Die Organisation »Reporter ohne Grenzen« setzt sich – wie der Name schon nahelegt – weltweit für die Pressefreiheit ein. Um ihre Arbeit zu finanzieren, gibt die Organisation unter anderem alljährlich die Publikation »Fotos für die Pressefreiheit« heraus. In diesem Jahr war es ein A4-Heft, allerdings mit einem geklebten Rücken, so dass es eigentlich einem großformatigen Paperback nahekommt und ins Regal gestellt werden kann.
Das hat das Buch/Heft auch verdient. Auf 104 Seiten gibt es Reportagen aus allen möglichen Weltregionen: Dagestan im russischen Kaukasus wird ebenso erwähnt wie Kirgisien, China oder das Kosovo, Kolumbien oder Nigeria. Dabei halten alle Reportagen einen kritischen Ton bei; sie zeigen, wie Politik funktioniert und unter welchen Bedingungen die Medien in diesen Regionen funktionieren.
Die Texte und Bilder sind größtenteils schon in Tageszeitungen und Magazinen veröffentlicht worden. Ich kannte sie allesemt nicht – weil man auch als Vielleser nicht alles mitbekommen kann. Die Zusammenstellung ist klasse: Jede Reportage ist gut geschrieben und fotografiert, das ist jeweils ein Beispiel für richtig guten Journalismus. Lesens- und betrachtenswert!
Es passiert einiges um mich herum, und nicht alles gefällt mir. Vieles fasziniert mich, vieles interessiert mich – und das soll Thema dieses Blogs sein.
31 Oktober 2011
28 Oktober 2011
Ein Tag in der Altstadt
Antalya ist mir seit Jahren ein Begriff, allerdings eher negativ. Der Urlaubsort für Proleten, das Mallorca der Türkei ... und so weiter. Ich urlaube in der Gegend, im Touristen-Hotspot Aksu/Kundu, aber nach Antalya rein musste ich dann doch mal.
Heute mietete ich mir noch einmal ein Rad, diesmal ein größeres und damit mit einer besseren Gangschaltung, und fuhr nach Antalya rein. Die 15 oder 20 Kilometer ließen sich schnell zurücklegen, weil ich dieses Mal eine andere Strecke fuhr, zwar ein Umweg, aber dafür mit weniger Autoverkehr.
Entlang der Steilküste ging es in die eigentliche Stadt hinein - ich hatte teilweise sehr schöne Blicke auf das nahe gelegene Gebirge. Und die Altstadt selbst, die ist wirklich sehr schön. Mit dem Rad konnte ich die vielen Gassen schön durchstreifen, bis ich zum Hafen kam - was für ein steiler Abstieg dahin!
Aber schön war's - ich werde künftig nichts schlechtes mehr über Antalya mehr sagen. Dıe eigentliche Altstadt ist ein echtes Schmuckstück mit vielen schönen alten Häusern und engen Gassen; ein Besuch lohnt sich.
Heute mietete ich mir noch einmal ein Rad, diesmal ein größeres und damit mit einer besseren Gangschaltung, und fuhr nach Antalya rein. Die 15 oder 20 Kilometer ließen sich schnell zurücklegen, weil ich dieses Mal eine andere Strecke fuhr, zwar ein Umweg, aber dafür mit weniger Autoverkehr.
Entlang der Steilküste ging es in die eigentliche Stadt hinein - ich hatte teilweise sehr schöne Blicke auf das nahe gelegene Gebirge. Und die Altstadt selbst, die ist wirklich sehr schön. Mit dem Rad konnte ich die vielen Gassen schön durchstreifen, bis ich zum Hafen kam - was für ein steiler Abstieg dahin!
Aber schön war's - ich werde künftig nichts schlechtes mehr über Antalya mehr sagen. Dıe eigentliche Altstadt ist ein echtes Schmuckstück mit vielen schönen alten Häusern und engen Gassen; ein Besuch lohnt sich.
27 Oktober 2011
Keine Fahnen mehr!
Wenn ich wieder in Deutschland bin, werde ich eine noch größere Abneigung gegenüber Nationalfahnen entwickelt haben als bisher schon. In der Türkei sind die Leute offensichtlich noch fahnenfixierter als in den USA - sie hängen buchstäblich überall.
Gerne sind sie zwischen Wohnblocks aufgehängt oder dienen als riesige Dekoration an den Fassaden bonziger Hotels. Wer es gerne ein wenig dezenter mag, trägt die Fahne als Aufnäher, als T-Shirt oder sogar als Kopftuch.
Und natürlich hängt sie auch vor jeder Kneipe und vor öffentlichen Klos. Was dann doch schon wieder eine gewisse Ironie hat ...
Gerne sind sie zwischen Wohnblocks aufgehängt oder dienen als riesige Dekoration an den Fassaden bonziger Hotels. Wer es gerne ein wenig dezenter mag, trägt die Fahne als Aufnäher, als T-Shirt oder sogar als Kopftuch.
Und natürlich hängt sie auch vor jeder Kneipe und vor öffentlichen Klos. Was dann doch schon wieder eine gewisse Ironie hat ...
26 Oktober 2011
Schnelle Straßen und das Glas
Zwischen dem Strandviertel Aksu, in dem auch mein Hotel liegt, und der großen Stadt Antalyae gibt es eine direkte Verbindungsstraße. Diese ist vierspurig und wird von den Einheimischen mıt hohem Tempo benutzt.
Anders gesagt: Wer da als Radfahrer unterwegs ist, wird gehasst und entsprechend behandelt. Hupen und mit drei Zentimeter Abstand vorbeifahren ist eine beliebte Strafe.
Da ich keinen Streit will, weiche ich auf den Weg aus, der direkt neben der Straße verläuft. Es ist ein besserer Ackerweg, auf dem normalerweise die Traktoren rollen; so sieht er aus.
Und ich stelle fest, dass türkische Jungmänner ihre leer getrunkenen Bierflaschen am liebsten auf eine Weise entsorgen: mıt Vollgas aus dem Fenster des fahrenden Autos und auf den Weg neben der Straße. Und so eiere ich zwischen Skylla - der Schnellstraße - und Charybdis - dem Weg mit dem Scherbenmeer - dahin ...
Anders gesagt: Wer da als Radfahrer unterwegs ist, wird gehasst und entsprechend behandelt. Hupen und mit drei Zentimeter Abstand vorbeifahren ist eine beliebte Strafe.
Da ich keinen Streit will, weiche ich auf den Weg aus, der direkt neben der Straße verläuft. Es ist ein besserer Ackerweg, auf dem normalerweise die Traktoren rollen; so sieht er aus.
Und ich stelle fest, dass türkische Jungmänner ihre leer getrunkenen Bierflaschen am liebsten auf eine Weise entsorgen: mıt Vollgas aus dem Fenster des fahrenden Autos und auf den Weg neben der Straße. Und so eiere ich zwischen Skylla - der Schnellstraße - und Charybdis - dem Weg mit dem Scherbenmeer - dahin ...
Ein Tag auf dem Rad
Wann immer ich irgendwo im Ausland bin, versuche ich, mir ein Rad zu besorgen, sprich, zu leihen. Auch in Antalya ... rund zwei Kilometer vom Hotel entfernt gibt es einen Stand, an dem man Räder leihen kann: zehn Euro am Tag, und die Burschen da sprechen schwäbisch.
Aus der Rad-Perspektive sieht die Gegend ganz anders aus: Verlässt man die Küstenzone mit den Touristenhotels, kommt recht schnell das eigentliche Land. Ich kam in zwei Dörfer, in denen der eigentliche Ortskern aus alten, kleinen Gebäuden längst umgeben ist von ausufernden Neubauten, teils ganz hübsch, teils fürchterlich pseudomodern.
Wobei die Ansammlung bonziger Hotels aus der Landperspektive auch sehr interessant aussieht. Was man hier in die Landschaft gesetzt hat, wirkt vom Dorf aus wie eine Ansammlung mondäner mittelalterlicher Schlösser und Burgen. Angesichts von Namen wie Kremlin Palace passt das dann ja auch ...
Aus der Rad-Perspektive sieht die Gegend ganz anders aus: Verlässt man die Küstenzone mit den Touristenhotels, kommt recht schnell das eigentliche Land. Ich kam in zwei Dörfer, in denen der eigentliche Ortskern aus alten, kleinen Gebäuden längst umgeben ist von ausufernden Neubauten, teils ganz hübsch, teils fürchterlich pseudomodern.
