Der französische Schriftsteller Jean-Claude Izzo ist vor allem durch seine Kriminalromane bekannt geworden, die in Marseille spielen: Die sogenannte Marseille-Trilogie ist bei Krimi-Fans so etwas wie ein moderner Klassiker, aber ich muss gestehen, dass ich sie noch nicht gelesen habe.
Das muss sich wohl ändern, denn ich las dieser Tage »Leben macht müde«, eine Sammlung von sieben Kurzgeschichten dieses Autors. Die Texte sind in einem schönen kleinen Hardcover im Unionsverlag erschienen, eines dieser Bücher, die ich einfach kaufen muss, wenn ich sie sehe, und die mir dann bei der Lektüre garantiert Spaß machen.
Wobei »Spaß« bei Izzo nicht unbedingt die ideale Vokabel ist. Seine Texte sind knapp und trocken, sie behandeln menschliche Abgründe und führen in die schmutzigen Seitenstraßen von Marseille. Seine »Helden« sind kleine Gauner oder verunsicherte Menschen, keine strahlenden Figuren, sondern Menschen, die etwas suchen, das sie wohl nie bekommen werden.
Mit gerade mal 104 Seiten ist das dünne Buch ruckzuck ausgelesen, und jede der Kurzgeschichten schwingt noch ein wenig nach. Klasse!, richtig klasse fand ich das. Und ich habe jetzt erst recht Lust bekommen, weitere Texte von Jean-Claude Izzo zu lesen.
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