Als ich am Samstag abend, 17. Juni 2006, im AKK in der Karlsruher Uni ankam, herrschten nach wie vor tropische Temperaturen. Trotzdem tummelten sich schätzungsweise 150 Leute in und um das Gelände; während des Konzertes waren nie mehr als 50 Leute in dem doppelt wohnzimmergroßen Raum, in dem eine fürchterliche Hitze herrschte.
Die erste Band hatte ich verpaßt, die zweite spielte gerade: Jacqueline Hide aus der Region, noch nie davor gehört. Die Sängerin war barfuß, trug einen geblümten Rock und ein Iron Maiden-T-Shirt. Trotzdem: Ich habe noch nie eine so kleine Frau erlebt, die einen so infernalischen Lärm verursacht. Großartiger Hardcore, Respekt!
Danach Nein Nein Nein aus Mönchengladbach: Der Sänger trug den schlechtest geschnittenen Iro, den ich seit langem gesehen habe, trotzdem ein gutes Konzert mit viel Bewegung im jungen, sehr enthusiastisch wirkenden Publikum. Leider verstand ich nichts von den Texten, der Sound war beschissen; die Musik enthielt mir zuviel Breaks. Ich mag es, wenn Stücke durchgeknallt werden und nicht zu viel gewechselt wird. Trotzdem: eigenständig und sympathisch.
Das trifft auf Duesenjaeger aus Osnabrück auch zu – und die sind zudem noch eingängig. Das rockt und kallt, da stimmen die Melodien und alles. Sehr schön.
Hinterher saß ich noch bis drei Uhr im Freien mit den Bands zusammen, bekam Freibier und zweifelhafte Komplimente (»Ach, du bist also der Frick? Dich hab ich mir ganz anders vorgestellt.«) Sehr schön.
Zusatz von mir: Der Sänger mailte mir, den Iro habe der Kollege Bäppi vom absolut empfehlenswerten Fanzine "Human Parasit" geschnitten.
AntwortenLöschenTja. Es war schon immer wichtig, sich vom richtigen Menschen den Iro schneiden oder rasieren zu lassen ...