche Autos.
Sehr schön. So kann's meinetwegen weitergehen ...
20 Juni 2006
Der Beweis: keine Deutschlandfahne am Rad
19 Juni 2006
Nachtrag zu Erlangen
Hübsche Bilder hat die Autorin des Nullzeitgenerators in ihrem Blog – darunter auch mehr oder weniger hübsche Frick-Bilder. Wer ihre Erlangen-Texte lesen will, schaue generell im überhaupt empfehlenswerten Blog nach.
Bilder zu mir sind im Kommentar zu sehen, bitteschön nach unten scrollen. Man erkennt auch Leute wie Jens Balzer, Frans Stummer oder Anton Atzenhofer – sehr gut!
Ich kontere mit einem mehr oder weniger gelungenen Bild von mir: ich und der Mawil-Hase. Fragt sich, wer hier schlauer aussieht.
Eine andere Art von Fußball-Patriotismus
Kein großes Gerede, in erster Linie ein Link-Tip. Auf der Seite gibt es einen heftigen Bericht über Fußballdeutsche besonderer Art.
Ich betone, daß solche Schwachmaten, wie in dem Bericht geschildert, den Rahmen dessen, was ich als »fußballpatriotisch« bezeichne, meilenweit übertreffen. Ich wedle mit keinem Fähnchen, ich trage kein T-Shirt in irgendwelchen Nationalfarben (auch nicht, weil multikulti und locker-flockig, mit der brasilianischen Fahne), und ich schreie vor allem nicht »Deutschland!«
Wenn ich – wie gestern abend im »Pfannestiel« - den Brasilianern und den Australiern zusehe, wie sie verbissen um jeden Meter kämpfen und dabei spannender Fußball gespielt wird, freue ich mich für jeden guten Spielzug auf beiden Seiten. Da bin ich neutral im besten Sinne.
Wenn Deutschland gegen Polen spielt, freue ich mich tatsächlich, wenn die Deutschen ein Tor schießen. Ich fühle mich nicht schlecht dabei. Fahnenschwenken muß ich trotzdem nicht.
Ich betone, daß solche Schwachmaten, wie in dem Bericht geschildert, den Rahmen dessen, was ich als »fußballpatriotisch« bezeichne, meilenweit übertreffen. Ich wedle mit keinem Fähnchen, ich trage kein T-Shirt in irgendwelchen Nationalfarben (auch nicht, weil multikulti und locker-flockig, mit der brasilianischen Fahne), und ich schreie vor allem nicht »Deutschland!«
Wenn ich – wie gestern abend im »Pfannestiel« - den Brasilianern und den Australiern zusehe, wie sie verbissen um jeden Meter kämpfen und dabei spannender Fußball gespielt wird, freue ich mich für jeden guten Spielzug auf beiden Seiten. Da bin ich neutral im besten Sinne.
Wenn Deutschland gegen Polen spielt, freue ich mich tatsächlich, wenn die Deutschen ein Tor schießen. Ich fühle mich nicht schlecht dabei. Fahnenschwenken muß ich trotzdem nicht.
18 Juni 2006
Tropische Temperaturen, enthusiastische Punkrock-Jugend
Als ich am Samstag abend, 17. Juni 2006, im AKK in der Karlsruher Uni ankam, herrschten nach wie vor tropische Temperaturen. Trotzdem tummelten sich schätzungsweise 150 Leute in und um das Gelände; während des Konzertes waren nie mehr als 50 Leute in dem doppelt wohnzimmergroßen Raum, in dem eine fürchterliche Hitze herrschte.
Die erste Band hatte ich verpaßt, die zweite spielte gerade: Jacqueline Hide aus der Region, noch nie davor gehört. Die Sängerin war barfuß, trug einen geblümten Rock und ein Iron Maiden-T-Shirt. Trotzdem: Ich habe noch nie eine so kleine Frau erlebt, die einen so infernalischen Lärm verursacht. Großartiger Hardcore, Respekt!
Danach Nein Nein Nein aus Mönchengladbach: Der Sänger trug den schlechtest geschnittenen Iro, den ich seit langem gesehen habe, trotzdem ein gutes Konzert mit viel Bewegung im jungen, sehr enthusiastisch wirkenden Publikum. Leider verstand ich nichts von den Texten, der Sound war beschissen; die Musik enthielt mir zuviel Breaks. Ich mag es, wenn Stücke durchgeknallt werden und nicht zu viel gewechselt wird. Trotzdem: eigenständig und sympathisch.
Das trifft auf Duesenjaeger aus Osnabrück auch zu – und die sind zudem noch eingängig. Das rockt und kallt, da stimmen die Melodien und alles. Sehr schön.
Hinterher saß ich noch bis drei Uhr im Freien mit den Bands zusammen, bekam Freibier und zweifelhafte Komplimente (»Ach, du bist also der Frick? Dich hab ich mir ganz anders vorgestellt.«) Sehr schön.
Die erste Band hatte ich verpaßt, die zweite spielte gerade: Jacqueline Hide aus der Region, noch nie davor gehört. Die Sängerin war barfuß, trug einen geblümten Rock und ein Iron Maiden-T-Shirt. Trotzdem: Ich habe noch nie eine so kleine Frau erlebt, die einen so infernalischen Lärm verursacht. Großartiger Hardcore, Respekt!
Danach Nein Nein Nein aus Mönchengladbach: Der Sänger trug den schlechtest geschnittenen Iro, den ich seit langem gesehen habe, trotzdem ein gutes Konzert mit viel Bewegung im jungen, sehr enthusiastisch wirkenden Publikum. Leider verstand ich nichts von den Texten, der Sound war beschissen; die Musik enthielt mir zuviel Breaks. Ich mag es, wenn Stücke durchgeknallt werden und nicht zu viel gewechselt wird. Trotzdem: eigenständig und sympathisch.
Das trifft auf Duesenjaeger aus Osnabrück auch zu – und die sind zudem noch eingängig. Das rockt und kallt, da stimmen die Melodien und alles. Sehr schön.
Hinterher saß ich noch bis drei Uhr im Freien mit den Bands zusammen, bekam Freibier und zweifelhafte Komplimente (»Ach, du bist also der Frick? Dich hab ich mir ganz anders vorgestellt.«) Sehr schön.
