20 September 2011

Wer hat uns verraten

Nach der Wahl in Berlin ließen sich die Sozialdemokraten wieder einmal als Sieger feiern. Nein, sie feierten sich selbst als Sieger. Nur: Sie hatten doch Stimmen verloren und waren im Ansehen der Wähler weiter abgesackt. Dasselbe in Baden-Württemberg: ein katastrophales Ergebnis, aber dank der Grünen jetzt an der Regierung - und deshalb ist Jubel angesagt.

Welches Verhältnis zur Realität haben diese Leute denn? Schaut man sich die wichtigen Aushängeschilder der SPD im Fernsehen oder in irgendwelchen Medienberichten an, frage ich mich das buchstäblich täglich: Einer erbärmlich schwachen Merkel-Regierung müsste eigentlich eine gute Opposition gegenüberstehen.

Stattdessen nur Schnarchnasen: ein ehemaliger Ministerpräsident und Hartz-IV-Durchdrücker, ein ehemaliger Popbeauftragter und gescheiterter Minister, ein ehemaliger Außenminister, der Folteropfer verraten hat - das ist die sogenannte Troika, und solche Leute wollen sich ernsthaft wählen lassen. So schlecht kann's doch keinem geben, dass diese Kerle eine Alternative sein könnten.

Es gruselt mir, wenn ich die Glotze anmache und Politiker sehe. Es graust mir vor ihren Entschlüssen, und die nackte Angst packt mich, wenn sie ihre Argument-Kanonen herausholen und unsereins mit Worthülsen und Dummgeschwätz bombardieren. Da sind Sendungen wie »Deutschland sucht den Superstar« deutlich realitätsnaher und ehrlicher.

Und da wundern sich die Damen und Herren Politiker darüber, dass Leute wie ich politikverdrossen sind ...

3 Kommentare:

  1. Vor allem, wenn man mal darüber nachdenkt, dass gerade mal 60% der Wahlberechtigten zur Wahl gegangen sind. Setzt man also die Prozente der abgegebenen Stimmen dazu in Relation hat die SPD gerade mal 17% der möglichen Stimmen bekommen. Ähnliches gilt für die CDU und die Grünen - das sind erbärmliche Ergebnisse die ausschließlich aus Politikverdrossenheit rühren.

    Und die Spinner meinen, sie könnten einfach so weiter machen wie bisher. Zum Kotzen.

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  2. Anonym10:59 PM

    Die SPD hat keine Wähler verloren mein lieber. Absolut hat sie sogar welche gewonnen. Durch die höhere Wahlbeteiligung hat sie Prozentpunkte verloren. Ansonsten stimme ich dir zu.

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  3. @Stefan
    So funktioniert halt das System. Wer nicht zur Wahl geht der hat seine Stimme schlicht verloren oder eben nichts zu sagen. Er stimmt als ungesagt den Ergebnisse zu. Sprich er ist selbst schuld wenn er nicht wählen geht. Alternativen stehen nämlich meist zur genüge zur Wahl. Von daher ist diese Argumentation reines Mathematikergeschwätz.ÄEhnlich der Rechnung, dass es 2 Päste pro Quadratkilometer im Vatikanstaat gibt, da der Staat halt nur 0,5 Qkm Fläche hat.

    my 50 ct.

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