Während ich mich geistig-moralisch darauf vorbereite, in Mannheim vor einige tausend Leser zu treten, bereite ich mich parallel aufs Jahr 2012 vor. Da stehen nämlich wieder zwei Seminare in Wolfenbüttel vor mir, wieder einmal an der Bundesakademie für kulturelle Bildung. Diesmal sind sie eher im Sommer, nicht am Jahresende wie sonst.
Vom 6. bis 8. Juli 2012 geht es in Wolfenbüttel um Romane. »Sei glaubwürdig! Figurenbau im Fantasy-, Horror- und Sciencefiction-Roman« steht es in der Ausschreibung.
Um Kurzgeschichten geht es vom 31. August bis 2. September 2012. Offizieller Titel: »Phantastische Literatur schreiben. Kurzformen in Fantasy, Horror und Sciencefiction«.
Ganz ehrlich: Da kann ich mich heute noch nicht so richtig freuen. Aber nach der Frankfurter Buchmesse sicher ...
Es passiert einiges um mich herum, und nicht alles gefällt mir. Vieles fasziniert mich, vieles interessiert mich – und das soll Thema dieses Blogs sein.
29 September 2011
27 September 2011
Fünfzig Jahre Zukunft
Nach dem Selbstverständnis meines Blogs schreibe ich über privates – es handelt sich ja schlicht um die Weiterentwicklung meines ehemaligen Egozines ENPUNKT – und nicht über geschäftliche Dinge. Eine Ausnahme liegt dann vor, wenn es um ein Buch geht, auf das ich richtig stolz bin.
Gemeint ist das »Fünfzig Jahre Zukunft«, das zum fünfzigsten Geburtstag der PERRY RHODAN-Serie erscheint. Für diese Serie arbeite ich seit 1986 als freier Mitarbeiter, dann als Redakteur, seit einem Dutzend Jahren als Chefredakteur. Und zu fünfzig Jahren gab's jetzt ein Buch, das ich mit den Kolleginnen Sabine Kropp und Elke Rohwer zusammengebastelt habe.
Sieht man davon ab, dass ich mir das ganze natürlich auch anders vorgestellt habe (wie immer eigentlich), bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Auf 160 Seiten geht's um die größte Science-Fiction-Serie der Welt, von mir stammen ein Vorwort und einige wenige Kleintexte, und ansonsten hatte ich die Koordindation und Redaktion des Buches inne.
Druckvoller Punkrock aus Regensburg
Chasing For Glory heißt die Band, die ein wenig so klingt, als orientierten sich die vier Musiker am schwer angesagten Punkrock, wie er heutzutage aus den USA kommt: mit starker Rock-Kante, mit viel Melodie und wuchtigen Gitarren, mit sehr guter Aufnahme und starkem Drang, sofort mitsingen zu wollen. Ich habe die Mini-CD »Rookie« im Auto gehört, und die vier Stücke liefen sehr lange durch – das spricht dafür, dass die Musik gut ins Ohr geht und dass sie Spaß macht
Ein wenig brav ist es unterm Strich; das ist kein Punkrock, vor dem die Gesellschaft irgendwie etwas zu befürchten hat. Die Band spielt ordentlich, die Stücke sind gut, und alles ist sauber produziert. Wer also etwas zu kritisieren sucht, kann genau das vermerken: kein Soundtrack für die Straßenschlacht, eher für die gepflegte Indie-Disco.
Mir gefällt's trotzdem. Auf die Band sollte ich wohl auch mal ein Auge haben ...
Ein wenig brav ist es unterm Strich; das ist kein Punkrock, vor dem die Gesellschaft irgendwie etwas zu befürchten hat. Die Band spielt ordentlich, die Stücke sind gut, und alles ist sauber produziert. Wer also etwas zu kritisieren sucht, kann genau das vermerken: kein Soundtrack für die Straßenschlacht, eher für die gepflegte Indie-Disco.
Mir gefällt's trotzdem. Auf die Band sollte ich wohl auch mal ein Auge haben ...
26 September 2011
Im Literarischen Hotel
Was ich bei meinem letzten Aufenthalt in Hamburg echt schmeichelhaft fand: Das Literaturhaus buchte mich in ein Literaturhotel ein. Zumindest empfand ich das Hotel Wedina in St. Georg so.
Es liegt nur wenige hundert Meter vom Bahnhof entfernt in einer ruhigen Seitenstraße, in der ich aber nie einen Parkplatz suchen möchte, und ist komplett auf Literatur ausgerichtet: Bücher auf den Zimmer, Bücher in der Rezeption, Bücher im Frühstücksraum. Das findet man in den sogenannten Business-Hotels nie.
Das Hotel besteht im wesentlichen aus mehreren Häusern, die sich in dieser Straße verteilen - ich war im sogenannten grünen Haus untergebracht. Um zum eigentlichen Zimmer zu gelangen, musste ich vom zweiten Stock aus wieder eine Treppe nach unten gehen – das fand ich witzig.
Und unten hatte ich ein kleines Bad, ein praktisches Zimmer sowie einen Balkon, den ich leider so gut wie nicht nutzte, von dem aus ich aber einen schönen Blick in den begrünten Innenhof hatte. Wie in einer Großstadt fühlte ich mich da nicht.
Kurzzeitig sinnierte ich darüber, wie schön es sein könnte, so ein erfolgreicher Autor zu sein: Da steigt man in schicken Hotels ab, man sitzt auf dem Balkon und genießt die gute Luft, und wenn man zum Frühstück geht, bewundert man sein eigenes Buch im Regal.
Immerhin konnte ich mein »Das Tier von Garoua« bewundern, als ich auscheckte: Das Taschenbuch stand auf einem kleinen Podest in der Rezeption, wo jeden Tag offensichtlich das Buch eines Gastes gezeigt wird. Sehr schön - gerne mal wieder!
Es liegt nur wenige hundert Meter vom Bahnhof entfernt in einer ruhigen Seitenstraße, in der ich aber nie einen Parkplatz suchen möchte, und ist komplett auf Literatur ausgerichtet: Bücher auf den Zimmer, Bücher in der Rezeption, Bücher im Frühstücksraum. Das findet man in den sogenannten Business-Hotels nie.
Das Hotel besteht im wesentlichen aus mehreren Häusern, die sich in dieser Straße verteilen - ich war im sogenannten grünen Haus untergebracht. Um zum eigentlichen Zimmer zu gelangen, musste ich vom zweiten Stock aus wieder eine Treppe nach unten gehen – das fand ich witzig.
Und unten hatte ich ein kleines Bad, ein praktisches Zimmer sowie einen Balkon, den ich leider so gut wie nicht nutzte, von dem aus ich aber einen schönen Blick in den begrünten Innenhof hatte. Wie in einer Großstadt fühlte ich mich da nicht.
Kurzzeitig sinnierte ich darüber, wie schön es sein könnte, so ein erfolgreicher Autor zu sein: Da steigt man in schicken Hotels ab, man sitzt auf dem Balkon und genießt die gute Luft, und wenn man zum Frühstück geht, bewundert man sein eigenes Buch im Regal.
Immerhin konnte ich mein »Das Tier von Garoua« bewundern, als ich auscheckte: Das Taschenbuch stand auf einem kleinen Podest in der Rezeption, wo jeden Tag offensichtlich das Buch eines Gastes gezeigt wird. Sehr schön - gerne mal wieder!
25 September 2011
Spannender Anwalts-Roman
Von dem italienischen Schriftsteller Gianrico Carofiglio hatte ich zuvor nichts gehört. Ich kaufte mir seinen Roman »Das Gesetz der Ehre«, weil mich das Cover und der Rückentext ansprachen, im »Modernen Antiquariat«, sprich deutlich preisreduziert. Und las ihn in den letzten Tagen, weil ich einfach zwischendurch eine Lektüre benötigte, die nichts mit einem gewissen Weltraumhelden zu tun hat.
Der Roman spielt in Bari, im tiefsten Süditalien, und er ist der dritte Teil einer Reihe, die den Anwalt Guerrieri ins Zentrum des Geschehens rückt. Die anderen Teile kenne ich nicht, was aber nicht nötig ist. Recht schnell kriegt man als Leser schließlich mit, dass der Mann von seiner Frau verlassen wurde, mit den unmöglichsten Leuten im Kontakt steht und einen gewissen Gerechtigkeitsfimmel aufweist.
Das kann in Italien durchaus zu Komplikationen führen, wie wir aus Krimis anderer italienischer Schriftsteller wissen. Guerrieri muss einen Typen verteidigen, der des Drogenschmuggels verdächtigt wird, aber steif und fest behauptet, unschuldig zu sein.
Das Pikante daran: Der Typ war früher ein faschistischer Schläger und gehörte zu jenen, die Guerrieri zusammenprügelten, als dieser jung war. Und noch pikanter: Der Typ hat eine superhübsche Frau, in die sich der Anwalt verguckt. Am pikantesten: Irgendwie hängt ein Mafia-Anwalt in der Geschichte drin – und das kann bisweilen ganz fiese Probleme mit sich bringen.
Soweit zur Basis des Krimis, der sich dann folgerichtig und spannend entwickelt; amouröser Verwicklungen inklusive. Es gibt keine einzige Leiche, und trotzdem ist der Roman spannend, der im wesentlichen mit einem Plädoyer vor Gericht endet – streng genommen haben wir es also mit einem Anwalts-Krimi zu tun.
Was ich gut finde: Über Bari wusste ich bislang nichts außer der Lage auf der Landkarte. Mittlerweile habe ich ein Bild von der Stadt gewonnen und habe durchaus vor, sie mir mal anzuschauen. (Der Autor hat eine Art Reiseführer über Bari geschrieben; vielleicht hole ich mir den mal ...)