17 Juni 2006
»Geh einfach nebenan!«
Mit Comic-Zeichnern, Redakteuren und anderem Volk nach dem Comic-Salon abends essen zu gehen, ist nicht einfach. Vor vier Jahren warteten Frau Hecke sowie einige andere in meiner Begleitung stundenlang auf das angeblich leckere Essen, um anschließend völlig verhungert bei McDonald’s einzufallen.
Das sollte dieses Mal nicht passieren, also folgten wir Frans Stummer – der immerhin bayerisch spricht – in eine Seitengasse. Hier sei ein Italiener, behauptete der Mann, der sich ansonsten stundenlang darüber lustig machte, daß ich mit kurzen Hosen, verwaschenem T-Shirt und ausgelatschten Converse-Turnschuhen unterwegs war: Dies sei mir doch nicht angemessen.
Seufz.
Seufzend ergaben wir uns alle beim Italiener unseres Schicksals, der in Wirklichkeit ein Döner-Imbiss mit Pizza-Bäckerei war. Der Mann, der uns bediente, war leicht konfus, aber irgendwann bekamen wir Bier und Pizzas: Meine vegetarische war ganz okay, wer allerdings »Döner-Pizza« bestellt oder so, also Pizza mit Döner-Fleisch drauf, der darf sich nicht wundern.
Würgreiz garantiert, aber echt.
Als ich irgendwann pinkeln mußte, suchte ich in der kleinen Kneipe verzweifelt nach einem Klo. Der Besitzer schickte mich zum Nachbarn, einem Café namens »Schauburg«. Das sei richtig so, meinte er, »geh einfach nebenan«.
Gutes Geschäftsmodell: Kunden pissen beim etwas schick wirkenden Nachbarn, der dann auch den Dreck der besoffenen Comic-Meute wegwischen darf. Entsprechend fröhlich wirkte die blonde Bedienung. »Na ja, wenn’s denn sein muß«, meinte sie beim ersten Pisser – also bei mir –, um sich irgendwann nur noch achselzuckend in ihr Schicksal zu ergeben.
So schön ist Erlangen beim Comic-Salon.
Das sollte dieses Mal nicht passieren, also folgten wir Frans Stummer – der immerhin bayerisch spricht – in eine Seitengasse. Hier sei ein Italiener, behauptete der Mann, der sich ansonsten stundenlang darüber lustig machte, daß ich mit kurzen Hosen, verwaschenem T-Shirt und ausgelatschten Converse-Turnschuhen unterwegs war: Dies sei mir doch nicht angemessen.
Seufz.
Seufzend ergaben wir uns alle beim Italiener unseres Schicksals, der in Wirklichkeit ein Döner-Imbiss mit Pizza-Bäckerei war. Der Mann, der uns bediente, war leicht konfus, aber irgendwann bekamen wir Bier und Pizzas: Meine vegetarische war ganz okay, wer allerdings »Döner-Pizza« bestellt oder so, also Pizza mit Döner-Fleisch drauf, der darf sich nicht wundern.
Würgreiz garantiert, aber echt.
Als ich irgendwann pinkeln mußte, suchte ich in der kleinen Kneipe verzweifelt nach einem Klo. Der Besitzer schickte mich zum Nachbarn, einem Café namens »Schauburg«. Das sei richtig so, meinte er, »geh einfach nebenan«.
Gutes Geschäftsmodell: Kunden pissen beim etwas schick wirkenden Nachbarn, der dann auch den Dreck der besoffenen Comic-Meute wegwischen darf. Entsprechend fröhlich wirkte die blonde Bedienung. »Na ja, wenn’s denn sein muß«, meinte sie beim ersten Pisser – also bei mir –, um sich irgendwann nur noch achselzuckend in ihr Schicksal zu ergeben.
So schön ist Erlangen beim Comic-Salon.
Comic-Salon in Erlangen
Gestern herrschte fürchterlich schwüles Wetter, und dennoch düsten meine Freundin und ich über die Autobahn gen Erlangen, wo der Comic-Salon stattfand: zum wiederholten Mal in der ein bißchen langweiligen, aber durchaus netten fränkischen Stadt.
Tropische Temperaturen herrschten auch in der Messehalle, wo sich heuer weniger Leute zu tummeln schienen als in den Vorjahren. Das lag möglicherweise am Wetter, möglicherweise am Fußball; ein Comic-Händler meinte mir gegenüber, das liege schlicht an der schlechten Konjunktur und am zusammenbrechenden Comic-Markt.
Immerhin konnte ich mich über die aktuellen Comic-Verlage informieren, schaute mir schöne Ausstellungen an – unter anderem mit Bildern von Ulf K., Isabel Kreitz und Uli Oesterle, alles sehr toll! – und kaufte auch ein wenig ein. Nicht so viel wie in den letzten Jahren, weil ich aufs Geld aufpassen wollte, aber dennoch so viel, daß ich es hinterher bereute, als ich die schwere Tasche mit den erstandenen Comics durch die erhitzte Fußgängerzone trug.
Die Zeit hat nicht gereicht, auch nur einen einzigen Vortrag anzuhören oder bei einer Podiumsdiskussion im Raum zu sitzen; die vielen Ausstellungen in anderen Räumlichkeiten bekam ich ebenso wenig mit. Aber ich amüsierte mich bombig, und das ist echt was wert.
Tropische Temperaturen herrschten auch in der Messehalle, wo sich heuer weniger Leute zu tummeln schienen als in den Vorjahren. Das lag möglicherweise am Wetter, möglicherweise am Fußball; ein Comic-Händler meinte mir gegenüber, das liege schlicht an der schlechten Konjunktur und am zusammenbrechenden Comic-Markt.
Immerhin konnte ich mich über die aktuellen Comic-Verlage informieren, schaute mir schöne Ausstellungen an – unter anderem mit Bildern von Ulf K., Isabel Kreitz und Uli Oesterle, alles sehr toll! – und kaufte auch ein wenig ein. Nicht so viel wie in den letzten Jahren, weil ich aufs Geld aufpassen wollte, aber dennoch so viel, daß ich es hinterher bereute, als ich die schwere Tasche mit den erstandenen Comics durch die erhitzte Fußgängerzone trug.
Die Zeit hat nicht gereicht, auch nur einen einzigen Vortrag anzuhören oder bei einer Podiumsdiskussion im Raum zu sitzen; die vielen Ausstellungen in anderen Räumlichkeiten bekam ich ebenso wenig mit. Aber ich amüsierte mich bombig, und das ist echt was wert.