Wobei die Ansammlung bonziger Hotels aus der Landperspektive auch sehr interessant aussieht. Was man hier in die Landschaft gesetzt hat, wirkt vom Dorf aus wie eine Ansammlung mondäner mittelalterlicher Schlösser und Burgen. Angesichts von Namen wie Kremlin Palace passt das dann ja auch ...
25 Oktober 2011
Überhaupt nicht PC
In Deutschland empfiehlt es sich mittlerweile nicht mehr, Begriffe wie getürkt zu benutzen; das gilt aus gutem Grund als politisch nicht korrekt. Nur scheint man in Antalya anders darüber zu denken.
Das zeigte sich bei einem Spaziergang, den ich heute unternahm. »Getürkte Uhren« - versprach mir ein Werbeschild in einem Bazaar. Das fand ich dann doch recht cool.
Das zeigte sich bei einem Spaziergang, den ich heute unternahm. »Getürkte Uhren« - versprach mir ein Werbeschild in einem Bazaar. Das fand ich dann doch recht cool.
24 Oktober 2011
Ein Horror-Journal
Frank Festa ist ein Teufelskerl. Wie sonst könnte man über Jahre hinweg einen Kleinverlag leiten, der nicht gerade Trendliteratur veröffentlicht und trotzdem reichlich cool ist? Ich lese gerade die Ausgabe drei des Horror-Magazins »Omen« und finde das Ding großartig.
Bisher war kein einziger Text schlecht, und das soll mal einer nachmachen. Dass Brian Lumley ziemlich cool ist, wusste ich auch vorher, aber jetzt habe ich es auch gelesen. Hammer!
Bisher war kein einziger Text schlecht, und das soll mal einer nachmachen. Dass Brian Lumley ziemlich cool ist, wusste ich auch vorher, aber jetzt habe ich es auch gelesen. Hammer!
23 Oktober 2011
Endlich in der Wärme
Ich gönne mir tatsächlich einen Urlaub - und dieser ist in der Türkei. Das ist nicht unspannend, wenn man in einem Internetcafé versucht, sich mit einer sehr ungewohnten Tastatur bekannt zu machen. Es wird also schon allein deshalb bei wenigen und kurzen Notizen bleiben.
Wer es genau wissen will: Es ist Antalya, und es ist Pauschalurlaub. Und all inklusive ist es zu allem Überfluss auch noch. Wahrscheinlich werde ich zehn Kilogramm zunehmen ...
Wer es genau wissen will: Es ist Antalya, und es ist Pauschalurlaub. Und all inklusive ist es zu allem Überfluss auch noch. Wahrscheinlich werde ich zehn Kilogramm zunehmen ...
Zug nach Frankfurt
So einfach ist es nicht, nachts zum Flughafen nach Frankfurt zu kommen. Zumindest nicht in der Nacht und am Wochenende - diese Erfahrung machte ich jetzt in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Von Karlsruhe aus fahren um Mitternacht herum zwei Züge, beide werden im Fahrplan und bei der Bahnauskunft im Internet auch ausgewiesen. Den einen kann man aber nur nutzen, wenn man vorher einen Sitzplatz reserviert oder eben gleich schläft; es handelt sich um einen Nachtschlaf-Express oder wie immer das genau heißt.
Also nahm ich den Zug um 23.05 Uhr, stellte fest, dass bei dem auch die meisten Waggons nur für Schlafende waren und ließ mich über seltsame Nebenstrecken bis nach Mannheim schaukeln. Dort stieg ich um in einen sogenannten Railjet. Von dieser Firma hatte ich noch nie gehört; es handelt sich um ein österreichisches Unternehmen, das von Budapest nach Frankfurt fährt und dessen Ansagen mit österreichischem Akzent ablaufen.
Lustig. Alles funktionierte. Aber ich kam mir zeitweise so vor, als müsste einfach alles schief gehen - es war schlicht ungewohnt und entsprach nicht dem, was mir von der Deutschen Bahn her bekannt vorkam ...
Also nahm ich den Zug um 23.05 Uhr, stellte fest, dass bei dem auch die meisten Waggons nur für Schlafende waren und ließ mich über seltsame Nebenstrecken bis nach Mannheim schaukeln. Dort stieg ich um in einen sogenannten Railjet. Von dieser Firma hatte ich noch nie gehört; es handelt sich um ein österreichisches Unternehmen, das von Budapest nach Frankfurt fährt und dessen Ansagen mit österreichischem Akzent ablaufen.
Lustig. Alles funktionierte. Aber ich kam mir zeitweise so vor, als müsste einfach alles schief gehen - es war schlicht ungewohnt und entsprach nicht dem, was mir von der Deutschen Bahn her bekannt vorkam ...
22 Oktober 2011
Vitamin X mit saugeilem Hardcore
Die Band Vitamin X kommt aus der niederländischen Metropole Amsterdam; ich habe von denen unter anderem die Langspielplatte »Full Scale Assault«, auf der sich insgesamt zwanzig sehr knappe Stücke befinden. Die Platte kam 2008 raus und bietet ganz klassisch klingenden Thrash-HC, wie er vor 20 Jahren »in« war.
Die vier Musiker sind Straigh-Edger, scheinen aber trotzdem genügend Spaß im Leben zu haben, wenn man den Bildern glauben kann. In ihrer Musik lassen sie's ordentlich krachen: Kurz und knapp ist das alles, immer nach vorne gebolzt und ohne irgendwelche Metal-Anleihen, Hardcore also, wie er sein sollte.
Übrigens ist die Platte auch richtig gut gestaltet: Sie ist so richtig zum Aufklappen, sie ist künstlerisch gestaltet, und das ist schon rein optisch so gut gelungen, dass ich mich darüber in den Nullerjahren und danach gleich doppelt freuen kann.
Großartig.
Die vier Musiker sind Straigh-Edger, scheinen aber trotzdem genügend Spaß im Leben zu haben, wenn man den Bildern glauben kann. In ihrer Musik lassen sie's ordentlich krachen: Kurz und knapp ist das alles, immer nach vorne gebolzt und ohne irgendwelche Metal-Anleihen, Hardcore also, wie er sein sollte.
Übrigens ist die Platte auch richtig gut gestaltet: Sie ist so richtig zum Aufklappen, sie ist künstlerisch gestaltet, und das ist schon rein optisch so gut gelungen, dass ich mich darüber in den Nullerjahren und danach gleich doppelt freuen kann.
Großartig.
21 Oktober 2011
Rikk Agnew ist ganz schön alt
Ich weiß nicht mehr genau, wann ich Rikk Agnew zum letzten Mal live gesehen habe: wahrscheinlich Ende der 80er-Jahre in Filderstadt-Bernhausen. In meiner Erinnerung eine dynamische Band und ein durchgeknallter Sänger, der hinterher seine »faulen« Musiker mit leeren Bierdosen bewarf – zum Gaudium des Publikums –, weil diese nach der dritten Zugabe nicht mehr wollten.
Und jetzt wieder: Donnerstag, 20. Oktober 2011, in der »Alten Hackerei« in Karlsruhe. Publikum und Sänger waren in der Zwischenzeit deutlich gealtert ... Der Rikk Agnew, der auf der Bühne stand, besaß deutlich weniger Zähne als der Mann damals, und er trug zum Ausgleich geschätzte zwanzig Kilogramm mehr mit sich herum. Dazu gab's Klamotten, die eher an einen Sack als an sonst was erinnerten.
Zu allem Überfluss kam ich auch noch zu spät zum Konzert und bekam so nur die letzten zwanzig Minuten mit. Die aber waren ziemlich geil: Der gute Mr. Agnew hat sich eine brasilianisch-deutsch-amerikanische Begleitband zusammengestellt, die es gut knallen ließ, und auch er erwies sich als Klasse-Sänger. Klassiker aus den frühen 80er-Jahren feuerte er mit großer Begeisterung auf uns ab, dass es eine wahre Pracht war.
Die vielleicht drei Dutzend Besucher, darunter ich, hatten ihren Spaß. Wir johlten und jubelten für hundert, und so gab es sogar noch Zugaben. Alle in allem ein sehr gelungenes Konzert; bingo!
Und jetzt wieder: Donnerstag, 20. Oktober 2011, in der »Alten Hackerei« in Karlsruhe. Publikum und Sänger waren in der Zwischenzeit deutlich gealtert ... Der Rikk Agnew, der auf der Bühne stand, besaß deutlich weniger Zähne als der Mann damals, und er trug zum Ausgleich geschätzte zwanzig Kilogramm mehr mit sich herum. Dazu gab's Klamotten, die eher an einen Sack als an sonst was erinnerten.
