Das Schöne bei einem Wort wie »punk« ist, dass man es über all die Jahrzehnte hinweg immer wieder anders definieren kann. In den 70er-Jahren war es noch eine Beleidigung, dann wurde es zum Begriff für eine Jugendkultur und vor allem für eine Musikrichtung. Dabei blieb es für einige Zeit, mit allen möglichen modischen Abwandlungen und Ergänzungen.
Mittlerweile wird alles mit dem Begriff »punk« zusammengepackt, was nicht rechtzeitig auf den Baum kommt. So darf man Literatur, die man früher als »hippie-mäßig« bezeichnet hat, mit einem strahlenden Lächeln als »Hopepunk« bezeichnen. Wer mag, darf zu irgendwelchen Zukunftsromanen »Solarpunk« schreiben, sicher gibt es auch schon »Kuschelpunk« und »TikTok-Punk«. Das hat dann alles nichts mit Punk zu tun, wie ich es verstehe, aber das ist in Ordnung so.
Skurril wird es, wenn sich Zeitschriften nach diesem Begriff benennen. So habe ich bis heute nicht verstanden, wieso ein Magazin für jungliberale Geschäftsleute seit 2009 den Titel »Business-Punk« trägt.
Die Ergänzung kommt demnächst: Im April soll mit »AnlagePunk« ein neues Wirtschaftsmagazin an den Start gehen, in dem es – wie soll es bei dem Titel auch anders sein? – um Geldanlagen geht. Ich bin mir schon jetzt sicher, dass ich dafür nicht die Zielgruppe bin ...
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