15 Juni 2006
Bin ich jetzt ein Fußballpatriot?
Noch toben die Fans auf der Straße, noch höre ich das Hupkonzert: Es ist kurz vor ein Uhr nachts. Schon interessant, daß im Jahr 2006 ein Vorrundensieg so bejubelt wird wie anno 1990 der Finalsieg.
Allerdings war es ein tolles Spiel: Die Polen haben erbittert gekämpft, die deutsche Mannschaft rannte und rackerte und ballerte ständig aufs Tor der Polen – der Sieg war verdient. Es hätte auch fünf zu null ausgehen können.
Im »V« fühlte ich mich wohl beim Fußballgucken. Nicht so viel Deutschlandgebrüll, keine Fahnen, dafür nette und kompetente Bierversorgung und eine schöne Leinwand. Was will ich mehr?
Ich bin vielleicht Fußballpatriot, aber das ganze Fahnenschwenken und »Deutschland! Deutschland!«-Gebrülle ist nicht meine Baustelle. Nach wie vor nicht. Ich bin kein Anti-Deutscher, finde die Aussagen dieser Linkssektierer meist zum Brechen – aber Patriotismus in laut geäußerter Form ist einfach nicht meins.
Haben die vielen Antifa-Demos und Aktionen doch was in meinem Hirn bewirkt ...
Allerdings war es ein tolles Spiel: Die Polen haben erbittert gekämpft, die deutsche Mannschaft rannte und rackerte und ballerte ständig aufs Tor der Polen – der Sieg war verdient. Es hätte auch fünf zu null ausgehen können.
Im »V« fühlte ich mich wohl beim Fußballgucken. Nicht so viel Deutschlandgebrüll, keine Fahnen, dafür nette und kompetente Bierversorgung und eine schöne Leinwand. Was will ich mehr?
Ich bin vielleicht Fußballpatriot, aber das ganze Fahnenschwenken und »Deutschland! Deutschland!«-Gebrülle ist nicht meine Baustelle. Nach wie vor nicht. Ich bin kein Anti-Deutscher, finde die Aussagen dieser Linkssektierer meist zum Brechen – aber Patriotismus in laut geäußerter Form ist einfach nicht meins.
Haben die vielen Antifa-Demos und Aktionen doch was in meinem Hirn bewirkt ...
14 Juni 2006
Autorenbesprechung zum Sommerstart
Manchmal hat das Leben eines Redakteurs auch seine guten Seiten: Gestern machte ich um 18 Uhr Feierabend, düste nach Hause, wo ich mich in kurze Hosen und T-Shirt schmiß und meine alten Turnschuhe anzog.
Mein Besuch war pünktlich, und wir konnten flott losgehen. Der »Kaisergarten« in Karlsruhe mit seinen würdevollen Bäumen ist eine kühle Oase, in der ich die letzten Jahren oft genug gesessen bin, auch mit Besuchen aus anderen Städten.
Seit einiger Zeit gibt es neue Besitzer. Das heißt: neue Bedienungen, die langsamer waren als gewohnt, und eine neue Speisekarte ohne ordentliches vegetarisches Essen. Ich bestellte sündhaft teuren Durchschnittssalat (4,90 Euro für so einen kleinen Labberteller) und eine Portion Pommes.
Beim Bezahlen konnte mir die Bedienung nicht mal eine »richtige Rechnung« geben. Na super – habe ich den Jungautor eben auf eigene Rechnung eingeladen. Auch recht.
Genug gemeckert: Die Getränke waren ordentlich – es dauerte halt immer – und unsere Gespräche sinnvoll. Der Fernseher, in dem die WM plärrte, störte nicht mehr als nötig. Irgendwie spielten in Stuttgart die Franzosen gegen die Schweizer, aber es schien nicht sehr spannend zu sein, und ich fand das Arbeitsgespräch dann doch interessanter. Um 21 Uhr waren wir fertig; als Redakteur hat man's halt manchmal richtig gut.
Mein Besuch war pünktlich, und wir konnten flott losgehen. Der »Kaisergarten« in Karlsruhe mit seinen würdevollen Bäumen ist eine kühle Oase, in der ich die letzten Jahren oft genug gesessen bin, auch mit Besuchen aus anderen Städten.
Seit einiger Zeit gibt es neue Besitzer. Das heißt: neue Bedienungen, die langsamer waren als gewohnt, und eine neue Speisekarte ohne ordentliches vegetarisches Essen. Ich bestellte sündhaft teuren Durchschnittssalat (4,90 Euro für so einen kleinen Labberteller) und eine Portion Pommes.
Beim Bezahlen konnte mir die Bedienung nicht mal eine »richtige Rechnung« geben. Na super – habe ich den Jungautor eben auf eigene Rechnung eingeladen. Auch recht.
Genug gemeckert: Die Getränke waren ordentlich – es dauerte halt immer – und unsere Gespräche sinnvoll. Der Fernseher, in dem die WM plärrte, störte nicht mehr als nötig. Irgendwie spielten in Stuttgart die Franzosen gegen die Schweizer, aber es schien nicht sehr spannend zu sein, und ich fand das Arbeitsgespräch dann doch interessanter. Um 21 Uhr waren wir fertig; als Redakteur hat man's halt manchmal richtig gut.
12 Juni 2006
Voll der Fußball-Streß
Eigentlich sollte der Sonntag ja zum Ausspannen da sein. So nicht bei mir. Er war komplett stressig, und das bei tollem Wetter.
Morgens gemeinsames Frühstücken im »Krokodil«. Brunchen heißt das neudeutsch, altdeutsch hieße es »Fressen bis die Wampe spannt«.
Ich düste nach Hause, um mir das Spiel der Niederlande gegen Serbien-Montenegro anzugucken; stellenweise recht spannend, aber nicht so, daß ich mich daran in zehn Jahren noch erinnern werde. Nicht einmal mehr in zehn Tagen.
Danach war genügend Zeit, um wie ein Blöder radzufahren. Völlig verschwitzt und verdreckt und von Insekten zerstochen (selbst schuld, durch die Rheinaue bei Wörth zu strampeln), kam ich nach Hause, las ein wenig auf dem Balkon, bevor ich mich wieder vor die Glotze setzte: Mexiko gegen Iran.