Zu allem Überfluss kam ich auch noch zu spät zum Konzert und bekam so nur die letzten zwanzig Minuten mit. Die aber waren ziemlich geil: Der gute Mr. Agnew hat sich eine brasilianisch-deutsch-amerikanische Begleitband zusammengestellt, die es gut knallen ließ, und auch er erwies sich als Klasse-Sänger. Klassiker aus den frühen 80er-Jahren feuerte er mit großer Begeisterung auf uns ab, dass es eine wahre Pracht war.
Die vielleicht drei Dutzend Besucher, darunter ich, hatten ihren Spaß. Wir johlten und jubelten für hundert, und so gab es sogar noch Zugaben. Alle in allem ein sehr gelungenes Konzert; bingo!
20 Oktober 2011
Sonderheft zum BuchmesseCon
Seit Michael Haitel als Chefredakteur der Magazine aktiv ist, die der Science-Fiction-Club Deutschland e.V. (SFCD) herausgibt, haben sich diese durch die Bank gemausert. Das belegt aufs schönste die aktuelle Ausgabe 235 der Andromeda Nachrichten (AN abgekürzt) – das Fanzine hat schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel und wird unter Haitels Redaktion mittlerweile zu einem richtig schicken Magazin.
Das Heft ist gleichzeitig das Con-Buch für den BuchmesseCon, der vom 14. bis 16. Oktober 2011 in Dreieich stattfand und den ich auch besuchte. Jeder Con-Besucher bekam eine AN-Ausgabe, und das ist eine gelungene Werbung für den SFCD.
Unter anderem wurden die vielen Autoren und Herausgeber vorgestellt, die das Programm des Cons prägten. Dazu zählen bekannte Namen wie die Fantasy-Autoren Bernd Perplies oder Gesa Schwartz, aber auch unbekannte Autoren wie Clara D'lestrange oder Holger Stiebing – eine interessante Mischung, die mich tatsächlich neugierig machte und die ich komplett durchlas.
Schön fand ich die bebilderten Berichte von anderen Cons, weil diese augenzwinkernd gehalten waren; so etwas lese ich stets sehr gern. Dazu kommen die üblichen Themen, die ansonsten die AN-Ausgaben prägen: Seitenweise werdem die aktuellen Neuerscheinungen in der Science Fiction und Fantasy aufgezählt, geht es um aktuelle Filme, Fanzines, Bücher und Computerspiele. Teilweise sind die Berichte ein wenig lahm, zumeist aber lesenswert.
Alles in allem sind die 144 Seiten im A4-Format eine erfreuliche Erscheinung in der aktuellen Fanzine-Szene. Da bekommt man ja fast Lust, wieder in den Verein einzutreten. Wer mag, kann aber die aktuelle AN-Ausgabe einfach für acht Euro beim Archivar des Vereins bestellen – weitere Informationen gibt es auf der SFCD-Homepage.
Das Heft ist gleichzeitig das Con-Buch für den BuchmesseCon, der vom 14. bis 16. Oktober 2011 in Dreieich stattfand und den ich auch besuchte. Jeder Con-Besucher bekam eine AN-Ausgabe, und das ist eine gelungene Werbung für den SFCD.
Unter anderem wurden die vielen Autoren und Herausgeber vorgestellt, die das Programm des Cons prägten. Dazu zählen bekannte Namen wie die Fantasy-Autoren Bernd Perplies oder Gesa Schwartz, aber auch unbekannte Autoren wie Clara D'lestrange oder Holger Stiebing – eine interessante Mischung, die mich tatsächlich neugierig machte und die ich komplett durchlas.
Schön fand ich die bebilderten Berichte von anderen Cons, weil diese augenzwinkernd gehalten waren; so etwas lese ich stets sehr gern. Dazu kommen die üblichen Themen, die ansonsten die AN-Ausgaben prägen: Seitenweise werdem die aktuellen Neuerscheinungen in der Science Fiction und Fantasy aufgezählt, geht es um aktuelle Filme, Fanzines, Bücher und Computerspiele. Teilweise sind die Berichte ein wenig lahm, zumeist aber lesenswert.
Alles in allem sind die 144 Seiten im A4-Format eine erfreuliche Erscheinung in der aktuellen Fanzine-Szene. Da bekommt man ja fast Lust, wieder in den Verein einzutreten. Wer mag, kann aber die aktuelle AN-Ausgabe einfach für acht Euro beim Archivar des Vereins bestellen – weitere Informationen gibt es auf der SFCD-Homepage.
19 Oktober 2011
Plieska ist melancholisch
Der mir unbekannte Musiker und Schauspieler Bernhard Piesk ist laut Info verantwortlich für die »Band« namens Plieska. Er spielt alle Instrumente selbst, er schreibt die Texte und die Musik, und er produziert das ganze auch noch selbst. Das finde ich schon mal richtig stark, und das trägt dazu bei, dass ich die CD »Euphoria« sehr genau anhöre.
Das gelingt mir ganz gut: Plieska ist melancholisch und traurig, klingt immer ein wenig, als stünde da ein einsamer junger Mann auf einem Berg und sänge vor sich hin. Tatsächlich singt er mit einer sehr melodischen Stimme, die mir manchmal zu »hoch« vorkommt.
Wenn man bedenkt, dass der Mann das wirklich allein eingespielt hat, zieht man unweigerlich den Hut: Die neun englischsprachigen Stücke und das eine deutschsprachige Stück sind fast schon schwelgerisch inszeniert; da klimpert das Klavier, da hört man Streichinstrumente, da wird behutsam instrumentiert.
Nicht meine Tasse Bier für jeden Tag, aber gelungene, sehr schöne »Songwriter«-Musik. Passt irgendwie zum Herbst, wo fröhliche Musik nun wirklich nicht ins Ohr gehen mag.
Das gelingt mir ganz gut: Plieska ist melancholisch und traurig, klingt immer ein wenig, als stünde da ein einsamer junger Mann auf einem Berg und sänge vor sich hin. Tatsächlich singt er mit einer sehr melodischen Stimme, die mir manchmal zu »hoch« vorkommt.
Wenn man bedenkt, dass der Mann das wirklich allein eingespielt hat, zieht man unweigerlich den Hut: Die neun englischsprachigen Stücke und das eine deutschsprachige Stück sind fast schon schwelgerisch inszeniert; da klimpert das Klavier, da hört man Streichinstrumente, da wird behutsam instrumentiert.
Nicht meine Tasse Bier für jeden Tag, aber gelungene, sehr schöne »Songwriter«-Musik. Passt irgendwie zum Herbst, wo fröhliche Musik nun wirklich nicht ins Ohr gehen mag.
Wenn Rentner reden
Gehe ich ins Training, ist es meist abends; da sind die Berufstätigen, die erst nach Feierabend können, fast unter sich. Ganz anders sieht es tagsüber aus: Morgens zwischen neun und zehn Uhr sind fast nur weißhaarige Herren anwesend. Auch nicht schlecht – so fühle ich mich auch mal wieder jung.
Die Gespräche sind auch nicht schlecht. »Ich gehe jetzt erst mal wieder in Urlaub«, erzählt einer frohgemut. »Bis Mitte Januar bin ich mindestens weg.« Er freut sich, und ich gönne es ihm irgendwie.
»Wir haben schließlich jahrelang eingezahlt«, sagt der andere und meint damit die Rentenkasse. Ich bin höflich oder feige genug, mich nicht ins Gespräch einzumischen.
Die Renten heute werden von uns bezahlt. Das, was die Rentner vor zwanzig oder dreißig Jahren einbezahlt haben, kam den damaligen Rentnern zugute. Da wurde kein Geld irgendwie auf die Seite gelegt, vermehrte sich auf wundersame Weise und wird jetzt ausgeschüttet. Die heutige Rente wird heute erarbeitet. Es ist ganz einfach.
Aber jahrelange Gehirnwäsche hat wohl ihre Ziele erreicht. Und ich kann den alten Herren keinen Vorwurf machen. Ärgern darf ich mich dennoch.
Die Gespräche sind auch nicht schlecht. »Ich gehe jetzt erst mal wieder in Urlaub«, erzählt einer frohgemut. »Bis Mitte Januar bin ich mindestens weg.« Er freut sich, und ich gönne es ihm irgendwie.
»Wir haben schließlich jahrelang eingezahlt«, sagt der andere und meint damit die Rentenkasse. Ich bin höflich oder feige genug, mich nicht ins Gespräch einzumischen.