Alles in allem habe ich mich bei den 270 Seiten supergut unterhalten; der Stil ist trocken und nüchtern, die Personen werden sauber charakterisiert, die Beschreibungen fesseln einen. Gianrico Carofiglio hat's drauf, und das finde ich stark!
Im Oktober 2011 kommt der neue Roman des Schriftstellers heraus. Ich habe ihn bereits auf die Liste der Titel gesetzt, die ich mir unbedingt besorgen möchte, und freue mich schon im voraus auf die Lektüre.
Der Roman spielt in Bari, im tiefsten Süditalien, und er ist der dritte Teil einer Reihe, die den Anwalt Guerrieri ins Zentrum des Geschehens rückt. Die anderen Teile kenne ich nicht, was aber nicht nötig ist. Recht schnell kriegt man als Leser schließlich mit, dass der Mann von seiner Frau verlassen wurde, mit den unmöglichsten Leuten im Kontakt steht und einen gewissen Gerechtigkeitsfimmel aufweist.
Das kann in Italien durchaus zu Komplikationen führen, wie wir aus Krimis anderer italienischer Schriftsteller wissen. Guerrieri muss einen Typen verteidigen, der des Drogenschmuggels verdächtigt wird, aber steif und fest behauptet, unschuldig zu sein.
Das Pikante daran: Der Typ war früher ein faschistischer Schläger und gehörte zu jenen, die Guerrieri zusammenprügelten, als dieser jung war. Und noch pikanter: Der Typ hat eine superhübsche Frau, in die sich der Anwalt verguckt. Am pikantesten: Irgendwie hängt ein Mafia-Anwalt in der Geschichte drin – und das kann bisweilen ganz fiese Probleme mit sich bringen.
Soweit zur Basis des Krimis, der sich dann folgerichtig und spannend entwickelt; amouröser Verwicklungen inklusive. Es gibt keine einzige Leiche, und trotzdem ist der Roman spannend, der im wesentlichen mit einem Plädoyer vor Gericht endet – streng genommen haben wir es also mit einem Anwalts-Krimi zu tun.
Was ich gut finde: Über Bari wusste ich bislang nichts außer der Lage auf der Landkarte. Mittlerweile habe ich ein Bild von der Stadt gewonnen und habe durchaus vor, sie mir mal anzuschauen. (Der Autor hat eine Art Reiseführer über Bari geschrieben; vielleicht hole ich mir den mal ...)
Alles in allem habe ich mich bei den 270 Seiten supergut unterhalten; der Stil ist trocken und nüchtern, die Personen werden sauber charakterisiert, die Beschreibungen fesseln einen. Gianrico Carofiglio hat's drauf, und das finde ich stark!
Im Oktober 2011 kommt der neue Roman des Schriftstellers heraus. Ich habe ihn bereits auf die Liste der Titel gesetzt, die ich mir unbedingt besorgen möchte, und freue mich schon im voraus auf die Lektüre.
24 September 2011
Beim ollen Sherlock
Eine Erinnerung an den London-Aufenthalt im August 2011
Touristen in London haben die Eigenschaft, in Rudelverhalten zu verfallen: Man trifft sie immer an denselben Stellen. Ob es nun Deutsche sind wie unsereins oder Russen, Italiener oder Amerikaner – sie sind alle am Tower, am Picadilly Circus oder am Trafalgar Square. Es ist ja auch nachvollziehbar: Weilt man einmal in dieser englischen Metropole, ist man quasi verpflichtet, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu begutachten.
Wir verzichteten auf »Madame Tussaud's«, weil uns die Schlangen zu lang erschienen, und stellten uns zähneknirschend in die Schlange vor dem »Sherlock Holmes Museum«. Dieses beschäftigt sich – wie der Name nahelegt – mit dem klassischen Detektiv, den Arthur Conan Doyle erfunden hat, und liegt in der Baker Street. Allerdings nicht in dem Haus, in dem sich angeblich die Wohnung des Detektivs befunden hat, sondern in einer anderen Ecke.
Nach gut eineinhalbstündem Anstehen zwischen anderen Touristen aus allen europäischen Ländern, das wir durch Abstecher in den direkt nebenan liegenden »Beatles Shop« und in einen Laden für »Rock'n'Roll Memorabilia« unterbrachen (einer hielt den Platz in der Schlange besetzt), kamen wir endlich in das Museum hinein.
Auf drei Stockwerken gibt es liebevoll hergerichtete Büro- und Wohnräume, in denen sich neben vielen alten Büchern auch verstaubte Möbel, Spritzenbesteck und anderes Zeugs findet. Wir schauten uns das alles mit Interesse an und waren länger drin als alle anderen, wie mir schien – denn natürlich konnten immer nur wenige Leute gleichzeitig in den kleinen Räumen herumstöbern.
Seien wir ehrlich: So richtig toll ist es nicht. Man muss das Museum nicht gesehen haben. Aber ich nahm mir nach diesem Besuch vor, endlich mal eine anständige Sherlock-Holmes-Ausgabe zu kaufen.
Touristen in London haben die Eigenschaft, in Rudelverhalten zu verfallen: Man trifft sie immer an denselben Stellen. Ob es nun Deutsche sind wie unsereins oder Russen, Italiener oder Amerikaner – sie sind alle am Tower, am Picadilly Circus oder am Trafalgar Square. Es ist ja auch nachvollziehbar: Weilt man einmal in dieser englischen Metropole, ist man quasi verpflichtet, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu begutachten.
Wir verzichteten auf »Madame Tussaud's«, weil uns die Schlangen zu lang erschienen, und stellten uns zähneknirschend in die Schlange vor dem »Sherlock Holmes Museum«. Dieses beschäftigt sich – wie der Name nahelegt – mit dem klassischen Detektiv, den Arthur Conan Doyle erfunden hat, und liegt in der Baker Street. Allerdings nicht in dem Haus, in dem sich angeblich die Wohnung des Detektivs befunden hat, sondern in einer anderen Ecke.
Nach gut eineinhalbstündem Anstehen zwischen anderen Touristen aus allen europäischen Ländern, das wir durch Abstecher in den direkt nebenan liegenden »Beatles Shop« und in einen Laden für »Rock'n'Roll Memorabilia« unterbrachen (einer hielt den Platz in der Schlange besetzt), kamen wir endlich in das Museum hinein.
Auf drei Stockwerken gibt es liebevoll hergerichtete Büro- und Wohnräume, in denen sich neben vielen alten Büchern auch verstaubte Möbel, Spritzenbesteck und anderes Zeugs findet. Wir schauten uns das alles mit Interesse an und waren länger drin als alle anderen, wie mir schien – denn natürlich konnten immer nur wenige Leute gleichzeitig in den kleinen Räumen herumstöbern.
Seien wir ehrlich: So richtig toll ist es nicht. Man muss das Museum nicht gesehen haben. Aber ich nahm mir nach diesem Besuch vor, endlich mal eine anständige Sherlock-Holmes-Ausgabe zu kaufen.
23 September 2011
Hardcore aus Russland und Bulgarien
In diesen Tagen geht es mir nicht gut; ich bin sehr aggressiv und brodle vor Wut und Zorn. Bei solchen Stimmungen muss die Musik entsprechend sein, und da macht mir metallischer Hardcore ausnahmsweise richtig Spaß.
In diesem Fall ist es die Split-CD der Bands What We Feel und Last Hope, die von dem Label ANR Music in einer sehr schicken Verpackung veröffentlicht worden ist. Warum die CD, die Ende 2008 herauskam, jetzt erst bei mir im CD-Player landete und von mir besprochen wird, weiß ich allerdings auch nicht.
Die Russen von What We Feel kannte ich schon: Die machen sehr knallige Musik, metallisch klingender Hardcore-Punk mit aggressiver Grundstimmung und russischen Texten. Das ist richtig klasse und kommt bei entsprechender Lautstärke auch sehr gut.
Die Bulgaren von Last Hope erinnern mich zu sehr an den New-York-Sound der frühen 90er-Jahre, den ein Kollege im Radio als »Langsamtrampler-Musik« verspottete. Die Texte sind englisch, die Musik gut gemacht und sehr wuchtig, und aggressiv ist es auch – aber es begeistert mich nicht so sehr.
Trotzdem ist das eine geile CD, die ich derzeit fast jeden Tag höre. Ideal ist sie bei der Fahrt zur Arbeit; da bin ich dann in der idealen Laune ...
In diesem Fall ist es die Split-CD der Bands What We Feel und Last Hope, die von dem Label ANR Music in einer sehr schicken Verpackung veröffentlicht worden ist. Warum die CD, die Ende 2008 herauskam, jetzt erst bei mir im CD-Player landete und von mir besprochen wird, weiß ich allerdings auch nicht.
Die Russen von What We Feel kannte ich schon: Die machen sehr knallige Musik, metallisch klingender Hardcore-Punk mit aggressiver Grundstimmung und russischen Texten. Das ist richtig klasse und kommt bei entsprechender Lautstärke auch sehr gut.
Die Bulgaren von Last Hope erinnern mich zu sehr an den New-York-Sound der frühen 90er-Jahre, den ein Kollege im Radio als »Langsamtrampler-Musik« verspottete. Die Texte sind englisch, die Musik gut gemacht und sehr wuchtig, und aggressiv ist es auch – aber es begeistert mich nicht so sehr.