Da ich mein Lesepensum erfüllen mußte – Roman eines neuen PERRY RHODAN-Autors, hoppsa! -, las und guckte ich abwechselnd, genoß die Sonne auf dem Balkon. Zwischendrin gab's leckeres Abendessen.
Und hinterher düsten wir in die Nordstadt, wo wir im »V« das Spiel zwischen Portugal und Angola anschauten. War ich anfangs noch neutral, fieberte ich am Ende auf einen Ausgleich für die Afrikaner. Leider hat's nicht geklappt; enttäuschend fand ich die Portugiesen trotzdem.
Morgens gemeinsames Frühstücken im »Krokodil«. Brunchen heißt das neudeutsch, altdeutsch hieße es »Fressen bis die Wampe spannt«.
Ich düste nach Hause, um mir das Spiel der Niederlande gegen Serbien-Montenegro anzugucken; stellenweise recht spannend, aber nicht so, daß ich mich daran in zehn Jahren noch erinnern werde. Nicht einmal mehr in zehn Tagen.
Danach war genügend Zeit, um wie ein Blöder radzufahren. Völlig verschwitzt und verdreckt und von Insekten zerstochen (selbst schuld, durch die Rheinaue bei Wörth zu strampeln), kam ich nach Hause, las ein wenig auf dem Balkon, bevor ich mich wieder vor die Glotze setzte: Mexiko gegen Iran.
Da ich mein Lesepensum erfüllen mußte – Roman eines neuen PERRY RHODAN-Autors, hoppsa! -, las und guckte ich abwechselnd, genoß die Sonne auf dem Balkon. Zwischendrin gab's leckeres Abendessen.
Und hinterher düsten wir in die Nordstadt, wo wir im »V« das Spiel zwischen Portugal und Angola anschauten. War ich anfangs noch neutral, fieberte ich am Ende auf einen Ausgleich für die Afrikaner. Leider hat's nicht geklappt; enttäuschend fand ich die Portugiesen trotzdem.
10 Juni 2006
Fußball gemeinsam gucken ...
1974 war meine erste Fußball-Weltmeisterschaft. Unvergessen die Wasserschlacht Deutschland gegen Polen mit einem verbissenen Berti Vogts und einem souverän den Ball übers Feld schießenden Sepp Maier.
Jetzt haben wir 2006, ich bin ein seriöser erwachsener Mann. Und ich gucke Fußball. Eigentlich in der Kneipe.
Aber gestern abend war’s im »V« brechend voll, als wir dort einliefen. Deutschland gegen Costa Rico lief, ich sicherte mir einen Platz an der Theke, wo ich kühles Bier bekam und einen schönen Blick auf die Leinwand erhielt.
Dummerweise waren meine Begleiter/innen alle kleiner als ich. Was dazu führte, daß wir den Rest des Fußball-Abends bei Ulf und Kerstin zu Ende brachten und ich deren Kühlschrank leertrank – leckeres tschechisches Bier gab es.
Deutschland gewann verdient gegen Costa Rica, trotz der schlechten deutschen Abwehr, während Ecuador gegen Polen eine verkrampfte Partie war. Ebenso wie heute die Engländer gegen Paragugay – das war nicht besonders überzeugend.
Schauen wir mal, wie die WM weitergeht. Vor dem Fernseher bin ich dabei ...
Jetzt haben wir 2006, ich bin ein seriöser erwachsener Mann. Und ich gucke Fußball. Eigentlich in der Kneipe.
Aber gestern abend war’s im »V« brechend voll, als wir dort einliefen. Deutschland gegen Costa Rico lief, ich sicherte mir einen Platz an der Theke, wo ich kühles Bier bekam und einen schönen Blick auf die Leinwand erhielt.
Dummerweise waren meine Begleiter/innen alle kleiner als ich. Was dazu führte, daß wir den Rest des Fußball-Abends bei Ulf und Kerstin zu Ende brachten und ich deren Kühlschrank leertrank – leckeres tschechisches Bier gab es.
Deutschland gewann verdient gegen Costa Rica, trotz der schlechten deutschen Abwehr, während Ecuador gegen Polen eine verkrampfte Partie war. Ebenso wie heute die Engländer gegen Paragugay – das war nicht besonders überzeugend.
Schauen wir mal, wie die WM weitergeht. Vor dem Fernseher bin ich dabei ...
09 Juni 2006
Weitere Berichte vom ColoniaCon
Das Internet hat Vor- und Nachteile. Einer der Nachteile ist sicher die unglaubliche Informationsflut, ein Vorteil ist gleichzeitig aber auch, daß man extrem viele Informationen in sehr kurzer Zeit erhalten kann. Eins schönes Beispiel ist der ColoniaCon: Kaum ist er vorüber, gibt es schon wieder haufenweise Texte dazu.
Meinen eigenen Bericht im Blog hier könnt Ihr weiter unten lesen, ebenso einen weiteren Bericht über die Probleme mit Bordsteinen und anderem. Mittlerweile gibt es darüber hinaus einen Bericht von mir, den ich für die PERRY RHODAN-Homepage geschrieben habe ...
Ein riesiger Bericht auf der offiziellen Seite enthält haufenweise Fotos von allen möglichen Leuten und Gelegenheiten. Leider ist die Beschriftung nicht optimal ausgefallen, so daß man nicht unbedingt wissen kann, wer auf den Bildern denn nun wirklich zu sehen ist. Aber man kann ja nicht alles haben ...
Ein sehr seltsamer Bericht, der offensichtlich von einem ganz anderen Con kündet, als den, der von mir besucht wurde, stammt von Thorsten Küper. »Anscheinend fällt es den Lesern schwer, sich auf neue Universen, neue Hauptpersonen einzulassen und deswegen trägt man literarische Scheuklappen, begrenzt die Vorliebe auf einen engen Korridor aus Trivialfastfood.« Aha.
Thomas Rabenstein vom Nebular-Team schreibt seine persönlichen Eindrücke nieder, die auch mit meinen eigenen nicht viel zu tun haben. Schon lustig – ich könnte mir vorstellen, daß wir am selben Wochenende auf verschiedenen Veranstaltungen weilten.
Innerhalb des Diskussionsforums auf der PERRY RHODAN-Homepage, dem sogenannten Galaktischen Forum, gibt es einige Fotos zu sehen (schattenhaft am Rand gelegentlich: ich), dazu die Diskussion der Leser und Conbesucher. Dieser Bericht hat zumindest andeutungsweise mit meinen eigenen Erfahrungen zu tun.