Die Renten heute werden von uns bezahlt. Das, was die Rentner vor zwanzig oder dreißig Jahren einbezahlt haben, kam den damaligen Rentnern zugute. Da wurde kein Geld irgendwie auf die Seite gelegt, vermehrte sich auf wundersame Weise und wird jetzt ausgeschüttet. Die heutige Rente wird heute erarbeitet. Es ist ganz einfach.
Aber jahrelange Gehirnwäsche hat wohl ihre Ziele erreicht. Und ich kann den alten Herren keinen Vorwurf machen. Ärgern darf ich mich dennoch.
18 Oktober 2011
Galaktisches Forum 2011
Mit die gelungenste Veranstaltung auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse war übrigens – war ja wohl klar – das Galaktische Forum am Freitag abend, 14. Oktober 2011. Sprich, unsere eigene PERRY RHODAN-Party, die wir zum nunmehr zehnten Mal veranstalteten.
Wie viele Leute letztlich im »EuroDeli« waren, weiß ich gar nicht: irgend etwas zwischen 80 und 100 Personen, so schätze ich. Es gab welche, die früh kamen und früh gingen, es gab welche, die spät kamen und noch später gingen, und es gab natürlich diejenigen, die als erste da waren und ganz zuletzt die Bar verließen.
Dazu zählten wir Veranstalter. Ich kam gegen 20 Uhr ins »EuroDeli«, als die Kolleginnen bereits aufgebaut hatten; ich trank ruckzuck ein Bier gegen die Nervosität, was nicht viel half, und half dann beim Aufbauen.
Später spielte ich den Grüßgott-August für die Besucher, noch später hielt ich eine vielleicht zwei Minuten lang dauernde Rede, und dann fing ich schon wieder an, die ersten zu verabschieden, die zu anderen Veranstaltungen weitergehen mussten. Gegen halb zwei Uhr nachts verließen wir die Bar und eierten in Richtung Hotel.
Schlauer als letztes Mal waren wir ja. Da die Getränkeversorgung im Hotel nicht funktionierte, hatte ich einfach einen Kasten »Tannenzäpfle« im Auto. Und so saßen wir in der öden Sitzgruppe der öden Rezeption, tranken Bier und redeten dummes Zeugs, während über unseren Köpfen der Fernseher flimmerte und – ohne Ton – den sensationellen SF-Film »Das fünfte Element« zeigte.
Gegen vier wankte ich ins Bett. Ob das dann so schlau war, bezweifelte ich beim Aufstehen wenige Stunden später dann doch ...
Wie viele Leute letztlich im »EuroDeli« waren, weiß ich gar nicht: irgend etwas zwischen 80 und 100 Personen, so schätze ich. Es gab welche, die früh kamen und früh gingen, es gab welche, die spät kamen und noch später gingen, und es gab natürlich diejenigen, die als erste da waren und ganz zuletzt die Bar verließen.
Dazu zählten wir Veranstalter. Ich kam gegen 20 Uhr ins »EuroDeli«, als die Kolleginnen bereits aufgebaut hatten; ich trank ruckzuck ein Bier gegen die Nervosität, was nicht viel half, und half dann beim Aufbauen.
Später spielte ich den Grüßgott-August für die Besucher, noch später hielt ich eine vielleicht zwei Minuten lang dauernde Rede, und dann fing ich schon wieder an, die ersten zu verabschieden, die zu anderen Veranstaltungen weitergehen mussten. Gegen halb zwei Uhr nachts verließen wir die Bar und eierten in Richtung Hotel.
Schlauer als letztes Mal waren wir ja. Da die Getränkeversorgung im Hotel nicht funktionierte, hatte ich einfach einen Kasten »Tannenzäpfle« im Auto. Und so saßen wir in der öden Sitzgruppe der öden Rezeption, tranken Bier und redeten dummes Zeugs, während über unseren Köpfen der Fernseher flimmerte und – ohne Ton – den sensationellen SF-Film »Das fünfte Element« zeigte.
Gegen vier wankte ich ins Bett. Ob das dann so schlau war, bezweifelte ich beim Aufstehen wenige Stunden später dann doch ...
17 Oktober 2011
Gut gemischte Story-Sammlung
Die Textmanufaktur ist, wenn ich es richtig kapiert habe, eine Veranstaltungsreihe und zugleich eine Autorenschule in Leipzig. André Hille, einen der Verantwortlichen der Manufaktur, lernte ich im Frühsommer 2010 in Nürnberg kennen; von ihm kaufte ich das kleinformatige und zugleich schön gestaltete Bändchen mit dem coolen Titel »Und an den Häusern hängen Engel«.
Enthalten sind Kurzgeschichten, die 2010 bei der Textmanufaktur entstanden. Auf 168 Seiten präsentieren sich 17 Autorinnen und Autoren aus dem deutschsprachigen Raum, teilweise mit Auszügen aus ihren Romanprojekten, meist aber mit eigenständigen Kurzgeschichten.
Die Textauswahl überzeugte mich: Ich las alle Kurzgeschichten mit großem Interesse und teilweise mit wachsendem Genuss; von einigen Autoren wie Karolin Hingerle – von ihr stammt die Titelgeschichte – oder Peter Jüde würde ich gerne sofort mehr sehen. Und mehr kann eine solche Anthologie nicht erreichen.
Ich finde es klasse, dass es solche Anthologien gibt! Vor allem, wenn sie auch noch so gelungen sind wie diese. Mein Tipp für diejenigen, die gerne Kurzgeschichten von unbekannten Autoren lesen.
Enthalten sind Kurzgeschichten, die 2010 bei der Textmanufaktur entstanden. Auf 168 Seiten präsentieren sich 17 Autorinnen und Autoren aus dem deutschsprachigen Raum, teilweise mit Auszügen aus ihren Romanprojekten, meist aber mit eigenständigen Kurzgeschichten.
Die Textauswahl überzeugte mich: Ich las alle Kurzgeschichten mit großem Interesse und teilweise mit wachsendem Genuss; von einigen Autoren wie Karolin Hingerle – von ihr stammt die Titelgeschichte – oder Peter Jüde würde ich gerne sofort mehr sehen. Und mehr kann eine solche Anthologie nicht erreichen.
Ich finde es klasse, dass es solche Anthologien gibt! Vor allem, wenn sie auch noch so gelungen sind wie diese. Mein Tipp für diejenigen, die gerne Kurzgeschichten von unbekannten Autoren lesen.
Beim Stadtgeflüster
Einen ausgesprochen netten Namen hat sich die Kneipe »Stadtgeflüster« in Dreieich gegeben. Als wir dort am späten Samstag nachmittag eintrafen, war sie auch eher ruhig: halbwegs dezente Musik, die bei mehr Lautstärke unerträglich gewesen wäre, einige Leute an der Theke und in den Sitzecken, helle und bistro-mäßige Innenausstattung, netter Service.
Wir aßen etwas, teils vegetarisch, teils mit Fleisch, und waren vom Preis-Leistungs-Verhältnis und von der Qualität der Speisen sehr angetan. Das war alles lecker, im Prinzip irgendwo auf dem schmalen Grat zwischen vernünftiger Hausmannskost und luftigen Sommergerichten. Pasta, Salat, Suppen und Flammkuchen schmeckten auf jeden Fall sehr gut.
Eine guter Treffpunkt in Dreieich; würde ich in dieser Stadt wohnen, käme ich öfter ins »Stadtgeflüster«. So wird es wohl bei einmal im Jahr bleiben ...
Mein Versuch, sehr »flüsterig« zu sein, schlug übrigens fast fehl. Ich war so müde, dass ich nicht-vegetarisches Essen bestellte; ich war so erschöpft, dass ich die ganze Zeit meine Begleiterinnen angähnte, und ich war so kaputt, dass ich mehr im Stuhl hing, als aufrecht zu sitzen.
Für mich war's also eher »Stadtgepenne«. Aber wenn ich nächstes Jahr wieder nach Dreieich komme, werde ich mir die Gaststätte hoffentlich gemerkt haben und sie wieder besuchen.
Wir aßen etwas, teils vegetarisch, teils mit Fleisch, und waren vom Preis-Leistungs-Verhältnis und von der Qualität der Speisen sehr angetan. Das war alles lecker, im Prinzip irgendwo auf dem schmalen Grat zwischen vernünftiger Hausmannskost und luftigen Sommergerichten. Pasta, Salat, Suppen und Flammkuchen schmeckten auf jeden Fall sehr gut.