Trotzdem ist das eine geile CD, die ich derzeit fast jeden Tag höre. Ideal ist sie bei der Fahrt zur Arbeit; da bin ich dann in der idealen Laune ...
22 September 2011
Bewirtung leicht gemacht
Eigentlich war es ein guter Plan: Wir setzen uns in einem kleinen Restaurant in St. Georg, dem Hamburger Stadtteil, zusammen und besprechen aktuelle Arbeitsthemen. Ich bezahle hinterher und rechne es mithilfe von Spesenquittungen ab.
Das Essen war gut, die Besprechung auch. Hinterher bat ich um eine Rechnung. Der junge, sehr studentisch wirkende Kellner brachte mir eine handgeschriebene Quittung, auf der mit krakeliger Schrift »Speisen und Getränke« sowie ein Betrag stand.
Ich schaute ihn an. So was hatte ich seit den 80er-Jahren nicht mehr gesehen. »Das ist kein Beleg, den das Finanzamt oder unsere Buchhaltung akzeptiert«, sagte ich.
Das verstand er nicht. »Steht doch alles drauf, ist doch alles korrekt.« Und machen könne er eh nichts, sie hätten keine Maschine, und sie könnten keine Belege ausdrucken.
Bis zu diesem Tag war ich der Ansicht, dass diese automatischen Kassen in Deutschland mittlerweile Pflicht seien. Zuletzt hatte ich in Tschechien oder in irgendwelchen oberösterreichischen Dörfern bei Dienstreisen keine vernünftigen Belege erhalten.
Aber dass ich nicht zu diskutieren brauchte, war mir klar. Ich freute mich über das leckere Essen, das ich zu mir genommen hatte, und verbuchte das ganze als private Einladung.
Erst hinterher wurde mir die Sachlage klar: Wir waren in einem vegetarischen Restaurant gewesen, na klar, die lieben Hamburger nahmen Rücksicht auf mich als Vegetarier. In solchen Läden gibt's keine Geschäftsessen, ich war wahrscheinlich der erste Besucher überhaupt, der aus »Business-Gründen« in dem Laden war. Na dann ...
Das Essen war gut, die Besprechung auch. Hinterher bat ich um eine Rechnung. Der junge, sehr studentisch wirkende Kellner brachte mir eine handgeschriebene Quittung, auf der mit krakeliger Schrift »Speisen und Getränke« sowie ein Betrag stand.
Ich schaute ihn an. So was hatte ich seit den 80er-Jahren nicht mehr gesehen. »Das ist kein Beleg, den das Finanzamt oder unsere Buchhaltung akzeptiert«, sagte ich.
Das verstand er nicht. »Steht doch alles drauf, ist doch alles korrekt.« Und machen könne er eh nichts, sie hätten keine Maschine, und sie könnten keine Belege ausdrucken.
Bis zu diesem Tag war ich der Ansicht, dass diese automatischen Kassen in Deutschland mittlerweile Pflicht seien. Zuletzt hatte ich in Tschechien oder in irgendwelchen oberösterreichischen Dörfern bei Dienstreisen keine vernünftigen Belege erhalten.
Aber dass ich nicht zu diskutieren brauchte, war mir klar. Ich freute mich über das leckere Essen, das ich zu mir genommen hatte, und verbuchte das ganze als private Einladung.
Erst hinterher wurde mir die Sachlage klar: Wir waren in einem vegetarischen Restaurant gewesen, na klar, die lieben Hamburger nahmen Rücksicht auf mich als Vegetarier. In solchen Läden gibt's keine Geschäftsessen, ich war wahrscheinlich der erste Besucher überhaupt, der aus »Business-Gründen« in dem Laden war. Na dann ...
21 September 2011
Harry mit dem Feuerkelch
1998 kaufte und las ich meinen ersten »Harry Potter«-Roman; aufmerksam geworden war ich auf die Reihe durch Jugendliche, die ihre ersten Homepages machten, weil sie die Fantasy-Buchreihe so toll fanden. Ich fand »Harry Potter« auch toll und verschlang die ersten drei Bücher geradezu; dann ließ ich die restlichen aber liegen.
Als wir im August in London waren, beschloss ich, es noch einmal zu versuchen. Ich nahm »Harry Potter und der Feuerkelch« ins Gepäck, den vierten Band der Reihe. Diesen Band kannte ich bislang nur in der Kino-Version, die ich in Los Angeles gesehen hatte - und jetzt war ich gespannt auf den Roman.
Es hat mich wieder gepackt! Zwar achte ich längst zu sehr auf die Schwächen der Übersetzung und finde manche Formulierung mehr als ungeschickt, aber ich hatte dennoch viel Spaß bei den Abenteuern Harrys und seiner Freunde.
Die Autorin Joanne K. Rowling schaffte es auch bei dem Roman, genügend Spannung und Witz in die Handlung einzubauen, um mich bei der Stange zu halten. Und wie immer entblätterte sich von Seite zu Seite mehr von diesem magischen Universum, in das sich Harry Potter - und mit ihm der Leser - hineintastet.
Nach wie vor ist »Harry Potter« keine große Literatur, und ich kann mittlerweile die Leute verstehen, die es nicht mögen. Aber noch eher kann ich die Fans verstehen, die diese Bücher geradezu vergöttern: Das ist gut gemachte Unterhaltung für Jugendliche, die man als Erwachsener mit Genuss lesen kann.
Vor allem in London. Vor allem im Hyde Park oder nachmittags in einem gemütlichen Pub. Da ist dann der Harry wirklich der gute Freund von nebenan ...
Als wir im August in London waren, beschloss ich, es noch einmal zu versuchen. Ich nahm »Harry Potter und der Feuerkelch« ins Gepäck, den vierten Band der Reihe. Diesen Band kannte ich bislang nur in der Kino-Version, die ich in Los Angeles gesehen hatte - und jetzt war ich gespannt auf den Roman.
Es hat mich wieder gepackt! Zwar achte ich längst zu sehr auf die Schwächen der Übersetzung und finde manche Formulierung mehr als ungeschickt, aber ich hatte dennoch viel Spaß bei den Abenteuern Harrys und seiner Freunde.
Die Autorin Joanne K. Rowling schaffte es auch bei dem Roman, genügend Spannung und Witz in die Handlung einzubauen, um mich bei der Stange zu halten. Und wie immer entblätterte sich von Seite zu Seite mehr von diesem magischen Universum, in das sich Harry Potter - und mit ihm der Leser - hineintastet.
Nach wie vor ist »Harry Potter« keine große Literatur, und ich kann mittlerweile die Leute verstehen, die es nicht mögen. Aber noch eher kann ich die Fans verstehen, die diese Bücher geradezu vergöttern: Das ist gut gemachte Unterhaltung für Jugendliche, die man als Erwachsener mit Genuss lesen kann.
Vor allem in London. Vor allem im Hyde Park oder nachmittags in einem gemütlichen Pub. Da ist dann der Harry wirklich der gute Freund von nebenan ...
20 September 2011
Wer hat uns verraten
Nach der Wahl in Berlin ließen sich die Sozialdemokraten wieder einmal als Sieger feiern. Nein, sie feierten sich selbst als Sieger. Nur: Sie hatten doch Stimmen verloren und waren im Ansehen der Wähler weiter abgesackt. Dasselbe in Baden-Württemberg: ein katastrophales Ergebnis, aber dank der Grünen jetzt an der Regierung - und deshalb ist Jubel angesagt.
Welches Verhältnis zur Realität haben diese Leute denn? Schaut man sich die wichtigen Aushängeschilder der SPD im Fernsehen oder in irgendwelchen Medienberichten an, frage ich mich das buchstäblich täglich: Einer erbärmlich schwachen Merkel-Regierung müsste eigentlich eine gute Opposition gegenüberstehen.
Stattdessen nur Schnarchnasen: ein ehemaliger Ministerpräsident und Hartz-IV-Durchdrücker, ein ehemaliger Popbeauftragter und gescheiterter Minister, ein ehemaliger Außenminister, der Folteropfer verraten hat - das ist die sogenannte Troika, und solche Leute wollen sich ernsthaft wählen lassen. So schlecht kann's doch keinem geben, dass diese Kerle eine Alternative sein könnten.
Es gruselt mir, wenn ich die Glotze anmache und Politiker sehe. Es graust mir vor ihren Entschlüssen, und die nackte Angst packt mich, wenn sie ihre Argument-Kanonen herausholen und unsereins mit Worthülsen und Dummgeschwätz bombardieren. Da sind Sendungen wie »Deutschland sucht den Superstar« deutlich realitätsnaher und ehrlicher.
Und da wundern sich die Damen und Herren Politiker darüber, dass Leute wie ich politikverdrossen sind ...
Welches Verhältnis zur Realität haben diese Leute denn? Schaut man sich die wichtigen Aushängeschilder der SPD im Fernsehen oder in irgendwelchen Medienberichten an, frage ich mich das buchstäblich täglich: Einer erbärmlich schwachen Merkel-Regierung müsste eigentlich eine gute Opposition gegenüberstehen.
Stattdessen nur Schnarchnasen: ein ehemaliger Ministerpräsident und Hartz-IV-Durchdrücker, ein ehemaliger Popbeauftragter und gescheiterter Minister, ein ehemaliger Außenminister, der Folteropfer verraten hat - das ist die sogenannte Troika, und solche Leute wollen sich ernsthaft wählen lassen. So schlecht kann's doch keinem geben, dass diese Kerle eine Alternative sein könnten.