Extrem viele Bilder zu Köln, dem Kölner Dom und den Blicken über den Rhein gibt es auf der österreichischen Seite Skywarn.at zu sehen. Vom Con selbst ist in diesem Thread nichts zu sehen, das aber ist auch nicht Sinn der Sache, wie mir scheint. Eine Seite also vor allem für Köln-Fans, die mal sehen wollen, was ein Wiener von ihrer Stadt so hält ...
Einige wenige Bilder, ein netter Artikel: Christian Spließ' Artikel hat ein bißchen mehr mit meinen persönlichen Empfindungen zu tun als die meisten anderen. Nett, sehr nett. Ich erinnere mich auch, den Kollegen Spließ getroffen zu haben; allerdings sprachen wir nichts miteinander außer einem »hallo«. Wird bei Gelegenheit nachgeholt, hoffe ich.
Mir persönlich war bisher nicht bekannt, dass es ein KayLog gibt. Zugang dazu bekam ich bei meiner Recherche nach ColoniaCon-Berichten – wieder eine neue interessante Facette zu diesem Con. Es scheinen mehr Berichterstatter als »echte« Fans anwesend gewesen zu sein. Das war früher in der Tat auch anders ...
Unglaublich viele Fotos präsentiert sf-fan.de, allerdings bislang noch keinen Bericht. Die kurzen Kommentare zu den Fotos reichen denjenigen aus, die alle betreffenden Personen kennen – es ist eine eher fannische Ansicht, sprich, es sind vor allem SF-Fans und Szene-Aktivisten zu erkennen.
Meinen eigenen Bericht im Blog hier könnt Ihr weiter unten lesen, ebenso einen weiteren Bericht über die Probleme mit Bordsteinen und anderem. Mittlerweile gibt es darüber hinaus einen Bericht von mir, den ich für die PERRY RHODAN-Homepage geschrieben habe ...
Ein riesiger Bericht auf der offiziellen Seite enthält haufenweise Fotos von allen möglichen Leuten und Gelegenheiten. Leider ist die Beschriftung nicht optimal ausgefallen, so daß man nicht unbedingt wissen kann, wer auf den Bildern denn nun wirklich zu sehen ist. Aber man kann ja nicht alles haben ...
Ein sehr seltsamer Bericht, der offensichtlich von einem ganz anderen Con kündet, als den, der von mir besucht wurde, stammt von Thorsten Küper. »Anscheinend fällt es den Lesern schwer, sich auf neue Universen, neue Hauptpersonen einzulassen und deswegen trägt man literarische Scheuklappen, begrenzt die Vorliebe auf einen engen Korridor aus Trivialfastfood.« Aha.
Thomas Rabenstein vom Nebular-Team schreibt seine persönlichen Eindrücke nieder, die auch mit meinen eigenen nicht viel zu tun haben. Schon lustig – ich könnte mir vorstellen, daß wir am selben Wochenende auf verschiedenen Veranstaltungen weilten.
Innerhalb des Diskussionsforums auf der PERRY RHODAN-Homepage, dem sogenannten Galaktischen Forum, gibt es einige Fotos zu sehen (schattenhaft am Rand gelegentlich: ich), dazu die Diskussion der Leser und Conbesucher. Dieser Bericht hat zumindest andeutungsweise mit meinen eigenen Erfahrungen zu tun.
Extrem viele Bilder zu Köln, dem Kölner Dom und den Blicken über den Rhein gibt es auf der österreichischen Seite Skywarn.at zu sehen. Vom Con selbst ist in diesem Thread nichts zu sehen, das aber ist auch nicht Sinn der Sache, wie mir scheint. Eine Seite also vor allem für Köln-Fans, die mal sehen wollen, was ein Wiener von ihrer Stadt so hält ...
Einige wenige Bilder, ein netter Artikel: Christian Spließ' Artikel hat ein bißchen mehr mit meinen persönlichen Empfindungen zu tun als die meisten anderen. Nett, sehr nett. Ich erinnere mich auch, den Kollegen Spließ getroffen zu haben; allerdings sprachen wir nichts miteinander außer einem »hallo«. Wird bei Gelegenheit nachgeholt, hoffe ich.
Mir persönlich war bisher nicht bekannt, dass es ein KayLog gibt. Zugang dazu bekam ich bei meiner Recherche nach ColoniaCon-Berichten – wieder eine neue interessante Facette zu diesem Con. Es scheinen mehr Berichterstatter als »echte« Fans anwesend gewesen zu sein. Das war früher in der Tat auch anders ...
Unglaublich viele Fotos präsentiert sf-fan.de, allerdings bislang noch keinen Bericht. Die kurzen Kommentare zu den Fotos reichen denjenigen aus, die alle betreffenden Personen kennen – es ist eine eher fannische Ansicht, sprich, es sind vor allem SF-Fans und Szene-Aktivisten zu erkennen.
08 Juni 2006
Moloko Plus bespricht ENPUNKT 42
»Klaus, so kann's nicht weiter gehen mit dir« schreibt Anke aus Mannheim in ihrer Besprechung zu meinem Fanzine ENPUNKT 42. Diese Besprechung erschien im Fanzine Moloko Plus – und sie wurde auch auf der entsprechenden Homepage veröffentlicht. Es lohnt sich ja, diesem Link zu folgen, ähm, weil die gute Frau es nicht an härterer Kritik mangeln läßt.
In der Tat machte ich mich in den letzten Monaten – im gesamten letzten Jahr – sehr rar in Städten wie Mannheim und Stuttgart, was Punkrock-Aktivitäten angeht. Die Kritik ist angebracht und zutreffend, wie ich peinlich berührt eingestehen muß.
Aber es läßt sich halt nicht mehr alles so leicht machen wie vor zehn Jahren.
Über die unterm Strich sehr positive Besprechung zu meinem Schmierheft habe ich mich trotzdem gefreut. Vor allem, wenn alsbald die Nummer 43 rauskommt ...
In der Tat machte ich mich in den letzten Monaten – im gesamten letzten Jahr – sehr rar in Städten wie Mannheim und Stuttgart, was Punkrock-Aktivitäten angeht. Die Kritik ist angebracht und zutreffend, wie ich peinlich berührt eingestehen muß.
Aber es läßt sich halt nicht mehr alles so leicht machen wie vor zehn Jahren.
