Im Frühjahr 1988 war ich aus Westafrika zurück gekommen, den Kopf voller neuen Ideen und Gedanken. Wohin ich mit meinem Leben wollte, wusste ich noch nicht.
Zwei Dinge regelte ich allerdings recht schnell: Mit meinen Mitstreitern von der edition bogenschütze – so hieß unser Kleinverlag – machte ich mich daran, den Verlag abzuwickeln und die Science-Fiction-Zeitschrift SAGITTARIUS einzustellen. Gleichzeitig entschloss ich mich, mit meinem Egozine ENPUNKT weiterzumachen, ohne zu wissen, in welche Richtung ich das entwickeln wollte.
Die Ausgabe elf, die im Sommer 1988 veröffentlicht wurde, hatte ein wunderbares Titelbild – und ich weiß nicht einmal mehr, von wem es stammt. »UB aus Linz« ist mir heute unbekannt. Das Titelbild spielt darauf an, dass SAGITTARIUS eingestellt wurde, was nicht allen gefallen konnte, und ich finde es immer noch witzig.
Den Inhalt des Fanzines würde ich heute als »unentschlossen« bezeichnen. Es gab die Texte, die in ein Egozine gehören (etwa »allgemeines zur Situation des sogenannten Redaktörs«), Texte mit Punk-Bezug (das einzige Interview, das ich jemals im ENPUNKT brachte, war mit Jacke von LWS; dazu kam ein Konzertbericht), Reisenotizen, ein wenig Politik-Kram und Texte von fremden Autoren – in diesem Fall schrieb Jens Balzer unter dem Titel »Rein in die Ghettos!« über Musik. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt sichtlich nicht, ob ich weiterhin ein Egozine machen oder mein Heft in Richtung Musik-Fanzine entwickeln sollte.
Die Auflage betrug 200 Exemplare. Im Impressum stand, dass sich das Fanzine als ein »vervielfältigter Brief an Freunde & Bekannte« verstand. Und ich wollte dafür drei Dosen Bier, ein Austausch-Fanzine oder eben eineinhalb Mark. Ich bezeichnete das Heft als »Fanzine für Science Fiction, Chaos, Punk & Dosenbier«.) Das behielt ich dann doch einige Jahre bei …
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