Es gruselt mir, wenn ich die Glotze anmache und Politiker sehe. Es graust mir vor ihren Entschlüssen, und die nackte Angst packt mich, wenn sie ihre Argument-Kanonen herausholen und unsereins mit Worthülsen und Dummgeschwätz bombardieren. Da sind Sendungen wie »Deutschland sucht den Superstar« deutlich realitätsnaher und ehrlicher.
Und da wundern sich die Damen und Herren Politiker darüber, dass Leute wie ich politikverdrossen sind ...
19 September 2011
Bei Ulan Bator getollt
Von dem Komiker-Duo »Ulan & Bator« hatte ich bis vor wenigen Tagen noch nichts gehört. Dann aber verschaffte mir der Kollege Marc A. Herren eine Freikarte, und ich ging am Samstag abend, 17. September 2011, ins Tollhaus in Karlsruhe. Dort traten die beiden im »kleinen Saal« auf, also vor geschätzten 300 bis 400 Personen.
Die Show ist schwer zu beschreiben: eine Mischung aus Irrsinn, dadaistischer Komik, schrägen Geräuschen, kurzen Witzen und viel Grimassenschneiden – das trifft es wohl einigermaßen. Beiden Schauspieler auf der Bühne traten im seriösen Anzug aus, kombiniert mit einer Art Bommelmütze, und danach kam eine seltsame Szene nach der anderen.
Nicht alle Witze funktionierten, nicht bei allen Gags konnte ich lachen; bei dieser Art von Komik ist die Geschmacksfrage schon ausschlaggebend. Ich amüsierte mich aber königlich, lachte oft und lange, applaudierte kräftig und trank einige Bier.
Danach ging's mit den Schauspielern in den Backstage-Bereich, wo es Freibier gab; später saßen wir, nachdem uns das Tollhaus-Personal quasi vor die Tür gesetzt hatte, im kleinen »Garten« der Künstlerwohnung nebenan und tranken Bier. Noch später standen und saßen wir in der Küche der Künstlerwohnung und tranken dort weiter Bier.
Und noch viel später kam ich in die »Alte Hackerei«, die ich nach der Umbaupause zum ersten Mal wieder besuchte. Schick sah's aus, aber das wird sich ja im Verlauf der nächsten Monate legen. Ich trank Bier, hörte laute Musik und führte unsinnige bis tiefsinnige Gespräche.
Und als ich gegen vier Uhr morgens auf mein Rad stieg, um seeeeehr langsam heizustrampeln, hatte ich das Gefühl, einen gelungenen Abend hinter mich gebracht zu haben ...
Die Show ist schwer zu beschreiben: eine Mischung aus Irrsinn, dadaistischer Komik, schrägen Geräuschen, kurzen Witzen und viel Grimassenschneiden – das trifft es wohl einigermaßen. Beiden Schauspieler auf der Bühne traten im seriösen Anzug aus, kombiniert mit einer Art Bommelmütze, und danach kam eine seltsame Szene nach der anderen.
Nicht alle Witze funktionierten, nicht bei allen Gags konnte ich lachen; bei dieser Art von Komik ist die Geschmacksfrage schon ausschlaggebend. Ich amüsierte mich aber königlich, lachte oft und lange, applaudierte kräftig und trank einige Bier.
Danach ging's mit den Schauspielern in den Backstage-Bereich, wo es Freibier gab; später saßen wir, nachdem uns das Tollhaus-Personal quasi vor die Tür gesetzt hatte, im kleinen »Garten« der Künstlerwohnung nebenan und tranken Bier. Noch später standen und saßen wir in der Küche der Künstlerwohnung und tranken dort weiter Bier.
Und noch viel später kam ich in die »Alte Hackerei«, die ich nach der Umbaupause zum ersten Mal wieder besuchte. Schick sah's aus, aber das wird sich ja im Verlauf der nächsten Monate legen. Ich trank Bier, hörte laute Musik und führte unsinnige bis tiefsinnige Gespräche.
Und als ich gegen vier Uhr morgens auf mein Rad stieg, um seeeeehr langsam heizustrampeln, hatte ich das Gefühl, einen gelungenen Abend hinter mich gebracht zu haben ...
17 September 2011
Sonderheft zu dreißig Jahren
Irgendwann im Jahr 1981 las ich in einem Comic-Fanzine eine Anzeige; in dieser wurde ein neues Fanzine namens »Plop« beworben, das von einem Mädchen namens Heike Anacker aus Nordrhein-Westfalen veröffentlicht wurde. Heike war damals etwa gleich alt wie ich, und weil ich ebenfalls ein Fanzine herausbrachte, schrieb ich sie an und bestellte die ersten Ausgaben.
So begann meine »Beziehung« zum Fanzine »Plop«, die bis heute anhält. Es gab starke und schwache Phasen in den dreißig Jahren; es gab wechselnde Herausgeber, und zwischendurch vergaß ich, mein Abonnement zu verlängern, um dann einzelne Ausgaben mühsam nachzukaufen.
Schaue ich auf diese dreißig Jahre zurück, finde ich nach wie vor, dass »Plop« tatsächlich ein wichtiges Heft war. Trotz der Auflage, die immer im unteren dreistelligen Bereich blieb ... Sogar heutige Bestsellerautoren wie Walter Moers unternahmen ihre ersten Gehversuche in dem Fanzine, und immer wieder tauchten neue junge Zeichner mit erfrischenden Ideen und Zeichnungen auf.
Umso schöner, dass Andreas Alt, der das Heft von 1994 bis 2007 publizierte, in diesem Frühjahr eine »Plop«-Sonderausgabe zu den dreißig Jahren herausbrachte. Ich hab's zwar nicht geschafft, selbst einen Beitrag beizusteuern, obwohl ich es vorhatte, aber ich habe in den vergangenen Tagen endlich mal das Heft gelesen.
Viele Erinnerungen von Zeichnern an die alten Tage; einige Ausblicke in eine mögliche Zukunft: insgesamt ein gelungenes Heft und damit ein würdiger Rückblick auf drei Jahrzehnte. Es umfasst 40 Seiten und kostet drei Euro; zu beziehen ist es bei andreas_alt(at)t-online.de.
16 September 2011
Quietschebunt und gaga
Erinnerung an den London-Trip im August 2011
Es musste sein, ich konnte nicht anders: Beim ersten Besuch im Londoner Westend mussten wir natürlich den gigantischen »M&M's World« besuchen. Keine zwanzig Meter vom Picadilly Circus erhebt sich das Gebäude, in dem es auf drei Stockwerken nur um quietschebunte Schokoladeneier geht.
Es gibt derart viel Unfug zu bestaunen, dass wir uns locker eine Stunde in dem Gebäude aufhielten. Unter anderem gibt es Kunstwerke an den Wänden, die weltgeschichtliche Ereignisse aus der Sicht der Schoko-Bonbons nacherzählen; es gibt die Beatles als Schoko-Bonbons, T-Shirts und Klamotten in allen Farben.
Und natürlich Schokolade - wer hätte es anders erwartet. Ich wusste nicht, in wie vielen Farben es eigentlich M&M gibt, und war ziemlich beeindruckt. Dazu passte die laute und extrem fröhliche Popmusik.
Am Ende siegte übrigens der Schwabe in mir: Ich bestaunte alles, hätte mir fast einen Berg Schokolade und ein T-Shirt gekauft, ließ es dann aber doch sein und ging mit breitem Grinsen hinaus in den Verkehrslärm.
Es musste sein, ich konnte nicht anders: Beim ersten Besuch im Londoner Westend mussten wir natürlich den gigantischen »M&M's World« besuchen. Keine zwanzig Meter vom Picadilly Circus erhebt sich das Gebäude, in dem es auf drei Stockwerken nur um quietschebunte Schokoladeneier geht.
Es gibt derart viel Unfug zu bestaunen, dass wir uns locker eine Stunde in dem Gebäude aufhielten. Unter anderem gibt es Kunstwerke an den Wänden, die weltgeschichtliche Ereignisse aus der Sicht der Schoko-Bonbons nacherzählen; es gibt die Beatles als Schoko-Bonbons, T-Shirts und Klamotten in allen Farben.
Und natürlich Schokolade - wer hätte es anders erwartet. Ich wusste nicht, in wie vielen Farben es eigentlich M&M gibt, und war ziemlich beeindruckt. Dazu passte die laute und extrem fröhliche Popmusik.
Am Ende siegte übrigens der Schwabe in mir: Ich bestaunte alles, hätte mir fast einen Berg Schokolade und ein T-Shirt gekauft, ließ es dann aber doch sein und ging mit breitem Grinsen hinaus in den Verkehrslärm.
15 September 2011
Kress-Doppelseiter
Als ich mit dem Schreiben anfing und in den 80er-Jahren erstmals in einem Verlag arbeitete, war der »kress report« mit seinen wichtigen Informationen das Blatt, das die Entscheider und Abteilungsleiter lasen. Es handelte sich um kurze Informationen aus dem Innenleben von Verlagen und Agenturen, mit einer Schreibmaschine getippt und auf gelbes Papier kopiert, das einfach links oben zusammengetackert wurde.
Heutzutage ist der »kress report« ein Fachmagazin, das regelmäßig erscheint und schöne Artikel bringt, dazu aber immer noch haufenweise Nachrichten. Im Internet-Zeitalter, in dem jeden Tag neue Datenschnipsel über die Drähte gejagt werden, sind kurze Nachrichten nicht mehr so wichtig.
Umso stolzer war ich dann, als in der Ausgabe vom zweiten September endlich das Interview erschien, das unter anderem mit mir geführt worden war. Okay, ging nur um meinen Job und nicht um mich als Privatmensch – aber es war natürlich besser als nichts. Und zwei Seiten im »kress«, das hatten bislang weder mein Kumpel Perry noch ich ...