Über die unterm Strich sehr positive Besprechung zu meinem Schmierheft habe ich mich trotzdem gefreut. Vor allem, wenn alsbald die Nummer 43 rauskommt ...
Geniale Platte von Bela B.
Seit Tagen dreht sich bei mir zu Hause die Doppel-LP »Bingo« auf dem Plattenteller. Vinyl natürlich, wie es sich gehört – dank dieser Gestaltung kommt auch das unglaubliche Plattencover viel besser zur Geltung.
Bela B., im wirklichen Leben der Schlagzeuger der Ärzte und nebenbei Comic-Verleger, hat endlich seine Solo-Platte herausgebracht. Ich bin kein riesiger Ärzte-Fan, habe die Band aber mehrfach gesehen und besitze schätzungsweise ein halbes Dutzend Platten der Band. Sieht man von der Stimme ab, hat Bela B. auf dieser Platte so viel nicht mit seiner Haupt-Band zu tun.
Sehr punkig ist das ganze nicht, eher ähnelt es einer Mischung aus intellektuellem Schlager, coolem Chanson und einigen Rock-Krachern. Getragen wird die Platte von der Stimme des Sängers, der hier wirklich »schön« singt und von einer Handvoll prominenter Gastsängerinnen – unter anderem Charlotte Roche – unterstützt wird.
Daneben gibt es haufenweise durchaus sinnvoller Texte, etwa eine kritische Deutschland-Sicht in »Wiehr thind sssuper«; dazu Liebeslieder sowie anderes schräges Zeugs. Ich tu’ mich schwer, die Platte so richtig sauber zu charakterisieren, und lasse es dabei: Bislang das beste Vinyl-Werk im Jahr 2006. Da muß noch viel kommen, um dieses Ding zu toppen.
Kaufen, Leute!
»Und: Hardcore!« Teil 2 erschienen
Der zweite Teil meines neuen Fortsetzungsromans ist im OX erschienen, konkret in der Ausgabe 666, die mit entsprechendem Titelbild aufwartet. Zum Inhalt des Heftes kann ich noch nichts sagen, weil ich noch nichts gelesen habe – wird aber nachgeholt.
Im zweiten Teil von »Und: Hardcore!« ist Peter Meißner alias Peter Pank immer noch in einem kleinen Kaff im Randgebiet des Schwarzwaldes. Mit seinem Kumpel Jörg, bei dem er sich ganz unpunkig eingezeckt hat und mit dem er im Walt arbeitet, geht er in die Kneipe des fiktiven Dorfes Achterfingen, was nicht ohne Komplikationen abläuft.
Ein Hippie und ein Punk in einem schwäbischen Dorf, weitab jeglicher Stadt – das kann eigentlich nur schiefgehen. Und damit bahnt sich gleich der nächste Streß für meinen Romanhelden an. Wer mehr wissen will, muß halt das OX lesen ...
06 Juni 2006
Wo bekomme ich »Chaos en France«?
Ich habe jetzt schon einige Male gehört, daß es mein Buch »Chaos en France« nicht überall gibt oder daß es Schwierigkeiten gibt, es zu bestellen. Ich schlage vier verschiedene Möglichkeiten vor:
1.
Ihr notiert Euch die ISBN 3865460380, marschiert mit dieser in eine x-beliebige Buchhandlung und bestellt es dort. Müßte eigentlich immer gehen.
2.
Ihr bestellt direkt beim Verlag; das kostet zwar Porto, dafür haben die aber viele andere tolle Bücher, die sich oftmals sehr lohnen.
3.
Ihr bestellt bei einem Punk-Versand, etwa Nix Gut Records. Da gibt es das Buch auch, und es gibt haufenweise Punkrock-Kram drumrum.
4.
Ihr bestellt es direkt bei mir. Dann bekommt Ihr das Buch sogar mit einer Unterschrift, wenn es denn sein muss. Über Porto und so einen Kram können wir ja verhandeln ... Wer zu faul ist, meine Mail-Adresse zu suchen, dem nenne ich mal folgende (denkt Euch anstelle des &-Zeichens einfach ein »@«): enpunkt&gmx.de.
04 Juni 2006
René, EXODUS und ein Bordstein
Gefreut hat’s mich in Köln unter anderem, nach all den Jahren endlich mal René Moreau kennenzulernen, dessen Fanzine EXODUS mich anno 1979 wirklich »gekickt« hat: Das war damals ein SF-Heft voller politischer Radikalität, das auf den 15jährigen aus Dietersweiler wie eine kleine Bombe wirkte.
Ich erinnere mich an Texte eines Strafgefangenen, bei deren Lektüre mir der Mund vor Staunen offen stehen blieb, und ich erinnere mich an Gedichte unter anderem von Thomas Ziegler, die ich einfach unglaublich genial fand. Das war großartig!
1979 ist lange her, und wir haben über ein Vierteljahrhundert gebraucht, bis wir uns endlich mal unterhielten. Das fand ich jetzt richtig klasse; sehr schön. Und EXODUS gibt es auch wieder - hurra!
Ich hoffe aber, daß es nicht an mir lag, daß René sein Auto, das etwas unpraktisch geparkt war, so über einen Bordstein fuhr, daß es aufsetzte. Oh weh!, da stand er nun schräg unter der Kölner Zoobrücke, und sein Auto hing auf einem Bordstein fest.
Glücklicherweise waren neben mir auch zwei starke Männer anwesend: Werner Fuchs und Marc O. Szodruch vom Verlag Fantasy Productions, mit denen ich gerade feudal in dem nahe gelegenen Therme-Restaurant futtern gewesen war. Mit vereinten Kräften hievten wir die Karre vom Bordstein herunter.
Und als ich heute nacht durch den strömenden Regen auf der Autobahn A3 zwischen Siegburg und Wiesbaden durch die Dunkelheit schlidderte, dachte ich wieder an René und hoffte nur, daß er es noch gut heimgeschafft hatte.
Ich erinnere mich an Texte eines Strafgefangenen, bei deren Lektüre mir der Mund vor Staunen offen stehen blieb, und ich erinnere mich an Gedichte unter anderem von Thomas Ziegler, die ich einfach unglaublich genial fand. Das war großartig!
1979 ist lange her, und wir haben über ein Vierteljahrhundert gebraucht, bis wir uns endlich mal unterhielten. Das fand ich jetzt richtig klasse; sehr schön. Und EXODUS gibt es auch wieder - hurra!
