Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre schrieb ich, vertraglich an eine Agentur gebunden, etliche Kurzgeschichten für Rätsel- und Frauenzeitschriften. Die Arbeit war gut bezahlt und nicht sonderlich anstrengend; manche meiner Texte wurden auch mehrfach veröffentlicht. Die meisten der Kurzgeschichten sind verschollen, weil sie mir nicht wichtig erschienen.
Ausgerechnet »Unfall mit Folgen« fällt durch dieses Raster. Heute hatte ich diese Geschichte wieder in der Hand; genauer gesagt, schaute ich die Datei durch. Immerhin wurde sie damals mit einem Computer getippt.
Bei der Geschichte handelt es sich um eine »Love Story«, was damals durchaus gewünscht war, aber irgendwie konnte ich sie nicht verkaufen – offenbar wollte keine Zeitschrift sie haben. Dabei enthält sie alles, was man zu jener Zeit wollte: eine überraschende Begegnung, ein Happy-End auf mehreren Ebenen. Und eine junge Frau lernt letztlich einen tollen Mann kennen – genau das, was eigentlich gewünscht wurde.
Ich gab mir redlich Mühe, alle Ziele zu erfüllen, die man mir für solche Geschichten setzte. Dass die Hauptfiguren in ein »Tanzlokal der gehobenen Klasse« gingen, klingt heute auch völlig absonderlich. 1989 oder 1990 erschien mir das offenbar erwähnenswert – immerhin ging es um Leute, die Bürojobs hatten.
Amüsant ist ohnehin, dass die Geschichte so altmodisch wirkt. Die Abwesenheit einer Krawatte wird erwähnt – damals trugen Angestellten fast immer eine Krawatte. Und weder das Internet noch ein Smartphone spielen eine Rolle – bei derselben Geschichte, die ich heute schreiben würde, müsste das auf jeden Fall mitwirken.
Und nun? Keine Ahnung. Vielleicht sollte ich wirklich mal einen Sammelband mit »klassischen Geschichten« veröffentlichen ...
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