Heutzutage ist der »kress report« ein Fachmagazin, das regelmäßig erscheint und schöne Artikel bringt, dazu aber immer noch haufenweise Nachrichten. Im Internet-Zeitalter, in dem jeden Tag neue Datenschnipsel über die Drähte gejagt werden, sind kurze Nachrichten nicht mehr so wichtig.
Umso stolzer war ich dann, als in der Ausgabe vom zweiten September endlich das Interview erschien, das unter anderem mit mir geführt worden war. Okay, ging nur um meinen Job und nicht um mich als Privatmensch – aber es war natürlich besser als nichts. Und zwei Seiten im »kress«, das hatten bislang weder mein Kumpel Perry noch ich ...
14 September 2011
Im Picasso-Museum
Schon wieder über ein Jahr her: Als wir letztes Jahr in Südfrankreich waren, besuchten wir auch die beschauliche Stadt Antibes, von der ich nicht so viel mitbekam, und dort vor allem das Picasso-Museum. Das war ebenfalls beschaulich, und man hatte es recht schnell komplett angeschaut - praktisch für jemanden wie mich, er eh nicht so oft in Museen geht.
Vom Balkon aus hatte man schöne Ausblicke: hinaus aufs Meer, hinunter auf irgendwelche Felsen, von denen Jugendliche ins Wasser sprangen, hinauf auf Statuen, die auf der Balkonbrüstung standen. Und natürlich musste in diesem Zusammenhang gleich wieder posiert werden ...
13 September 2011
Saufen macht schön
Ich weiß nicht, wie oft ich schon schwerst angetrunken unterwegs war – aber sicher zu oft, als dass es gut für meine Leber gewesen wäre. Glücklicherweise bin ich heute alt und weise und verzichte deshalb oft auf unsinnige Aktionen.
Der dänische Busunternehmer Byturen hast offensichtlich seine Probleme mit besoffenen Leuten. Die steigen in seinen Nachtbus und reihern wohl gegen die Sitze oder sonstwohin. Zumindest denke ich, dass das ein Grund war für den großartigen Kurzfilm, den man auf der Startseite des Unternehmens angucken kann.
Das Video ist super, denn es ist mit einer Art Lupe ausgestattet. Fährt man mit dieser über einzelne Segmente des Bildes, sieht man die »Wirklichkeit« hinter der Scheinwelt aus Alkohol und lauter Musik. Ich schaute mir das »interaktive Video« in der größtmöglichen Vergrößerung an, dann ist es nämlich richtig stark.
Großartig ist das Video vor allem dann, wenn man die Lupe so hält, dass man quasi beides auf einmal sieht: beispielsweise, wenn der Typ im weißen Hemd in der Disco aufs Klo geht. Sehr witzig! Eher eklig ist die Szene, wenn die Blondine aufs Klo geht (ist das dann frauenfeindlich, wenn der Typ in die Ecke pissen darf und die Frau sich auf das vollgekackte Klo setzen muss?).
Lohnenswerter Film!
Der dänische Busunternehmer Byturen hast offensichtlich seine Probleme mit besoffenen Leuten. Die steigen in seinen Nachtbus und reihern wohl gegen die Sitze oder sonstwohin. Zumindest denke ich, dass das ein Grund war für den großartigen Kurzfilm, den man auf der Startseite des Unternehmens angucken kann.
Das Video ist super, denn es ist mit einer Art Lupe ausgestattet. Fährt man mit dieser über einzelne Segmente des Bildes, sieht man die »Wirklichkeit« hinter der Scheinwelt aus Alkohol und lauter Musik. Ich schaute mir das »interaktive Video« in der größtmöglichen Vergrößerung an, dann ist es nämlich richtig stark.
Großartig ist das Video vor allem dann, wenn man die Lupe so hält, dass man quasi beides auf einmal sieht: beispielsweise, wenn der Typ im weißen Hemd in der Disco aufs Klo geht. Sehr witzig! Eher eklig ist die Szene, wenn die Blondine aufs Klo geht (ist das dann frauenfeindlich, wenn der Typ in die Ecke pissen darf und die Frau sich auf das vollgekackte Klo setzen muss?).
Lohnenswerter Film!
Pendeln zur Arbeit
Manche Leute haben definitiv ein spannenderes Leben als ich: Meines besteht derzeit aus Arbeit, Arbeit und Arbeit, gelegentlich unterbrochen durch Schlafen und Essen. Punkrockig klingt das nicht, und abenteuerlich gleich zweimal nicht.
Umso besser, wenn ich feststelle, dass ein Computerspieler mit asiatischen Zügen offensichtlich schon morgens auf dem Weg zur Arbeit seine spannenden Abenteuer erlebt. Den »Beweis« dafür tritt Freddie Wong in seinem Video »Gamer Commute« an - und dieses gerade mal zwei Minuten dauernde Filmchen ist so unterhaltsam, dass ich es gerne weiter empfehle.
Wobei man sich da schon Sorgen machen muss. Bisher dachte man ja nach dem Angucken diverser Fernsehsendungen, dass Computerspieler entweder gewissenlose Massenmörder oder ungewaschene Volltrottel seien; künftig wird man sie für Straßenrowdies halten. Hoffentlich sieht unser Innenminister dieses Video nie an ...
Umso besser, wenn ich feststelle, dass ein Computerspieler mit asiatischen Zügen offensichtlich schon morgens auf dem Weg zur Arbeit seine spannenden Abenteuer erlebt. Den »Beweis« dafür tritt Freddie Wong in seinem Video »Gamer Commute« an - und dieses gerade mal zwei Minuten dauernde Filmchen ist so unterhaltsam, dass ich es gerne weiter empfehle.
Wobei man sich da schon Sorgen machen muss. Bisher dachte man ja nach dem Angucken diverser Fernsehsendungen, dass Computerspieler entweder gewissenlose Massenmörder oder ungewaschene Volltrottel seien; künftig wird man sie für Straßenrowdies halten. Hoffentlich sieht unser Innenminister dieses Video nie an ...
12 September 2011
Schwarze Ermittlerin im Spielerparadies
Die amerikanische Autorin Valerie Wilson Wesley war mir bis vor kurzem völlig unbekannt. Der Grund, warum ich einen Krimi von ihr las: Sie ist eine der wenigen afroamerikanischen Frauen, die überhaupt Krimis schreiben; sie hat darüber hinaus eine weibliche, schwarze Hauptfigur, über die sie ihre Romane verfasst.
Diese Hauptfigur ist Tamara Hayle, eine Privatdetektivin, die früher als Polizistin tätig war und sich mehr schlecht als recht allein durchschlägt. In dem von mir gelesenen Roman »Off-Road-Kids« hat sie es mit dem Verschwinden eines Teenagers sowie den herrschenden Gangstern in dem Spielerparadies Atlantic City zu tun.
Tamara Hayle ist eine ungewöhnliche Ermittlerin. Sie ist zwar einigermaßen »tough«, wird aber leicht unsicher und hat eine teilweise unklare Vergangenheit. Gleichzeitig aber ermittelt sie zäh und bleibt am Ball, gegen alle Widerstrebungen.
Der Roman ist nicht der Knaller: Ich unterhielt mich gut, fand die Handlung aber nicht durchgehend überzeugend und stolperte immer wieder über die Dialogführung der Autorin, mit der ich nicht klar kam. Vor allem am Anfang zieht sich das Geschehen ziemlich, am Ende beschleunigt sich die Geschichte dann.
Letztlich erhält man als Leser einen interessanten Einblick in eine Stadt, die vom Glücksspiel beherrscht wird, ebenso in die Situation afroamerikanischer Lebenswirklichkeiten. Ein Roman also, der eher auf ethnologischer Basis überzeugt?
Na ja, das wäre unfair: Er ist unterhaltsam, und ich habe mich bei der Lektüre des im Diogenes-Verlag erschienenen Hardcovers nie geärgert. Andererseits hat er mich nicht so gefesselt, dass ich unbedingt weitere Romane der Autorin lesen müsste. Schade eigentlich, denn die Hauptfigur fand ich interessant genug ...
Diese Hauptfigur ist Tamara Hayle, eine Privatdetektivin, die früher als Polizistin tätig war und sich mehr schlecht als recht allein durchschlägt. In dem von mir gelesenen Roman »Off-Road-Kids« hat sie es mit dem Verschwinden eines Teenagers sowie den herrschenden Gangstern in dem Spielerparadies Atlantic City zu tun.
Tamara Hayle ist eine ungewöhnliche Ermittlerin. Sie ist zwar einigermaßen »tough«, wird aber leicht unsicher und hat eine teilweise unklare Vergangenheit. Gleichzeitig aber ermittelt sie zäh und bleibt am Ball, gegen alle Widerstrebungen.
Der Roman ist nicht der Knaller: Ich unterhielt mich gut, fand die Handlung aber nicht durchgehend überzeugend und stolperte immer wieder über die Dialogführung der Autorin, mit der ich nicht klar kam. Vor allem am Anfang zieht sich das Geschehen ziemlich, am Ende beschleunigt sich die Geschichte dann.
Letztlich erhält man als Leser einen interessanten Einblick in eine Stadt, die vom Glücksspiel beherrscht wird, ebenso in die Situation afroamerikanischer Lebenswirklichkeiten. Ein Roman also, der eher auf ethnologischer Basis überzeugt?
