Gefreut hat’s mich in Köln unter anderem, nach all den Jahren endlich mal René Moreau kennenzulernen, dessen Fanzine EXODUS mich anno 1979 wirklich »gekickt« hat: Das war damals ein SF-Heft voller politischer Radikalität, das auf den 15jährigen aus Dietersweiler wie eine kleine Bombe wirkte.
Ich erinnere mich an Texte eines Strafgefangenen, bei deren Lektüre mir der Mund vor Staunen offen stehen blieb, und ich erinnere mich an Gedichte unter anderem von Thomas Ziegler, die ich einfach unglaublich genial fand. Das war großartig!
1979 ist lange her, und wir haben über ein Vierteljahrhundert gebraucht, bis wir uns endlich mal unterhielten. Das fand ich jetzt richtig klasse; sehr schön. Und EXODUS gibt es auch wieder - hurra!
Ich hoffe aber, daß es nicht an mir lag, daß René sein Auto, das etwas unpraktisch geparkt war, so über einen Bordstein fuhr, daß es aufsetzte. Oh weh!, da stand er nun schräg unter der Kölner Zoobrücke, und sein Auto hing auf einem Bordstein fest.
Glücklicherweise waren neben mir auch zwei starke Männer anwesend: Werner Fuchs und Marc O. Szodruch vom Verlag Fantasy Productions, mit denen ich gerade feudal in dem nahe gelegenen Therme-Restaurant futtern gewesen war. Mit vereinten Kräften hievten wir die Karre vom Bordstein herunter.
Und als ich heute nacht durch den strömenden Regen auf der Autobahn A3 zwischen Siegburg und Wiesbaden durch die Dunkelheit schlidderte, dachte ich wieder an René und hoffte nur, daß er es noch gut heimgeschafft hatte.
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