Ich hoffe aber, daß es nicht an mir lag, daß René sein Auto, das etwas unpraktisch geparkt war, so über einen Bordstein fuhr, daß es aufsetzte. Oh weh!, da stand er nun schräg unter der Kölner Zoobrücke, und sein Auto hing auf einem Bordstein fest.
Glücklicherweise waren neben mir auch zwei starke Männer anwesend: Werner Fuchs und Marc O. Szodruch vom Verlag Fantasy Productions, mit denen ich gerade feudal in dem nahe gelegenen Therme-Restaurant futtern gewesen war. Mit vereinten Kräften hievten wir die Karre vom Bordstein herunter.
Und als ich heute nacht durch den strömenden Regen auf der Autobahn A3 zwischen Siegburg und Wiesbaden durch die Dunkelheit schlidderte, dachte ich wieder an René und hoffte nur, daß er es noch gut heimgeschafft hatte.
Mal wieder ColoniaCon
Es wird von Jahr zu Jahr seltsamer für mich, in den »Jugendpark« nach Köln-Deutz zu fahren. In den frühen 80er Jahren waren diese Ausflüge nach Köln ein prickelndes Abenteuer für den jugendlichen Klaus N. Frick aus dem Schwarzwalddorf – heute werden sie immer mehr zu einer Pflichterfüllung. So auch am Samstag, 3. Juni 2006.
Meine schlimmsten Erwartungen wurden glücklicherweise alle NICHT erfüllt: Was ich von dem ColoniaCon 2006 mitbekam, war sehr harmonisch. Ein sehr gut organisiertes Treffen von Science-Fiction-Fans, das teilweise dieselben Nasen veranstalteten (Achim Mehnert und Co.), bei denen ich schon anno 1983 auf dem Fußboden pennte – sehr schön. Wie ich mitbekam, klappte alles vorzüglich, und die Stimmung unter den gut 250 Besuchern war ausgesprochen gut.
Ich selbst tummelte mich bei einem Programmpunkt – die Jahreshauptversammlung der PERRY RHODAN-FanZentrale – im Saal, saß bei einem anderen Programmpunkt – die Zukunft der ATLAN-Romane – auf dem Podium und redete ansonsten in Zweier- bis Fünfer-Gesprächen mit Autoren und Zeichnern. Ein ausführlicher Bericht folgt hoffentlich noch im Lauf dieser Woche in meinem Logbuch der Redaktion auf der PERRY RHODAN-Homepage.
Unterm Strich machte mir der Aufenthalt in Köln wirklich Spaß; es war eine reine Arbeitsveranstaltung ohne jeglichen privaten Anteil, aber okay. Aus dem Fan Klaus, der die ColoniaCons in den 80er Jahren zur Selbstbeweihräucherung nutzte, ist eben der Chefredakteur Herr Frick geworden, der sich manchmal über sich selbst wundert.
Meine schlimmsten Erwartungen wurden glücklicherweise alle NICHT erfüllt: Was ich von dem ColoniaCon 2006 mitbekam, war sehr harmonisch. Ein sehr gut organisiertes Treffen von Science-Fiction-Fans, das teilweise dieselben Nasen veranstalteten (Achim Mehnert und Co.), bei denen ich schon anno 1983 auf dem Fußboden pennte – sehr schön. Wie ich mitbekam, klappte alles vorzüglich, und die Stimmung unter den gut 250 Besuchern war ausgesprochen gut.
Ich selbst tummelte mich bei einem Programmpunkt – die Jahreshauptversammlung der PERRY RHODAN-FanZentrale – im Saal, saß bei einem anderen Programmpunkt – die Zukunft der ATLAN-Romane – auf dem Podium und redete ansonsten in Zweier- bis Fünfer-Gesprächen mit Autoren und Zeichnern. Ein ausführlicher Bericht folgt hoffentlich noch im Lauf dieser Woche in meinem Logbuch der Redaktion auf der PERRY RHODAN-Homepage.
Unterm Strich machte mir der Aufenthalt in Köln wirklich Spaß; es war eine reine Arbeitsveranstaltung ohne jeglichen privaten Anteil, aber okay. Aus dem Fan Klaus, der die ColoniaCons in den 80er Jahren zur Selbstbeweihräucherung nutzte, ist eben der Chefredakteur Herr Frick geworden, der sich manchmal über sich selbst wundert.
02 Juni 2006
Wer ist Schuld an der Misere?
Man sollte es sich abgewöhnen, Nachrichten zu gucken oder Zeitung zu lesen. Der Brechreiz steigt mit jedem Tag.
Schuld daran sind häufig die Aussagen irgendwelcher Politiker, die neuerdings die Arbeitslosen und die Hartz-IV-Empfänger als Schuldige der wirtschaftlichen Schieflage ausfindig gemacht haben. Man könnte wirklich jeden Abend vor der Glotze schreien, toben und zum Bürgerkrieg aufrufen. Tut man aber nicht, wenn man auf dem Sofa sitzt: Ich zumindest stiere entsetzt vor mich hin, trinke Kräutertee und verstehe die Welt nicht mehr.
Auf der mir bislang unbekannten Seite curious-creatures findet sich ein sehr passender Artikel zum Thema, inklusive einer Grafik: Selbst wenn unsere glorreiche Regierung und der angeblich sozial-demokratische Arbeitsminister Münte es hinkriegen, alle faulen Arbeitslosen in die Arbeitswelt zu prügeln, bleiben immer noch locker vier Millionen Arbeitslose übrig.
Und was macht man mit denen dann? Das ist es, was mich an den hoch bezahlten und meist stinkereichen Politikern nervt: Über Arbeitslose herziehen und ihnen Faulheit vorwerfen, das können sie – ist auch kein Problem, könnte ich ebenfalls locker machen. Am eigentlichen Grundproblem was ändern, das können sie nicht.
Daß ich ebensowenig weiß, wie das Grundproblem anzugehen ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber ich fordere zumindest nicht den Großeinsatz der Polizei und irgendwelcher Detektive gegen arme Schweine, die mit Tricks versuchen, sich ein paar Krümel mehr vom Brottisch der Bonzen abzugrabschen.