Eine guter Treffpunkt in Dreieich; würde ich in dieser Stadt wohnen, käme ich öfter ins »Stadtgeflüster«. So wird es wohl bei einmal im Jahr bleiben ...
Mein Versuch, sehr »flüsterig« zu sein, schlug übrigens fast fehl. Ich war so müde, dass ich nicht-vegetarisches Essen bestellte; ich war so erschöpft, dass ich die ganze Zeit meine Begleiterinnen angähnte, und ich war so kaputt, dass ich mehr im Stuhl hing, als aufrecht zu sitzen.
Für mich war's also eher »Stadtgepenne«. Aber wenn ich nächstes Jahr wieder nach Dreieich komme, werde ich mir die Gaststätte hoffentlich gemerkt haben und sie wieder besuchen.
16 Oktober 2011
Gelungener BuchmesseCon
Ich gestehe, dass ich früher meine Vorbehalte gegen den BuchmesseCon hatte. Damit ist die traditionelle Veranstaltung für Science-Fiction- und Fantasy-Fans gemeint, die parallel zur Frankfurter Buchmesse stattfindet. Früher war das eine Veranstaltung, die vor allem von Horror-Fans geprägt wurde; in den letzten Jahren veränderte sich das ganze zu einer Art Messe der Kleinverlage in der Phantastik-Szene.
In diesem Jahr fuhr ich direkt von der Buchmesse los und kam am Samstag, 15. Oktober 2011, gegen 18 Uhr ins Bürgerhaus in Dreieich. Wie viele Besucher wirklich anwesend waren, konnte ich nicht feststellen; die Räumlichkeiten waren aber gut belegt, und es waren einige hundert Fans zugegen. Ich redete mit vielen Bekannten, schaute mir die Verkaufsstände an und trank erleichtert ein Bier – endlich waren die Anspannung und der Stress von der Buchmesse vorüber.
Gegen 19 Uhr begann der wahrscheinlich wichtigste Programmpunkt des Abends: Hermann Ritter und Mike Hillenbrand vergaben den Deutschen Phantastik-Preis 2011 – das ist ein Publikumspreis, bei dem unter anderem eben zählt, wer die meisten Fans akquirieren kann.
Ich durfte ebenfalls auf die Bühne, weil PERRY RHODAN zur »besten Serie« gekürt wurde. Meine spontane Rede empfand ich selbst als nicht besonders gut, weil ich mich dämlicherweise nicht vorbereitet hatte; die Con-Besucher klatschten dennoch Beifall – also war's nicht zu schlimm.
Danach saß ich mit meinen Begleitern eine Stunde oder zwei im Congebäude herum, redete viel, unterhielt mich mit anderen Besuchern und amüsierte mich gut. Vom weiteren Programm – unter anderem gab es Lesungen und Vorträge – bekam ich auf diese Weise nichts mehr mit. Ich muss nächstes Jahr wohl mal einen ganzen Tag auf den Con gehen.
In diesem Jahr fuhr ich direkt von der Buchmesse los und kam am Samstag, 15. Oktober 2011, gegen 18 Uhr ins Bürgerhaus in Dreieich. Wie viele Besucher wirklich anwesend waren, konnte ich nicht feststellen; die Räumlichkeiten waren aber gut belegt, und es waren einige hundert Fans zugegen. Ich redete mit vielen Bekannten, schaute mir die Verkaufsstände an und trank erleichtert ein Bier – endlich waren die Anspannung und der Stress von der Buchmesse vorüber.
Gegen 19 Uhr begann der wahrscheinlich wichtigste Programmpunkt des Abends: Hermann Ritter und Mike Hillenbrand vergaben den Deutschen Phantastik-Preis 2011 – das ist ein Publikumspreis, bei dem unter anderem eben zählt, wer die meisten Fans akquirieren kann.
Ich durfte ebenfalls auf die Bühne, weil PERRY RHODAN zur »besten Serie« gekürt wurde. Meine spontane Rede empfand ich selbst als nicht besonders gut, weil ich mich dämlicherweise nicht vorbereitet hatte; die Con-Besucher klatschten dennoch Beifall – also war's nicht zu schlimm.
Danach saß ich mit meinen Begleitern eine Stunde oder zwei im Congebäude herum, redete viel, unterhielt mich mit anderen Besuchern und amüsierte mich gut. Vom weiteren Programm – unter anderem gab es Lesungen und Vorträge – bekam ich auf diese Weise nichts mehr mit. Ich muss nächstes Jahr wohl mal einen ganzen Tag auf den Con gehen.
14 Oktober 2011
Gelungener Auftritt im Radio
Unter Moderation von Denis Scheck war ich heute einer der Gäste in einer Live-Sendung des Deutschland-Radios, die quasi direkt von der Frankfurter Buchmesse aus gesendet wurde. Mit mir waren noch die Autoren Hartmut Kasper alias Wim Vandemaan und Gisbert Haefs beteiligt.
Die Sendung war live, sprich, wir sollten einigermaßen spontan sein - und das zwanzig Minuten lang. Da ist es immer gut, einen erfahrenen Moderator wie Denis Scheck zu haben, der uns mit seinen Fragen gut steuerte.
Es wurde ein sehr gelungenes Interview, wie ich finde. Selbst angehört habe ich es noch nicht, das muss ich nach der Buchmesse nachholen. Die eigene Stimme klingt für einen selbst ja oft sehr seltsam.
Die Sendung war live, sprich, wir sollten einigermaßen spontan sein - und das zwanzig Minuten lang. Da ist es immer gut, einen erfahrenen Moderator wie Denis Scheck zu haben, der uns mit seinen Fragen gut steuerte.
Es wurde ein sehr gelungenes Interview, wie ich finde. Selbst angehört habe ich es noch nicht, das muss ich nach der Buchmesse nachholen. Die eigene Stimme klingt für einen selbst ja oft sehr seltsam.
13 Oktober 2011
Stressgespräche
Man merkt auch daran, dass man alt wird, wenn man sich mit immer mehr Leuten nur noch über Arbeit und Stress unterhält. In jungen Jahren ist das definitiv anders: Da ist das Leben so spannend, dass man sich über allerlei andere Probleme kaum einen Kopf machen muss. Und so sitze ich auf der Buchmesse herum, und bei vielen Kollegen kommt das Gespräch unweigerlich auf Stress.
»Ich habe immer Laufschuhe und entsprechende Klamotten dabei«, erzählt der Kleinverleger, der viel auf Reisen ist. »Da kann ich immer joggen, wo immer ich bin, und das beruhigt die Nerven.«
»Ich saß unlängst einen ganzen Tag im Rohbau unseres neuen Hauses«, berichtet ein anderer Kollege aus Norddeutschland, »ich hatte ein Buch dabei, und ich habe mich mit einem Korbsessel von Raum zu Raum begeben, um dort ein Kapitel zu lesen. Das war richtig entspannend.«
Andere Leute gucken fern, früher ging ich auf Pogo-Konzerte und hüpfte herum. So hat jeder seine Mittel, den Stress zu bewältigen. Und wir alle stellen uns nicht mal mehr die Frage, warum wir uns so blödsinnig stressen lassen ...
»Ich habe immer Laufschuhe und entsprechende Klamotten dabei«, erzählt der Kleinverleger, der viel auf Reisen ist. »Da kann ich immer joggen, wo immer ich bin, und das beruhigt die Nerven.«
»Ich saß unlängst einen ganzen Tag im Rohbau unseres neuen Hauses«, berichtet ein anderer Kollege aus Norddeutschland, »ich hatte ein Buch dabei, und ich habe mich mit einem Korbsessel von Raum zu Raum begeben, um dort ein Kapitel zu lesen. Das war richtig entspannend.«
Andere Leute gucken fern, früher ging ich auf Pogo-Konzerte und hüpfte herum. So hat jeder seine Mittel, den Stress zu bewältigen. Und wir alle stellen uns nicht mal mehr die Frage, warum wir uns so blödsinnig stressen lassen ...
12 Oktober 2011
Verpennt in Frankfurt
Wer älter wird, kennt das: Man wird ruhiger, man wird gemütlicher, man wird auch gelassener. Das merke ich, wenn ich beispielsweise zur Frankfurter Buchmesse fahre. In den 80er-Jahren war ich bei meinen ersten Buchmessen noch fürchterlich nervös, und ich bereitete mich auf die Gespräche mit wichtigen Autoren und Verlagsvertretern recht gut vor.
