Damit hatte HG Butzko, der Kabarettist, nicht gerechnet: Nachdem er sein Programm im Kulturhaus Osterfeld in Pforzheim, der häßlichsten Stadt Süddeutschlands, beendet hatte, ging er eigentlich davon aus, daß er einige Autogramme geben und einige Platten verkaufen konnte. Aber es gab tatsächlich eine Frau, die mit ihrem Partner – beide im Ökohippielatschen-Outfit – zu ihm hintaperte und ihm eine Diskussion reindrücken wollte. Er habe so viele Witze über Frauen gemacht, und das sei doch nicht gut, und er solle doch lockerer werden, und er solle auch Witze über sich selbst machen.
Da war der Kabarettist, der uns vorher fast zwei Stunden lang mit einem großartigen, sehr lustigen Programm aus politischen und nicht-politischen Texten unterhalten hatte, völlig baff. Leichte Röte stieg seitlich an seiner Glatze hoch, ich konnte es ihm genau ansehen. Aber er hielt sich mustergültig zurück – an diesem Samstag abend, 5. November 2005, wollte er sich nicht aufregen. Immerhin hatte er die Vor-Premiere gut überstanden und nur einmal ernsthaft den Text vergessen.
Man stelle sich aber bitteschön meine Überraschung vor, als ebenjene Ökoschnatze mit ihrem Macker hinterher bei uns am Tisch saß, weil sie Bekannte von Bekannten war, wie mir schien. Ich schämte mich, und ich hoffte nur, daß Meister Butzko das nicht mitbekäme. Dann hätte ich mich noch mehr schämen müssen.
Menschen ohne Humor sind schrecklich. Sie treten gerne in Polit-Kreisen auf, und da gehören sie auch hin. Aber bitteschön nicht ins Kabarett, hergottnochmal!
"Fraugöttinnochmal", bitte, ja?!
AntwortenLöschenWenn schon, denn schon.
;-)