Na ja, das wäre unfair: Er ist unterhaltsam, und ich habe mich bei der Lektüre des im Diogenes-Verlag erschienenen Hardcovers nie geärgert. Andererseits hat er mich nicht so gefesselt, dass ich unbedingt weitere Romane der Autorin lesen müsste. Schade eigentlich, denn die Hauptfigur fand ich interessant genug ...
11 September 2011
Einige Sätze zum Jahrestag
Wie sehr viele andere Leute, so erinnere ich mich noch sehr gut an den 11. September 2001: Frank Borsch, damals als Redakteurskollege im Nachbarbüro, kam zu mir und sagte leicht irritiert, »da ist gerade ein Flugzeug ins World Trade Center reingeflogen«. Ich guckte ihn genauso irritiert an, und ich dachte halb belustigt, da habe sich wahrscheinlich ein Spinner mit einer Cessna verflogen.
Frank, der zu dieser Zeit in Sachen Internet die Nase meilenweit vor mir hatte, stöberte im Netz herum. Viele Seiten waren überlastet, er bekam keinen Zugriff, aber dann erfuhr er, was wirklich los war. »Das ist ein Terror-Anschlag«, sagte er dann.
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nichts genaues. Wir schalteten das Radio an und hörten die Berichte im Rundfunk, dadurch erfuhren wir ein bisschen mehr.
Aber es dauerte noch Stunden, bis ich daheim war und dort am Fernseher die Bilder von den einstürzenden Türmen sah. Ich weiß noch, wie sprachlos und entsetzt ich war. Und mir war seltsamerweise gleich klar, dass es Krieg bedeuten würde – ohne dass ich ahnen konnte, in welchem Ausmaß der »Krieg gegen den Terror« wirklich die Welt verändern würde.
Frank, der zu dieser Zeit in Sachen Internet die Nase meilenweit vor mir hatte, stöberte im Netz herum. Viele Seiten waren überlastet, er bekam keinen Zugriff, aber dann erfuhr er, was wirklich los war. »Das ist ein Terror-Anschlag«, sagte er dann.
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nichts genaues. Wir schalteten das Radio an und hörten die Berichte im Rundfunk, dadurch erfuhren wir ein bisschen mehr.
Aber es dauerte noch Stunden, bis ich daheim war und dort am Fernseher die Bilder von den einstürzenden Türmen sah. Ich weiß noch, wie sprachlos und entsetzt ich war. Und mir war seltsamerweise gleich klar, dass es Krieg bedeuten würde – ohne dass ich ahnen konnte, in welchem Ausmaß der »Krieg gegen den Terror« wirklich die Welt verändern würde.
10 September 2011
Zill macht angeblich dichte Songs
»Er ist ein Stimmungsfänger, der dem richtigen Klang hartnäckig auf der Spur bleibt, bis er ihn greifen kann.« Das sagt die Promo-Information über den Musiker und Sänger Zill, von dem ich die CD-Single »Madeleine« gehört habe. Und da bin ich dann doch ein wenig verwundert.
Was ich zu hören bekam, tat nicht weh. Zwischen Achim Reichel und Heinz-Rudolf Kunze – ich hoffe, es ist klar, wer von den beiden der »Miese« ist – bewegen sich der Text und die Musik des Stückes; im Prinzip handelt es sich um modernen Schlager, der ein bisschen stärker produziert wurde und einen leichten Rock-Einfluss aufweist.
Vielleicht müsste man sich da eine ganze Langspielplatte anhören oder ein ganzes Konzert angucken. Nach der Single verspüre ich dazu dann auch keine große Lust mehr, ich unkollegialer Mensch.
Was ich zu hören bekam, tat nicht weh. Zwischen Achim Reichel und Heinz-Rudolf Kunze – ich hoffe, es ist klar, wer von den beiden der »Miese« ist – bewegen sich der Text und die Musik des Stückes; im Prinzip handelt es sich um modernen Schlager, der ein bisschen stärker produziert wurde und einen leichten Rock-Einfluss aufweist.
Vielleicht müsste man sich da eine ganze Langspielplatte anhören oder ein ganzes Konzert angucken. Nach der Single verspüre ich dazu dann auch keine große Lust mehr, ich unkollegialer Mensch.
09 September 2011
Captain Enfick kommt
Humor ist Geschmackssache, und über manche Witze kann ich eher lachen als über andere. Ein wenig irritiert schaue ich mir dennoch den Roman »Captain Enfick, Temponaut« an, der in der »Edition Verbotene Zone« und dort wiederum in der Reihe »Stahlfront-Akten« erscheinen wird. Verfasst wurde der Roman von Ronald M. Hahn, und angekündigt ist er für den Oktober 2011.
Auch weniger ahnungslose Gemüter wie ich könnten auf die Idee kommen, bei diesem Buch handle es sich um eine Satire, die sich mit mir beschäftigt. Ich zitiere aus dem Werbetext: »Nobbi Enfick, Skiffi-Fan, Ex-Gumminasiast, Träger eines multikultig gefärbten Irokesenkamms und Nasenrings, zieht in die weite Welt hinaus, von der er annimmt, dass sie so toll ist, wie seine Eltern sie ihm versprochen haben«.
In weiteren Formulierungen, die wahrscheinlich witzig gemeint sind, taucht ein »Poebel-Verlag« auf, eine Serie namens »Percy Rotten«, ein Dr. Gernsback und ein Adolf Hitzler. Captain Enfick wird in der Werbung auch als »Wanderer zwischen den Zeitgeistebenen« beschrieben.
Kann natürlich sein, dass ich mir das nur einbilde – aber dass sich ein Autor und ein Verlag dafür finden, eine »Satire« über mich zu schreiben und zu veröffentlichen, das bringt mich abwechselnd zum Lachen und zum Kopfschütteln. Vor allem, wenn ich mir das dazu gehörige Werbe-Cover anschaue ...
Die mutmaßlichen Hintergründe für dieses Buch kann ich kaum in wenigen Sätzen darstellen. Der Unitall-Verlag und die »Stahlfront«-Reihe werden immer wieder beschuldigt, rechtsradikale bis rassistische Inhalte zu publizieren. Ich formuliere absichtlich so umständlich – wer es genauer wissen mag, kann ja ein wenig nach »Stahlfront« googeln; viel mehr Werbung für diese Reihe möchte ich nicht machen.
Der Autor Ronald M. Hahn, der sich jahrzehntelang als »links« bezeichnet, hat wenig Probleme damit, in einem Umfeld zu publizieren, das als rechtsradikal betrachtet wird. Dafür habe ich ihn kritisiert (in einer Mail), und damit war das Thema für mich erledigt.
Das Buch könnte eine Art »Rache« sein. Ich finde es merkwürdig, witzig und seltsam. Aber dass ich denen offensichtlich soviel »wert« bin, dass sie ein Buch machen, schmeichelt mir geradezu.
08 September 2011
Werde ich Kegler?
Mit Bowling hatte ich mich zwischendurch fast schon angefreundet: Immerhin dreimal habe ich in den letzten zehn Jahren mit Bowling-Kugeln auf stehende Kegel geballert und gelegentlich sogar vernünftige Ergebnisse erzielt. Dieser Tage sollte ich erstmals das klassische Kegeln ausprobieren, und es wurde ein Riesenspaß.
Wir gingen ins »Braustüble«, eine unserer Stammkneipen, die von einer bizarren Mischung aus alteingesessenen Nachbarn der Weststadt und Ex-Autonomen sowie Ex-Hausbesetzern frequentiert wird. Dort gibt es leckeres Essen und gutes Bier, man kann in einem kleinen, gemütlichen Biergarten sitzen, und man kann kegeln gehen.
Die Bahn ist ziemlich alt, und sie ist nicht mehr die schickste. Aber das machte uns nichts: sechs Amateure, die zum größten Teil überhaupt die ersten Kegelkugeln überhaupt in der Hand hatten. Die Bahn war vor allem nicht sauber und glatt, was man an seltsamen Hüpfern der Kugeln merkte.
Aber wir hatten viel Spaß, tranken viel Bier, und einige verpesteten die Luft eifrig mit ihren Glimmstengeln. Der Abend ging rasend schnell vorüber; wir spielten »Jungs gegen Mädels«, und die Damen gewannen knapp.
Sehr schön, sehr gelungen! Und ohne nervige Disco-Musik, die sonst in der kommerziellen Bowling-Bahn bollert. Wir kommen wieder. Dem Bund Deutscher Kegler, von dem Informationsbroschüren auslagen, werden wir aber sicher nicht beitreten ...
Wir gingen ins »Braustüble«, eine unserer Stammkneipen, die von einer bizarren Mischung aus alteingesessenen Nachbarn der Weststadt und Ex-Autonomen sowie Ex-Hausbesetzern frequentiert wird. Dort gibt es leckeres Essen und gutes Bier, man kann in einem kleinen, gemütlichen Biergarten sitzen, und man kann kegeln gehen.
Die Bahn ist ziemlich alt, und sie ist nicht mehr die schickste. Aber das machte uns nichts: sechs Amateure, die zum größten Teil überhaupt die ersten Kegelkugeln überhaupt in der Hand hatten. Die Bahn war vor allem nicht sauber und glatt, was man an seltsamen Hüpfern der Kugeln merkte.
Aber wir hatten viel Spaß, tranken viel Bier, und einige verpesteten die Luft eifrig mit ihren Glimmstengeln. Der Abend ging rasend schnell vorüber; wir spielten »Jungs gegen Mädels«, und die Damen gewannen knapp.
Sehr schön, sehr gelungen! Und ohne nervige Disco-Musik, die sonst in der kommerziellen Bowling-Bahn bollert. Wir kommen wieder. Dem Bund Deutscher Kegler, von dem Informationsbroschüren auslagen, werden wir aber sicher nicht beitreten ...