Dieses Jahr fahre ich auf Sparflamme. Das kann daher kommen, dass mein Leben seit Monaten außerhalb der Arbeit auf Sparflamme läuft. Bei einer 60-Stunden-Woche als Dauer-Standard bleibt das nicht aus.
Das Gute daran: Ich fahre zur Messe und bin nicht im geringsten gestresst. Ich weiß, dass mir nach dem WeltCon nicht mehr viel passieren kann, und ich weiß, dass ich notfalls mit einem großen Paket Routine ohne großes Theater durch die Buchmesse rutschen kann.
Das beruhigt. Und das macht sogar ein Schlafdefizit einigermaßen erträglich. Wobei ich denke, dass es für Messebesucher nicht unbedingt angenehm ist, mich dauernd gähnen zu sehen ...
Dieses Jahr fahre ich auf Sparflamme. Das kann daher kommen, dass mein Leben seit Monaten außerhalb der Arbeit auf Sparflamme läuft. Bei einer 60-Stunden-Woche als Dauer-Standard bleibt das nicht aus.
Das Gute daran: Ich fahre zur Messe und bin nicht im geringsten gestresst. Ich weiß, dass mir nach dem WeltCon nicht mehr viel passieren kann, und ich weiß, dass ich notfalls mit einem großen Paket Routine ohne großes Theater durch die Buchmesse rutschen kann.
Das beruhigt. Und das macht sogar ein Schlafdefizit einigermaßen erträglich. Wobei ich denke, dass es für Messebesucher nicht unbedingt angenehm ist, mich dauernd gähnen zu sehen ...
11 Oktober 2011
Sieben knappe Kurzgeschichten
Der französische Schriftsteller Jean-Claude Izzo ist vor allem durch seine Kriminalromane bekannt geworden, die in Marseille spielen: Die sogenannte Marseille-Trilogie ist bei Krimi-Fans so etwas wie ein moderner Klassiker, aber ich muss gestehen, dass ich sie noch nicht gelesen habe.
Das muss sich wohl ändern, denn ich las dieser Tage »Leben macht müde«, eine Sammlung von sieben Kurzgeschichten dieses Autors. Die Texte sind in einem schönen kleinen Hardcover im Unionsverlag erschienen, eines dieser Bücher, die ich einfach kaufen muss, wenn ich sie sehe, und die mir dann bei der Lektüre garantiert Spaß machen.
Wobei »Spaß« bei Izzo nicht unbedingt die ideale Vokabel ist. Seine Texte sind knapp und trocken, sie behandeln menschliche Abgründe und führen in die schmutzigen Seitenstraßen von Marseille. Seine »Helden« sind kleine Gauner oder verunsicherte Menschen, keine strahlenden Figuren, sondern Menschen, die etwas suchen, das sie wohl nie bekommen werden.
Mit gerade mal 104 Seiten ist das dünne Buch ruckzuck ausgelesen, und jede der Kurzgeschichten schwingt noch ein wenig nach. Klasse!, richtig klasse fand ich das. Und ich habe jetzt erst recht Lust bekommen, weitere Texte von Jean-Claude Izzo zu lesen.
Das muss sich wohl ändern, denn ich las dieser Tage »Leben macht müde«, eine Sammlung von sieben Kurzgeschichten dieses Autors. Die Texte sind in einem schönen kleinen Hardcover im Unionsverlag erschienen, eines dieser Bücher, die ich einfach kaufen muss, wenn ich sie sehe, und die mir dann bei der Lektüre garantiert Spaß machen.
Wobei »Spaß« bei Izzo nicht unbedingt die ideale Vokabel ist. Seine Texte sind knapp und trocken, sie behandeln menschliche Abgründe und führen in die schmutzigen Seitenstraßen von Marseille. Seine »Helden« sind kleine Gauner oder verunsicherte Menschen, keine strahlenden Figuren, sondern Menschen, die etwas suchen, das sie wohl nie bekommen werden.
Mit gerade mal 104 Seiten ist das dünne Buch ruckzuck ausgelesen, und jede der Kurzgeschichten schwingt noch ein wenig nach. Klasse!, richtig klasse fand ich das. Und ich habe jetzt erst recht Lust bekommen, weitere Texte von Jean-Claude Izzo zu lesen.
10 Oktober 2011
Werbung mit Steampunk
Den Begriff »Steampunk« gibt es seit den 80er-Jahren; wer sich heute darauf bezieht, weiß das zumeist gar nicht mehr. Woher der »Punk«-Anteil kommt, ist dabei sowieso zweitrangig - aber es geht im wesentlichen um eine Spielart der phantastischen Literatur (oder der Comics), bei der die meisten Maschinen beispielsweise mit Dampf angetrieben werden. Mein Highlight war der Comic »Mr. Hero« in den 90er-Jahren, in dem ein Roboter mit Dampfantrieb die eigentliche Hauptperson war.
Im Jahr 2011 entdeckt ausgerechnet der Autohersteller Renault den Reiz von Dampfmaschinen - und setzt ihn zu einem hübsch gemachten Werbefilmchen ein. Wie wär's denn, wenn sogar der Getränkeautomat oder der Handmixer zu Hause von einem Motor angetrieben würde? Gelungener Youtube-Clip!
Im Jahr 2011 entdeckt ausgerechnet der Autohersteller Renault den Reiz von Dampfmaschinen - und setzt ihn zu einem hübsch gemachten Werbefilmchen ein. Wie wär's denn, wenn sogar der Getränkeautomat oder der Handmixer zu Hause von einem Motor angetrieben würde? Gelungener Youtube-Clip!
Bei Rasa in Fitzrovia
Rückblick auf den London-Trip im August 2011
Ein indisches Restaurant, das als hauptsächliche Farbe ein ziemlich aufgesetztes Rosa wählt: Das fand ich schon ziemlich seltsam – und normalerweise hätte es mich vielleicht abgeschreckt. Aber an dem Abend stromerten wir durch die Seitenstraßen von Fitzrovia, dem kleinen nördlichen Ableger des Trendbezirks Soho, und entschieden uns spontan, den Laden zu betreten.
Das ganze nannte sich »Rasa Restaurants« und sah im Inneren recht normal aus: die üblichen Stühle und Tische, nichts außergewöhnliches in der Einrichtung, dazu ein Personal, dessen Englisch wir immerhin sehr gut verstanden. Wir bestellten etwas zu essen und zu trinken – und das bekamen wir nach vergleichsweise kurzer Wartezeit.
Experte für indisches Essen bin ich nicht. Meine Erfahrungen beschränken sich auf meine Aufenthalte im »Little India« von Singapur, wo ich mich durch Dutzende von Ständen im »Food Court« gefuttert hatte. Aber ich würde nie behaupten, dass ich mich auch nur ansatzweise auskenne.
Das war nicht nötig: Was man bei Rasa auftischte, war durch die Bank lecker. Wir probierten gegenseitig von unseren Speisen und waren jeweils begeistert; in diesem Fall verzichtete ich für einige Sekunden auf meinen Vegetarismus und probierte tote Tiere. Alles war lecker und schmeckte super.
Falls es mich jemals wieder in diese Gegend von London verschlagen wird, habe ich hoffentlich genügend Resthirn im Gepäck, dass ich mich an die rosarote Außenwand erinnere. Denn »Rasas Restaurant« würde ich sofort wieder betreten.
Ein indisches Restaurant, das als hauptsächliche Farbe ein ziemlich aufgesetztes Rosa wählt: Das fand ich schon ziemlich seltsam – und normalerweise hätte es mich vielleicht abgeschreckt. Aber an dem Abend stromerten wir durch die Seitenstraßen von Fitzrovia, dem kleinen nördlichen Ableger des Trendbezirks Soho, und entschieden uns spontan, den Laden zu betreten.
Das ganze nannte sich »Rasa Restaurants« und sah im Inneren recht normal aus: die üblichen Stühle und Tische, nichts außergewöhnliches in der Einrichtung, dazu ein Personal, dessen Englisch wir immerhin sehr gut verstanden. Wir bestellten etwas zu essen und zu trinken – und das bekamen wir nach vergleichsweise kurzer Wartezeit.
Experte für indisches Essen bin ich nicht. Meine Erfahrungen beschränken sich auf meine Aufenthalte im »Little India« von Singapur, wo ich mich durch Dutzende von Ständen im »Food Court« gefuttert hatte. Aber ich würde nie behaupten, dass ich mich auch nur ansatzweise auskenne.
Das war nicht nötig: Was man bei Rasa auftischte, war durch die Bank lecker. Wir probierten gegenseitig von unseren Speisen und waren jeweils begeistert; in diesem Fall verzichtete ich für einige Sekunden auf meinen Vegetarismus und probierte tote Tiere. Alles war lecker und schmeckte super.
