20 April 2012

Blaues Glas und Haare

Gestern abend habe ich endlich die Sammlung »Ihr Haar zersprang wie blaues Glas« zu Ende gelesen. Ich habe für das 52 Seiten umfassende Heft richtig lange gebraucht, was mir ja ein wenig peinlich ist – aber wenn ich immer mal wieder einen Text lese, dann wieder eine Pause einlege, dann wieder lese, dauert das einfach seine Zeit.

Wer sich über den seltsamen Titel wundert: Für ein Symposium an der Phantastischen Bibliothek Wetzlar sollten ungewöhnliche Texte verfasst werden. Sie sollten zweierlei gemeinsam haben: eine vorgegebene Länge – oder eher Kürze – sowie einen Satz. Dieser Satz wurde dann zum Titel der Geschichtensammlung.

Entstanden ist eine ungewöhnliche Mischung aus Science Fiction und Fantasy, allgemeiner Phantastik und »normaler« Literatur, zwischen richtig guten Texten und eher durchschnittlichem Material. Bei einer Sammlung von 22 Geschichten kann auch nichts anderes herauskommen; letztlich hat eh jeder Leser seinen eigenen Geschmack.

Herausgegeben wurde das Heft, das wie ein Fanzine daherkommt, was ich positiv meine, von Thomas Le Blanc und Falko Löffler. Von Falko Löffler stammt auch einer der Texte; andere wurden von bekannten Autorinnen wie Monika Niehaus und Karla Weigand oder Autoren wie Carsten Steenbergen und Jörg Weigand verfasst, die allesamt schon verschiedene Texte veröffentlicht haben. Kein Text ist länger als zwei Druckseiten.

Die gelungene Sammlung hat eine Auflage von nur 300 Exemplaren und kann für zwei Euro bezogen werden – direkt bei der Phantastischen Bibliothek. Bisher fand sie in der Science-Fiction- und Fantasy-Szene nur eine höchst bescheidene Resonanz, was ich bedauerlich finde. Kürzestgeschichten scheinen es noch schwerer zu haben als »nur« Kurzgeschichten.

3 Kommentare:

  1. Alex P. (HH7:04 PM

    ...und Du hättest bei der Verbreitung der Sammlung helfen können, wenn Du einen Bezugslink eingebaut hättest. Beim - zugegeben nur oberflächlichen - Suchen auf der Website phantastik.eu habe ich jedenfalls nichts gefunden. Klingt nämlich ganz interessant und ich hätte das bestellt. Ups -...viel Konjunktiv...
    Hättest (!) Du einen Tipp für mich?

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  2. Die Internet-Seite der Phantastischen Bibliothek ist in mancherlei Hinsicht eine Katastrophe - das führt dazu, dass man für die durchaus empfehlenswerten Publikationen der Bibliothek aus mir nicht verständlichen Gründen keine brauchbare Adresse nennen kann. Man muss denen schlicht eine Mail schicken ...

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  3. @Alex - einfach eine Mail an mail@phantastik.eu schicken. Die Anthologie ist bei den Sonderpublikationen noch nicht aufgeführt, wurde auch primär bei der Tagung letzten September verkauft. Kostet nur ein paar Euro (ich glaube, wir hatten 3,- angesetzt) plus Porto.

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