07 September 2011
Bone Idles bolzen zehnmal
Ich gestehe, dass ich bei den Bone Idles vorbelastet bin: Die Bandmitglieder kenne ich allesamt seit vielen Jahren; im Lauf der Zeit haben wir in unterschiedlichen Konstellationen miteinander Bier getrunken, sind in besetzten Häusern und autonomen Zentren herumgelungert oder haben mehr oder weniger spaßige Aktionen unternommen. Und in diesem Blog ist die Band ja auch schon gelegentlich erwähnt worden.
Mit »Beware of ...« liegt jetzt der erste Tonträger vor: Es gibt sowohl eine CD- als auch eine Teninch-Fassung. Die CD bekam ich vom Label fürs Radio geschickt, die Teninch werde ich mir natürlich noch kaufen. Aber die CD lief in den letzten Tagen extrem oft im Auto; das passt dann zur teilweise sehr aggressiven Stimmung, in der ich stecke.
Es handelt sich um ruppigen Hardcore-Punk der klassischen Schule, der immer ein wenig nach der zweiten Hälfte der 80er-Jahre klingt, ohne sich aber an diese Zeit anzubiedern. Kein Wunder: Gunnar, der Sänger der Bone Idles, war seit den frühen 80er-Jahren mit eigenen Hardcore-Bands (Kafka Proses und später So Much Hate) unterwegs.
Die Stimme ist einprägsam wie eh und je, der Sound furios, aber nicht superschnell; die Texte sind wütend und eindeutig – alles in allem eine großartige Scheibe, die sich nicht hinter den Klassikern zu verstecken braucht. Zehnmal gibt's da voll auf die Fresse ...
Übrigens erinnert auch die Gestaltung der Platte an diese Zeit. So ein Totenkopf-Styling finde ich heute ein wenig albern, aber da die Musik sich daran orientiert, passt das ebenfalls. Wenn ich in diesem Jahr zu einer Hardcore-Platte raten sollte, dann wäre es diese!
Mit »Beware of ...« liegt jetzt der erste Tonträger vor: Es gibt sowohl eine CD- als auch eine Teninch-Fassung. Die CD bekam ich vom Label fürs Radio geschickt, die Teninch werde ich mir natürlich noch kaufen. Aber die CD lief in den letzten Tagen extrem oft im Auto; das passt dann zur teilweise sehr aggressiven Stimmung, in der ich stecke.
Es handelt sich um ruppigen Hardcore-Punk der klassischen Schule, der immer ein wenig nach der zweiten Hälfte der 80er-Jahre klingt, ohne sich aber an diese Zeit anzubiedern. Kein Wunder: Gunnar, der Sänger der Bone Idles, war seit den frühen 80er-Jahren mit eigenen Hardcore-Bands (Kafka Proses und später So Much Hate) unterwegs.
Die Stimme ist einprägsam wie eh und je, der Sound furios, aber nicht superschnell; die Texte sind wütend und eindeutig – alles in allem eine großartige Scheibe, die sich nicht hinter den Klassikern zu verstecken braucht. Zehnmal gibt's da voll auf die Fresse ...
Übrigens erinnert auch die Gestaltung der Platte an diese Zeit. So ein Totenkopf-Styling finde ich heute ein wenig albern, aber da die Musik sich daran orientiert, passt das ebenfalls. Wenn ich in diesem Jahr zu einer Hardcore-Platte raten sollte, dann wäre es diese!
06 September 2011
Lesenswerte Seminararbeit zu Tolkien und Co.
Im Lauf der Jahre und Jahrzehnte hat unsereins viele sehr schlechte Texte von sogenannten Wissenschaftlern gelesen und gesehen. Bei vielen hat es mich gegruselt, bei manchen habe ich aufgehorcht. Und als richtig gut lesbar empfand ich »Mittelerde – ein Konzept der Moderne«, das 2005 als Hausarbeit bei der Universität Tübingen eingereicht wurde.
Seit 2006 liegt das ganze als rund 50 Seiten starkes Büchlein im Rahmen der »Schriftenreihe und Materialien der Phantastischen Bibliothek Wetzlar« vor; ich habe es dieser Tage endlich mal gelesen. Und ich habe das, was die junge Wissenschaftlerin Linda Waack verfasst hat, mit großem Interesse durchgeschmökert.
Den »Herrn der Ringe« las ich – soweit ich mich richtig erinnere – dreimal, alles im Alter von 17 bis 22 Jahren. Danach geriet vieles in Vergessenheit, wurde durch die Verfilmungen aber wieder hervorgehoben und seither in vielen Gesprächen vertieft.
Schon als jugendlicher Leser hatte ich viele Aspekte der Tolkien-Trilogie als Parallelen zum Zweiten Weltkrieg interpretiert, und genau darum geht es jetzt auch in dieser Schrift. Der Untertitel verrät es genauer: »Die Zwischenkriegszeit im Spiegel von J.R.R. Tolkiens ›Der Herr der Ringe‹«.
Ausgewertet wurden unter anderem Briefwechsel zwischen Tolkien und seinem Sohn; die Arbeit geht auf den Zweiten Weltkrieg ebenso ein wie auf ästhetische Überlegungen und dergleichen. Das ganze ist stets – wie es sich gehört – mit vielen Zitaten belegt, die in den Fußnoten ins Deutsche übersetzt werden.
Alles in allem eine saubere Arbeit, die ich unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten nicht bewerten mag. Als Fantasy-Fan habe ich sie mit wachsendem Interesse durchgeschmökert. Und das ist dann vielleicht ein echter Tipp für andere Freunde dieser klassischen Fantasy-Trilogie ...
Seit 2006 liegt das ganze als rund 50 Seiten starkes Büchlein im Rahmen der »Schriftenreihe und Materialien der Phantastischen Bibliothek Wetzlar« vor; ich habe es dieser Tage endlich mal gelesen. Und ich habe das, was die junge Wissenschaftlerin Linda Waack verfasst hat, mit großem Interesse durchgeschmökert.
Den »Herrn der Ringe« las ich – soweit ich mich richtig erinnere – dreimal, alles im Alter von 17 bis 22 Jahren. Danach geriet vieles in Vergessenheit, wurde durch die Verfilmungen aber wieder hervorgehoben und seither in vielen Gesprächen vertieft.
Schon als jugendlicher Leser hatte ich viele Aspekte der Tolkien-Trilogie als Parallelen zum Zweiten Weltkrieg interpretiert, und genau darum geht es jetzt auch in dieser Schrift. Der Untertitel verrät es genauer: »Die Zwischenkriegszeit im Spiegel von J.R.R. Tolkiens ›Der Herr der Ringe‹«.
Ausgewertet wurden unter anderem Briefwechsel zwischen Tolkien und seinem Sohn; die Arbeit geht auf den Zweiten Weltkrieg ebenso ein wie auf ästhetische Überlegungen und dergleichen. Das ganze ist stets – wie es sich gehört – mit vielen Zitaten belegt, die in den Fußnoten ins Deutsche übersetzt werden.
Alles in allem eine saubere Arbeit, die ich unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten nicht bewerten mag. Als Fantasy-Fan habe ich sie mit wachsendem Interesse durchgeschmökert. Und das ist dann vielleicht ein echter Tipp für andere Freunde dieser klassischen Fantasy-Trilogie ...
05 September 2011
Punk aus Bayern
Mit einem leichten Schwerpunkt auf kommerziell klingendem Punkrock startete ich am gestrigen Sonntag, 4. September 2011, in meine Radiosendung: Punk aus Bayern stand auf dem Programm, der Hardcore-Anteil war auch prompt minimal. Gut fand ich die Sendung trotzdem.
Ich spielte Cashless und The Rudes und Scab, die allesamt sehr gut spielen und sehr gut klingen, mir dann auf Dauer aber ein wenig zu glatt sind. Pinocchio auf der Flucht mit dem emolastigen Punk und den deutschen Texten finde ich da schon besser.
Mit Lustfinger war der dämliche Fun-Deutschpunk vertreten, mit Garden Gang die melodische Glampunk-Fraktion, und mit Mummy's Darlings kamen sogar die Glatzen zu ihrem Recht. Und dann noch Kein Signal, die halt auch Deutschpunk machen.
Ich spielte Cashless und The Rudes und Scab, die allesamt sehr gut spielen und sehr gut klingen, mir dann auf Dauer aber ein wenig zu glatt sind. Pinocchio auf der Flucht mit dem emolastigen Punk und den deutschen Texten finde ich da schon besser.
Mit Lustfinger war der dämliche Fun-Deutschpunk vertreten, mit Garden Gang die melodische Glampunk-Fraktion, und mit Mummy's Darlings kamen sogar die Glatzen zu ihrem Recht. Und dann noch Kein Signal, die halt auch Deutschpunk machen.
04 September 2011
Interview mit mir bei Phantastiknews.de
Es geht zwar um meinen Job, aber ich freue mich trotzdem über ein Interview, das dieser Tage mit mir online gegangen ist: Es erschien auf der Seite »Phantastiknews.de« und behandelt vor allem meine Arbei an der neuen Serie PERRY RHODAN NEO, die Ende des Monats September 2011 gestartet wird.
Das Thema beschäftigt derzeit nicht nur mich und meine Kollegen, sondern eben auch viele Leser: Manche finden die Aussicht auf was grundsätzliches neues im Perryversum richtig bescheuert, andere wiederum freuen sich sehr darauf. Umso besser, wenn ich mich dazu in der Öffentlichkeit so korrekt und ausführlich wie möglich äußern konnte ...