Falls es mich jemals wieder in diese Gegend von London verschlagen wird, habe ich hoffentlich genügend Resthirn im Gepäck, dass ich mich an die rosarote Außenwand erinnere. Denn »Rasas Restaurant« würde ich sofort wieder betreten.
09 Oktober 2011
Conmoto in der Hackerei
Eigentlich hätte ich völlig über-euphorisiert sein sollen: das erste Punkrock-Konzert seit Monaten – endlich mal kein WeltCon-Stress mehr. Stattdessen schleppte ich mich am Freitag abend, 7. Oktober 2011, eher müde und schlapp in die »Alte Hackerei«. Der Laden war nur schwach gefüllt, ich schätzte auf rund 50 bis 60 Besucher.
Als erste Band waren Equal Men aus Karlsuhe angekündigt. Die fielen aber aus, weil ein Bandmitglied erkrankt war, weshalb es gleich mit Conmoto weiterging. Die drei Typen und eine Frau kommen aus Limburg, spielten früher teilweise bei den Bubonix mit und fabrizierten auf der Bühne einen recht eigenwilligen Sound.
Klar war's Hardcore-Punk mit einem Gesang, der zwischen Geschrei und »richtigem« Singen wechselte. Vor allem aber war's ein wuchtiger Sound, der meist richtig schnell gespielt wurde, bei dem es aber stellenweise auch eher ins Gebiet des Noise Rock ging: knackig und laut, mit schwerem Bass-Gewummer und unterm Strich ziemlich gut.
So richtig viel Bewegung kam nicht ins Publikum, obwohl sich die Band auf der Bühne gut verausgabte. Ich fand's klasse, dass die vier trotz unserer Schlappheit im Saal nicht aufgaben und sogar noch Zugaben spielten. Hinterher kaufte ich mir die Platte der Band und bin auf die schon mal ziemlich gespannt ...
Als erste Band waren Equal Men aus Karlsuhe angekündigt. Die fielen aber aus, weil ein Bandmitglied erkrankt war, weshalb es gleich mit Conmoto weiterging. Die drei Typen und eine Frau kommen aus Limburg, spielten früher teilweise bei den Bubonix mit und fabrizierten auf der Bühne einen recht eigenwilligen Sound.
Klar war's Hardcore-Punk mit einem Gesang, der zwischen Geschrei und »richtigem« Singen wechselte. Vor allem aber war's ein wuchtiger Sound, der meist richtig schnell gespielt wurde, bei dem es aber stellenweise auch eher ins Gebiet des Noise Rock ging: knackig und laut, mit schwerem Bass-Gewummer und unterm Strich ziemlich gut.
So richtig viel Bewegung kam nicht ins Publikum, obwohl sich die Band auf der Bühne gut verausgabte. Ich fand's klasse, dass die vier trotz unserer Schlappheit im Saal nicht aufgaben und sogar noch Zugaben spielten. Hinterher kaufte ich mir die Platte der Band und bin auf die schon mal ziemlich gespannt ...
08 Oktober 2011
Die knappste Peter-Story
Seit ich meinen PETER PANK-Fortsetzungsroman fürs OX-Fanzine schreibe, habe ich immer die vereinbarte Länge eingehalten: Ich schrieb meine 15.000 bis 18.000 Anschläge, und diese lieferte ich immer einigermaßen termingerecht ab; gelegentliche Mahnungen gehörten leider dazu.
In der aktuellen Ausgabe 98 des OX-Fanzines ist »Und: Hardcore!« kürzer als je zuvor: nur eine Druckseite. Aber ich bin froh darüber, dass ich das überhaupt geschafft habe. Der Grund liegt in der zeitlichen Überlastung der letzten Wochen und Monate.
Ich kam kaum dazu, die grundlegenden Dinge des Lebens auf die Reihe zu bekommen. Entsprechend schwer fiel es mir, mich auf einen Roman zu konzentrieren, der im Jahr 1987 spielt. Aber es klappte zumindest soweit, dass ich eine eingeschränkte Fortsetzung abliefern konnte.
Schauen wir, dass es in den OX-Ausgaben 99 und 100 besser wird. Da habe ich keinen WeltCon an der Backe, den ich zu organisieren habe, und kann hoffentlich mit ein wenig Muße ans Schreiben eigener Texte gehen.
In der aktuellen Ausgabe 98 des OX-Fanzines ist »Und: Hardcore!« kürzer als je zuvor: nur eine Druckseite. Aber ich bin froh darüber, dass ich das überhaupt geschafft habe. Der Grund liegt in der zeitlichen Überlastung der letzten Wochen und Monate.
Ich kam kaum dazu, die grundlegenden Dinge des Lebens auf die Reihe zu bekommen. Entsprechend schwer fiel es mir, mich auf einen Roman zu konzentrieren, der im Jahr 1987 spielt. Aber es klappte zumindest soweit, dass ich eine eingeschränkte Fortsetzung abliefern konnte.
Schauen wir, dass es in den OX-Ausgaben 99 und 100 besser wird. Da habe ich keinen WeltCon an der Backe, den ich zu organisieren habe, und kann hoffentlich mit ein wenig Muße ans Schreiben eigener Texte gehen.
07 Oktober 2011
Klonkrieger als Hörspiel
Ich bin kein »Star Wars«-Fan, war das auch nie, wenngleich ich die Filme in den 80er-Jahren gern gesehen habe. Für mich war »Star Wars« immer Quatsch, eine Mischung aus Jungens-Abenteuer und Kitsch-Fantasy, Science Fiction eben für Leute, die von Science Fiction nichts wissen wollen. Deshalb bin ich vielleicht auch nicht derjenige, der Hörspiele zum Thema rezensieren sollte.
Beim Label Folgenreich gibt's jetzt Hörspiele zu »Clone Wars«, und ich erhielt die ersten zwei Folgen zur Besprechung zugeschickt. Um es kurz zu machen: Ich brach ab. Nach etwa zehn Minuten gab ich die erste Folge auf, weil ich es nicht mehr ertrug.
Das Hörspiel ist grauenvoll langweilig: Ein Erzähler stellt im Plauderton die Handlung vor, und ab und zu redet oder schreit jemand. Dazu wird ständig geballert, fallen Steine auf die Helden herunter, tauchen Bösewichter aus dem Nichts auf – und so weiter.
Wahrscheinlich muss man Fan sein, um das Ding gut zu finden. Oder man muss die »Clone Wars«-Fernsehserie kennen, die fürs Hörspiel umgebastelt wurde; dann erklären sich vielleicht viele Szenen, die ich schlicht unverständlich fand.
Ich habe mich nicht geärgert, sondern nur wieder festgestellt, dass »Star Wars« ein eigenes Universum ist, mit dem ich einfach nicht viel anfangen kann. Für die zwei CDs wird sich garantiert jemand finden, der sie eher mag als ich.
Beim Label Folgenreich gibt's jetzt Hörspiele zu »Clone Wars«, und ich erhielt die ersten zwei Folgen zur Besprechung zugeschickt. Um es kurz zu machen: Ich brach ab. Nach etwa zehn Minuten gab ich die erste Folge auf, weil ich es nicht mehr ertrug.
Das Hörspiel ist grauenvoll langweilig: Ein Erzähler stellt im Plauderton die Handlung vor, und ab und zu redet oder schreit jemand. Dazu wird ständig geballert, fallen Steine auf die Helden herunter, tauchen Bösewichter aus dem Nichts auf – und so weiter.
Wahrscheinlich muss man Fan sein, um das Ding gut zu finden. Oder man muss die »Clone Wars«-Fernsehserie kennen, die fürs Hörspiel umgebastelt wurde; dann erklären sich vielleicht viele Szenen, die ich schlicht unverständlich fand.
Ich habe mich nicht geärgert, sondern nur wieder festgestellt, dass »Star Wars« ein eigenes Universum ist, mit dem ich einfach nicht viel anfangen kann. Für die zwei CDs wird sich garantiert jemand finden, der sie eher mag als ich.
06 Oktober 2011
Duftes Aussteigen
Das finde ich ja schon wieder lustig: Der Verfassungsschutz, der in den letzten Jahren vor allem damit aufgefallen ist, dass seine Beamten sich »undercover« bei Antifa-Initiativen einschleusten oder – wie in Karlsruhe – einfach gleich mal eine örtliche Nazi-Kameradschaft mit aufbauten, hat jetzt ein »Aussteigerprogramm für Linksextremisten« ins Leben gerufen.