Schuld daran sind häufig die Aussagen irgendwelcher Politiker, die neuerdings die Arbeitslosen und die Hartz-IV-Empfänger als Schuldige der wirtschaftlichen Schieflage ausfindig gemacht haben. Man könnte wirklich jeden Abend vor der Glotze schreien, toben und zum Bürgerkrieg aufrufen. Tut man aber nicht, wenn man auf dem Sofa sitzt: Ich zumindest stiere entsetzt vor mich hin, trinke Kräutertee und verstehe die Welt nicht mehr.
Auf der mir bislang unbekannten Seite curious-creatures findet sich ein sehr passender Artikel zum Thema, inklusive einer Grafik: Selbst wenn unsere glorreiche Regierung und der angeblich sozial-demokratische Arbeitsminister Münte es hinkriegen, alle faulen Arbeitslosen in die Arbeitswelt zu prügeln, bleiben immer noch locker vier Millionen Arbeitslose übrig.
Und was macht man mit denen dann? Das ist es, was mich an den hoch bezahlten und meist stinkereichen Politikern nervt: Über Arbeitslose herziehen und ihnen Faulheit vorwerfen, das können sie – ist auch kein Problem, könnte ich ebenfalls locker machen. Am eigentlichen Grundproblem was ändern, das können sie nicht.
Daß ich ebensowenig weiß, wie das Grundproblem anzugehen ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber ich fordere zumindest nicht den Großeinsatz der Polizei und irgendwelcher Detektive gegen arme Schweine, die mit Tricks versuchen, sich ein paar Krümel mehr vom Brottisch der Bonzen abzugrabschen.
01 Juni 2006
Im sonnigen Baden
Karlsruhe gilt als eine Stadt, die von der Sonne verwöhnt wird. Das gilt sogar an Tagen wie diesen, an denen jeder vernünftige Mensch an der Erderwärmung zweifelt.
8,5 Grad zeigte das Thermometer, als ich um 20 Uhr nach Hause fuhr. Fürchterlich. Solche Temperaturen hatten wir auch im Dezember.
Bis ich mit meiner Schwester telefonierte; sie wohnt in Freudenstadt im Schwarzwald. Da komme ich her.
»Heute mittag hat’s bei uns geschneit«, berichtete sie. Schnee im Juni. Na super!
Ich bin froh, daß wir in Karlsruhe tropische achteinhalb Grad haben. Da pack’ ich für morgen doch gleich die Badehose ein.
8,5 Grad zeigte das Thermometer, als ich um 20 Uhr nach Hause fuhr. Fürchterlich. Solche Temperaturen hatten wir auch im Dezember.
Bis ich mit meiner Schwester telefonierte; sie wohnt in Freudenstadt im Schwarzwald. Da komme ich her.
»Heute mittag hat’s bei uns geschneit«, berichtete sie. Schnee im Juni. Na super!
Ich bin froh, daß wir in Karlsruhe tropische achteinhalb Grad haben. Da pack’ ich für morgen doch gleich die Badehose ein.
Udo war leider nicht da
Geschäftlich verschlug es mich am Dienstag, 30. Mai, und Mittwoch, 31. Mai, nach Hamburg. Im Auftrag der Firma hatte ich einen extrem wichtigen Termin.
Extrem wichtig, das heißt: Ich trug meinen besten Anzug und eine Krawatte. Wobei der »beste Anzug« auch schon von 1998 ist und ich feststelle, wie eng die Hose unverschämterweise im Lauf der Jahre geworden ist.
Untergebracht war ich standesgemäß im Hotel »Atlantic«. Blick aus dem feudalen Frühstücksraum auf die Außenalster, die im fürchterlichen Dauerregen sehr grau und pissig wirkte. Aus dem Fenster meines wohnungsgroßen Zimmers – inklusive großem Badezimmer, Vorraum und Büroecke – sah ich auf einen weniger romantischen Innenhof. Aber was will ich da schon sagen?
Die Einrichtung wirkte sehr plüschig; aus den Rahmen riesiger Bilder in der Hotelhalle blickten Kaiser Wilhelm und irgendwelche Schiffe auf mich herunter. Immerhin war der Gimlet in der Bar sauber gemixt (und ich hinterher ein wenig arg lustig), und der Sänger, der zur Klavierbegleitung irgendwelche Elton-John-und-so-Stücke trällerte, klang ganz vernünftig.
Nur Udo Lindenberg war nirgends zu sehen. Dabei wohnt der alternde Rockstar, der seine besten Zeiten auch schon seit über einem Vierteljahrhundert hinter sich hat, im »Atlantic«. Das zumindest erzählte mir jeder, sogar der Taxi-Fahrer wußte das.
nscheinend hatte »unser Udo«, dessen Lied »wir sind Rocker« immerhin namensgebend für die Karlsruher Krach-Kapelle Luzifers Mob war, ausgerechnet an diesem Tag und an diesem Abend besseres zu tun ...
Extrem wichtig, das heißt: Ich trug meinen besten Anzug und eine Krawatte. Wobei der »beste Anzug« auch schon von 1998 ist und ich feststelle, wie eng die Hose unverschämterweise im Lauf der Jahre geworden ist.
Untergebracht war ich standesgemäß im Hotel »Atlantic«. Blick aus dem feudalen Frühstücksraum auf die Außenalster, die im fürchterlichen Dauerregen sehr grau und pissig wirkte. Aus dem Fenster meines wohnungsgroßen Zimmers – inklusive großem Badezimmer, Vorraum und Büroecke – sah ich auf einen weniger romantischen Innenhof. Aber was will ich da schon sagen?
Die Einrichtung wirkte sehr plüschig; aus den Rahmen riesiger Bilder in der Hotelhalle blickten Kaiser Wilhelm und irgendwelche Schiffe auf mich herunter. Immerhin war der Gimlet in der Bar sauber gemixt (und ich hinterher ein wenig arg lustig), und der Sänger, der zur Klavierbegleitung irgendwelche Elton-John-und-so-Stücke trällerte, klang ganz vernünftig.
Nur Udo Lindenberg war nirgends zu sehen. Dabei wohnt der alternde Rockstar, der seine besten Zeiten auch schon seit über einem Vierteljahrhundert hinter sich hat, im »Atlantic«. Das zumindest erzählte mir jeder, sogar der Taxi-Fahrer wußte das.
nscheinend hatte »unser Udo«, dessen Lied »wir sind Rocker« immerhin namensgebend für die Karlsruher Krach-Kapelle Luzifers Mob war, ausgerechnet an diesem Tag und an diesem Abend besseres zu tun ...