Mit Comic-Zeichnern, Redakteuren und anderem Volk nach dem Comic-Salon abends essen zu gehen, ist nicht einfach. Vor vier Jahren warteten Frau Hecke sowie einige andere in meiner Begleitung stundenlang auf das angeblich leckere Essen, um anschließend völlig verhungert bei McDonald’s einzufallen.
Das sollte dieses Mal nicht passieren, also folgten wir Frans Stummer – der immerhin bayerisch spricht – in eine Seitengasse. Hier sei ein Italiener, behauptete der Mann, der sich ansonsten stundenlang darüber lustig machte, daß ich mit kurzen Hosen, verwaschenem T-Shirt und ausgelatschten Converse-Turnschuhen unterwegs war: Dies sei mir doch nicht angemessen.
Seufz.
Seufzend ergaben wir uns alle beim Italiener unseres Schicksals, der in Wirklichkeit ein Döner-Imbiss mit Pizza-Bäckerei war. Der Mann, der uns bediente, war leicht konfus, aber irgendwann bekamen wir Bier und Pizzas: Meine vegetarische war ganz okay, wer allerdings »Döner-Pizza« bestellt oder so, also Pizza mit Döner-Fleisch drauf, der darf sich nicht wundern.
Würgreiz garantiert, aber echt.
Als ich irgendwann pinkeln mußte, suchte ich in der kleinen Kneipe verzweifelt nach einem Klo. Der Besitzer schickte mich zum Nachbarn, einem Café namens »Schauburg«. Das sei richtig so, meinte er, »geh einfach nebenan«.
Gutes Geschäftsmodell: Kunden pissen beim etwas schick wirkenden Nachbarn, der dann auch den Dreck der besoffenen Comic-Meute wegwischen darf. Entsprechend fröhlich wirkte die blonde Bedienung. »Na ja, wenn’s denn sein muß«, meinte sie beim ersten Pisser – also bei mir –, um sich irgendwann nur noch achselzuckend in ihr Schicksal zu ergeben.
So schön ist Erlangen beim Comic-Salon.
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