Zumindest gibt das heute die Presse bekannt, und dabei beziehen sich die Journalisten auf das Innenministerium. Dr. Hans-Peter Friedrich, der zuletzt vor allem als Super-Experte für Internet-Kriminalität aufgefallen ist, sieht sein Programm als »wichtiges Gegenmittel zu ideologischer Gewalt«.
Es gebe jetzt »ein offenes Angebot, aus der Spirale von linksextremistischer Ideologie und Gewalt auszusteigen.« So heißt es in den Pressemitteilungen, die bundesweit von allen möglichen Zeitungen und Radiostationen weiter verbreitet werden.
Also ... ich habe im Lauf der Jahre die eine oder andere Bekanntschaft mit sogenannten Linksextremisten gemacht. Das ließ sich wohl kaum vermeiden – und mir wäre in der Zeit nie aufgefallen, dass es schwer sei, diese Szene zu verlassen.
Man geht einfach nicht mehr zu so einem Plenum oder geht nicht mehr auf Aktionen – und ruckzuck ist man raus aus allem. So einfach ist das. Es gibt im Regelfall weder Gruppenzwang noch Vereinsstruktur.
Aber es ist auffallend, dass die Bundesregierung glaubt, Autonome mit solchen Mitteln zum »Ausstieg« zu bringen. Soll der kleine Autonome von nebenan so eine dämliche Telefonnummer anrufen, um sich von einem Beamten, der wahrscheinlich keine Ahnung hat, genauer beraten zu lassen?
Ohne Worte. In dieser Regierung scheint es noch mehr Blindgänger zu geben, als ich mir in meinen kühnsten Träumen vorstellen konnte.
Zumindest gibt das heute die Presse bekannt, und dabei beziehen sich die Journalisten auf das Innenministerium. Dr. Hans-Peter Friedrich, der zuletzt vor allem als Super-Experte für Internet-Kriminalität aufgefallen ist, sieht sein Programm als »wichtiges Gegenmittel zu ideologischer Gewalt«.
Es gebe jetzt »ein offenes Angebot, aus der Spirale von linksextremistischer Ideologie und Gewalt auszusteigen.« So heißt es in den Pressemitteilungen, die bundesweit von allen möglichen Zeitungen und Radiostationen weiter verbreitet werden.
Also ... ich habe im Lauf der Jahre die eine oder andere Bekanntschaft mit sogenannten Linksextremisten gemacht. Das ließ sich wohl kaum vermeiden – und mir wäre in der Zeit nie aufgefallen, dass es schwer sei, diese Szene zu verlassen.
Man geht einfach nicht mehr zu so einem Plenum oder geht nicht mehr auf Aktionen – und ruckzuck ist man raus aus allem. So einfach ist das. Es gibt im Regelfall weder Gruppenzwang noch Vereinsstruktur.
Aber es ist auffallend, dass die Bundesregierung glaubt, Autonome mit solchen Mitteln zum »Ausstieg« zu bringen. Soll der kleine Autonome von nebenan so eine dämliche Telefonnummer anrufen, um sich von einem Beamten, der wahrscheinlich keine Ahnung hat, genauer beraten zu lassen?
Ohne Worte. In dieser Regierung scheint es noch mehr Blindgänger zu geben, als ich mir in meinen kühnsten Träumen vorstellen konnte.
05 Oktober 2011
Avayou aus Kärnten
Was heute so alles als Punk oder Postpunk gilt, verwundert mich immer wieder aufs neue. Das gilt auch für die grundsympathisch wirkende Band The Avayou, deren vier zwischen 20 und 22 Jahre alte Mitglieder aus dem Kärnten kommen, also aus dem tiefsten Österreich: Deren Musik wird im Info des Labels mit den genannten Begriffen umschrieben, was es meiner Ansicht nach nur bedingt trifft.
Die Jungs haben viel Punk und Emo gehört, haben auch eine tüchtige Dosis Hardcore im Programm, bedienen sich auf ihrer CD »Southern Charme« aber letztlich bei allem, was es derzeit im Selbstbedienungsladen namens »Indie« gibt: ein Schuss Emo-Gebrüll, viel Metal, ein wenig Punk-Geschraddel, sauberes Gesinge und Hardrock-Einflüsse, alles in allem eigentlich nichts anderes als etwas, das man mangels besserer Definition schlicht als »New Rock« bezeichenn könnte.
Nicht schlecht, durchaus gefällig und mit dem klaren Blick, irgendwann mal die großen Festivals zu rocken. Dafür reicht's noch nicht, dafür sind die Hüpf-Passagen und Melodien noch nicht gelungen genug. Punkrock isses aber eben auch nicht – ich bin mal gespannt, wie es nach dem okay klingenden Anfang weitergeht.
Die Jungs haben viel Punk und Emo gehört, haben auch eine tüchtige Dosis Hardcore im Programm, bedienen sich auf ihrer CD »Southern Charme« aber letztlich bei allem, was es derzeit im Selbstbedienungsladen namens »Indie« gibt: ein Schuss Emo-Gebrüll, viel Metal, ein wenig Punk-Geschraddel, sauberes Gesinge und Hardrock-Einflüsse, alles in allem eigentlich nichts anderes als etwas, das man mangels besserer Definition schlicht als »New Rock« bezeichenn könnte.
Nicht schlecht, durchaus gefällig und mit dem klaren Blick, irgendwann mal die großen Festivals zu rocken. Dafür reicht's noch nicht, dafür sind die Hüpf-Passagen und Melodien noch nicht gelungen genug. Punkrock isses aber eben auch nicht – ich bin mal gespannt, wie es nach dem okay klingenden Anfang weitergeht.
04 Oktober 2011
Video-Interview bei Larp-TV
Der PERRY RHODAN-WeltCon 2011 ist Geschichte; ich werde meine Impressionen auch irgendwann verschriftlichen, muss davor aber erst einmal die Berge von liegen gebliebener Arbeit zur Seite schaffen. Wie das eben so ist, wenn man wochen- und monatelang auf eine Veranstaltung zu arbeitet.
Die jungen Kollegen von Larp-TV führten am Samstag abend, 1. Oktober 2011, ein recht langes Interview mit mir, gut elf Minuten dauerte es. Ich redete recht viel Unfug, guckte öfter in die Kamera anstatt zur Reporterin, aber im Nachhinein finde ich es recht unterhaltsam.
Die jungen Kollegen von Larp-TV führten am Samstag abend, 1. Oktober 2011, ein recht langes Interview mit mir, gut elf Minuten dauerte es. Ich redete recht viel Unfug, guckte öfter in die Kamera anstatt zur Reporterin, aber im Nachhinein finde ich es recht unterhaltsam.
03 Oktober 2011
Geruhsamer Feiertag
In früheren Jahren war die Nacht auf den 3. Oktober in Karlsruhe der sogenannten Einheizfeier vorbehalten: Da spielten irgendwelche Punkrock-Bands im besetzten Haus, da gab es vielleicht sogar nächtliche Aktionen, und einmal hatte ich in einer solchen Nacht sogar eine Punkrock-Lesung. Als ich am diesem 2. Oktober 2011 aus Mannheim zurück nach Karlsruhe fuhr, gab es dergleichen nicht, zumindest bekam ich davon nichts mit.
Entsprechend geruhsam verlief der Feiertag. So geruhsam, dass ich irgendwann feststellte, dass die Deutschlandfahne an einem öffentlichen Gebäude hing. Und in diesem Moment wusste ich nicht einmal, warum das so war, ich hatte nicht die geringste Berührung zu diesem Feiertag.
Lieber saß ich an diesem sensationell schönen Herbsttag auf dem Balkon, las Comics und Zeitung und erfreute mich mich des tollen Wetters. Mein Balkon ist wichtiger als Deutschland, um ein schönes Lied der Terrorgruppe bewusst falsch zu zitieren.
Entsprechend geruhsam verlief der Feiertag. So geruhsam, dass ich irgendwann feststellte, dass die Deutschlandfahne an einem öffentlichen Gebäude hing. Und in diesem Moment wusste ich nicht einmal, warum das so war, ich hatte nicht die geringste Berührung zu diesem Feiertag.
Lieber saß ich an diesem sensationell schönen Herbsttag auf dem Balkon, las Comics und Zeitung und erfreute mich mich des tollen Wetters. Mein Balkon ist wichtiger als Deutschland, um ein schönes Lied der Terrorgruppe bewusst falsch zu zitieren.