Ich weiß nicht mehr, wieviel Promille ich gegen vier Uhr morgens intus hatte; es war auf jeden Fall zuviel, und mein Kopf fühlte sich an, als ob ein Ozean aus Bier, Wein und leckerem Essen hin- und herschwappte. Wie es den Nachbarn ging, die um diese Zeit noch um den Tisch saßen, die Reste unseres Hausfestes gewissermaßen, weiß ich selbstverständlich nicht - aber die Gespräche bewegten sich auf ungeahnten Niveaustufen.
Wortwitze funktionierten schon lange nicht mehr, weil die Zungen den schwierigen Worten nicht mehr folgen wollten. Der Versuch, das Wort »Autopoeisis« auszusprechen, aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen, führte zu großem Gelächter.
Und irgendwann kamen wir auf zivilisatorisch-kulturelle Errungenschaften. Ganz wichtig sei, da waren wir uns alle einig, daß Männer ein Bedürfnis haben, auf der Toilette zu lesen; bei Frauen ist das nicht so weit ausgeprägt.
Die Diskussion endete bei folgendem Statement in schreiendem Gelächter: »Das unterscheidet den Menschen vom Tier: Der Mensch liest auf der Toilette.«
Angewandte Philosophie, für die Sloterdijk und Co. hoffentlich bald Lizenzgebühren bezahlen werden ...
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