Es gibt immer wieder Bands, mit denen ich so gar nicht gerechnet habe. Ein Beispiel dafür ist Much Better Thank You, eine Band, die aus der Gegend von Osnabrück kommt und sich musikalisch zwischen diverse Schubladen setzt.
Ich habe die CD »Concrete Memories« gehört, die auf den siebzigsten Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz anspielt. Auf der CD sind nur zwei Stücke enthalten, doch die haben es in sich; vor allem fällt die Stimme der Sängerin extrem auf.
Die Stimme ist dünn und hoch, aber dennoch ausdrucksstark. Sie vibriert manchmal, sie piepst und sie ist filigran. Wer mag, darf den Vergleich mit einer Elfe aus der Klischee-Schublade ziehen, möge aber bitte die Unter-Schublade mit Björk stecken lassen – das passt ebenso wenig wie Kate Bush. Das ist alles schon eigenständig, beim ersten Ton dadurch nicht eingängig, dann aber doch immer klarer und auch gelungener.
Die Musik ist die meiste Zeit zurückhaltend, gleichzeitig sehr vielseitig: Im Stück gibt es unterschiedliche Geschwindigkeiten, und manchmal wechselt es von einem getragenen Stil ins Schwungvolle. Das ist schon gitarrenlastig, dann wieder plunkert aber ein bisschen Elektronik rein. Ungewöhnlich, aber todsicher nicht langweilig. Wenn man sich darauf einlässt, versteht sich ...
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