30 April 2020

Vice Squad mit der Zweitsängerin

Ich habe die englische Band Vice Squad in ihrer klassischen Zeit nie gesehen; das werde ich auch nie nachholen können. Und natürlich besitze ich kaum eine der Platten in der Originalversion, was mich weniger stört. In den vergangenen Tagen hörte ich häufig die Platte »Shot Away«, die 1984 erstmals veröffentlicht und 2016 von Mad Butcher Records aus Göttingen neu aufgelegt wurde – diese Version habe ich mir gekauft.

Es handelt sich um die zweite Langspielplatte der Band; sie kam heraus, nachdem die ursprüngliche Sängerin die Band verlassen hatte. Daraufhin wurde die Band beim Kommerzlabel hinausgeworfen und veröffentlichte auf Anagram Records. Mit der Sängerin Lia konnte aber ein guter Ersatz für Beki Bondage gefunden werden, finde ich heute.

Die insgesamt elf Stücke sind teilweise auf »kleinen Platten« veröffentlicht werden; streng genommen handelt es sich also um eine Compilation. Die Stücke bieten keinen Hochgeschwindigkeits-Punkrock, sie sind weit entfernt vom Hardcore, der zu dieser Zeit immer stärker brodelte. Im Prinzip bietet die Band melodisch-rockigen Sound in einem angenehmen Durchschnitts-Tempo, den ich mir stets anhören kann.

1984 machten Vice Squad keinen Sound für die Straßenschlacht, sondern offenbar schon damals für den gesetzten Punkrocker, der seine wilden Zeiten entweder bereits hinter sich gelassen oder nie welche erlebt hatte. Um es klar zu sagen: Die »Shot Away« ist keine Platte aus den frühen 80er-Jahren, die man unbedingt haben müsste. Wer aber die Bands der zweiten Generation der englischen Punk-Szene mag, wird an diesem Album viel Freude haben.

1 Kommentar:

  1. Wer wissen möchte, wie »Shot Away« von Vice Squad klingt, kann sich das auch bei YouTube anhören (sicher nicht legal eingestellt, aber ...). Hier:
    https://www.youtube.com/watch?v=0VHjRvCw36w

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