Da ich nicht tätowiert bin und keine Piercings trage, schaue ich eher selten in Tattoo- und Piercing-Studios vorbei. Am Freitag, 15. September 2017, war das allerdings ganz anders: Ich absolvierte eine Lesung in »Piiix-Tattooart« in Münchweiler.
(Wer den Ort nicht kennt, braucht sich nicht zu grämen – obwohl ich daran im Verlauf der Jahrzehnte oft vorbeigefahren war, hatte ich dort nie angehalten. Er gehört zum Einzugsbereich von Pirmasens und liegt im südlichen Rheinland-Pfalz, rund 75 Kilometer von Karlsruhe entfernt.)
Das Studio erwies sich als eine Reihe schöner Räume, neu gestaltet und in einem Wohngebiet von Münchweiler liegend. Ich wurde sehr freundlich empfangen, mit Pizza und Bier versorgt, und weil sich eh schon alle kannten und durcheinander redeten, wurde ich recht schnell in eine Reihe von ständig wechselnder Gespräche verwickelt.
Das hätte man ja eigentlich den ganzen Abend so fortsetzen wollen, aber irgendwann begannen wir doch mit dem Programm. Ein wenig mehr als zwei Dutzend Leute saßen auf Stühlen und Bänken, und die »Vorgruppe« begann: Andreas Cräck las zwei Kurzgeschichten, die er in Fanzines wie dem »Pankerknacker« veröffentlicht hatte.
Danach war ich dran; ich las diverse Texte aus dem Buch »Für immer Punk?«, bekam viel Gelächter an den richtigen Stellen zu hören und erntete Applaus und Gelächter. Die versammelte Runde war sehr lustig, es mangelte weder an Zwischenrufen noch an launigen Bemerkungen. Entsprechend schnell raste die Zeit vorüber.
Als Zugabe las ich noch eine Science-Fiction-Geschichte, weil sich die Veranstalter als SF-Fans herausgestellt hatten; da herrschte dann fast andächtiges Schweigen. Ich verließ Münchweiler in einem absolut positiven Gefühl, geradezu euphorisiert. Nicht einmal der streckenweise fiese Nebel auf den Landstraßen im hügeligen Pfälzer Wald konnte mich da ernüchtern. Ein schöner Abend!
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