Das Thema beschäftigt derzeit nicht nur mich und meine Kollegen, sondern eben auch viele Leser: Manche finden die Aussicht auf was grundsätzliches neues im Perryversum richtig bescheuert, andere wiederum freuen sich sehr darauf. Umso besser, wenn ich mich dazu in der Öffentlichkeit so korrekt und ausführlich wie möglich äußern konnte ...
03 September 2011
Die Planetenbasis noch mal
Mit 15 oder 16 Jahren las ich den sogenannten Lensmen-Zyklus zum ersten Mal: klassische Science Fiction mit strahlenden Helden in riesigen Raumschiffen, die gegen bösartige Außerirdische kämpfen. Der Zyklus war in den 40er-Jahren entstanden und gilt bis heute als prägend für vieles der sogenannten Space Opera.
Mit etwa 19 oder 20 Jahren las ich ihn erneut – damals hatte man sogar noch Zeit, Dinge zweimal zu lesen ... – und fand ihn schrecklich. In einem Fanzine erschien ein Artikel von mir, in dem ich klarmachte, wie faschistisch, menschenverachtend und sowieso ganz schrecklich diese Bücher seien.
Da ich die Original-Leihbücher aus den 50er-Jahren geschenkt bekommen hatte, las ich in den letzten Tagen und Wochen den ersten Lensmen-Band ein drittes Mal: "Die Planetenbasis", ein nach wie vor klassisches Weltraum-Abenteuer. Zwei gigantische Imperien, die sich über Jahrmillionen hinweg belauern. Geistesmächte, die harmlose Zivilisationen unterjochen. Menschen, die im Auftrag dieser Hohen Mächte arbeiten. Und so weiter.
Seien wir höflich: Das Buch ist eigentlich unlesbar. Unter heutigen Blickwinkeln zumindest. Die Darstellung aller Figuren strotzt vor Klischees, und eine spannende Handlung gibt es praktisch nicht. Weder die Action noch die Intrigen der Supermächte entfalten irgendeine Art von Faszination für mich.
Trotzdem habe ich das Buch mit großem Interesse zu Ende gelesen. Man merkt ihm deutlich an, dass es sehr alt ist. Und man merkt noch viel deutlicher, wie sehr praktisch alle deutschsprachigen und auch amerikanischen Science-Fiction-Autoren der 50er- und 60er-Jahre von dem Lensmen-Zyklus beeinflusst worden sind.
Das muss man heute nicht mehr unbedingt gut finden. Aber als historisches Dokument ist der klassische Science-Fiction-Roman nach wie vor verwertbar und wichtig. Und das wiederum war für mich eine spannende Erfahrung ...
Mit etwa 19 oder 20 Jahren las ich ihn erneut – damals hatte man sogar noch Zeit, Dinge zweimal zu lesen ... – und fand ihn schrecklich. In einem Fanzine erschien ein Artikel von mir, in dem ich klarmachte, wie faschistisch, menschenverachtend und sowieso ganz schrecklich diese Bücher seien.
Da ich die Original-Leihbücher aus den 50er-Jahren geschenkt bekommen hatte, las ich in den letzten Tagen und Wochen den ersten Lensmen-Band ein drittes Mal: "Die Planetenbasis", ein nach wie vor klassisches Weltraum-Abenteuer. Zwei gigantische Imperien, die sich über Jahrmillionen hinweg belauern. Geistesmächte, die harmlose Zivilisationen unterjochen. Menschen, die im Auftrag dieser Hohen Mächte arbeiten. Und so weiter.
Seien wir höflich: Das Buch ist eigentlich unlesbar. Unter heutigen Blickwinkeln zumindest. Die Darstellung aller Figuren strotzt vor Klischees, und eine spannende Handlung gibt es praktisch nicht. Weder die Action noch die Intrigen der Supermächte entfalten irgendeine Art von Faszination für mich.
Trotzdem habe ich das Buch mit großem Interesse zu Ende gelesen. Man merkt ihm deutlich an, dass es sehr alt ist. Und man merkt noch viel deutlicher, wie sehr praktisch alle deutschsprachigen und auch amerikanischen Science-Fiction-Autoren der 50er- und 60er-Jahre von dem Lensmen-Zyklus beeinflusst worden sind.
Das muss man heute nicht mehr unbedingt gut finden. Aber als historisches Dokument ist der klassische Science-Fiction-Roman nach wie vor verwertbar und wichtig. Und das wiederum war für mich eine spannende Erfahrung ...
02 September 2011
Besuch im Literaturhaus
In Hamburg war ich im Verlauf der letzten 25 Jahre schon oft: in besetzten Häusern, in Punkrock-Läden, in irgendwelchen Bars, in Verlagsgebäuden und so weiter ... Aber ich war noch nie im renommierten Literaturhaus, und das hat sich glücklicherweise jetzt geändert.
Am gestrigen Donnerstag abend, 1. September, war im Literaturhaus in Hamburg nämlich ein PERRY RHODAN-Abend, zu dem ich als einer der Gäste geladen war. Zwischen 50 und 60 Besucher, so schätze ich, hatten sich eingefunden und füllten den gemütlichen kleinen Saal gut aus.
Nach einleitenden Worten durch Rainer Moritz, den Leiter des Literaturhauses, ging es auch gleich los: Die ARTE-Fassung (läuft nächstes Jahr dann so im Fernsehen) des PERRY RHODAN-Dokumentarfilms wurde gezeigt, schön witzig mit Untertiteln in deutsch und französisch. Das Publikum kicherte an den richtigen Stellen, es gab anschließend auch Applaus.
Eine kurze Pause, die ich im Gespräch auf der Straße verbrachte, erwies sich nicht als ernsthafte Pause - und dann ging es schon wieder weiter. Mit den Autoren Wim Vandemaan und Gisbert Haefs sowie dem Regisseur André Schäfer saß ich auf dem Podium. Wir plauderten über die Science Fiction im Allgemeinen, den Herrn Rhodan im Besonderen und den Film im ganz Besonderen, und danach wurden noch Fragen beantwortet.
Gegen halb zehn Uhr war die Veranstaltung beendet. Ich musste tatsächlich einige Autogramme geben, dann bekam ich endlich mein Abendessen ... Und das war dann noch eine sehr muntere Abschlussrunde für einen sehr gelungenen Abend.
Am gestrigen Donnerstag abend, 1. September, war im Literaturhaus in Hamburg nämlich ein PERRY RHODAN-Abend, zu dem ich als einer der Gäste geladen war. Zwischen 50 und 60 Besucher, so schätze ich, hatten sich eingefunden und füllten den gemütlichen kleinen Saal gut aus.
Nach einleitenden Worten durch Rainer Moritz, den Leiter des Literaturhauses, ging es auch gleich los: Die ARTE-Fassung (läuft nächstes Jahr dann so im Fernsehen) des PERRY RHODAN-Dokumentarfilms wurde gezeigt, schön witzig mit Untertiteln in deutsch und französisch. Das Publikum kicherte an den richtigen Stellen, es gab anschließend auch Applaus.
Eine kurze Pause, die ich im Gespräch auf der Straße verbrachte, erwies sich nicht als ernsthafte Pause - und dann ging es schon wieder weiter. Mit den Autoren Wim Vandemaan und Gisbert Haefs sowie dem Regisseur André Schäfer saß ich auf dem Podium. Wir plauderten über die Science Fiction im Allgemeinen, den Herrn Rhodan im Besonderen und den Film im ganz Besonderen, und danach wurden noch Fragen beantwortet.
Gegen halb zehn Uhr war die Veranstaltung beendet. Ich musste tatsächlich einige Autogramme geben, dann bekam ich endlich mein Abendessen ... Und das war dann noch eine sehr muntere Abschlussrunde für einen sehr gelungenen Abend.
01 September 2011
Mit der Bahn gen Hamburg
Wie es die Bahn manchmal so schafft, den Kunden die Laune zu verderben ... in diesem Fall mir als Kunden: Ich fuhr heute mit der Bahn von Karlsruhe nach Hamburg. Sicherheitshalber hatte ich mir warme Kleidung eingepackt, in Hamburg ist ja meist kühler als in Karlsruhe.
Draußen schien die Sonne, es wirkte alles recht warm - ich schätzte die Temperatur auf knapp über zwanzig Grad. Der ICE donnerte durch die Kasseler Berge. Und ich fror wie blöd.
Nachdem die Bahn in früheren Jahren wohl Probleme mit der Klimaanlage gehabt hatte, wollte das Management jetzt beweisen, dass das AirCon doch gut funktioniert. Und drehte es voll auf ...
Dass die Scheiben von innen nicht gefroren, war an diesem Tag alles. Es wäre zumindest eine andere Art von Schlagzeile gewesen. Nicht am Hitzeschock stürbe der Bahnfahrer, sondern an Erfrierungen - und das am 1. September.
Draußen schien die Sonne, es wirkte alles recht warm - ich schätzte die Temperatur auf knapp über zwanzig Grad. Der ICE donnerte durch die Kasseler Berge. Und ich fror wie blöd.
Nachdem die Bahn in früheren Jahren wohl Probleme mit der Klimaanlage gehabt hatte, wollte das Management jetzt beweisen, dass das AirCon doch gut funktioniert. Und drehte es voll auf ...
Dass die Scheiben von innen nicht gefroren, war an diesem Tag alles. Es wäre zumindest eine andere Art von Schlagzeile gewesen. Nicht am Hitzeschock stürbe der Bahnfahrer, sondern an Erfrierungen - und das am 1. September.