Viel weiß ich über die Band Paranoia nun wirklich nicht. Ich besitze von der vierköpfigen Band aus Frankfurt an der Oder nur eine einzige Platte, die den Titel »Stich ins Herz« trägt, den es aber sinnigerweise nicht auf dem Cover zu sehen gibt. Man baute sich in den Nullerjahren immerhin einen Internet-Auftritt bei Myspace auf, den heutzutage natürlich niemand mehr ansehen kann.
Dabei war die Band nicht schlecht: drei sehr kurzhaarige Jungmänner und ein Schlagzeuger mit Iro machten ihre Art von Oi!-Punk, die in zehn Stücken und einem Intro auf Platte gebracht wurde. Das war dann durchaus mal schrammelig, meist aber melodisch-rockig mit recht viel Energie.
Klar ist das Deutschpunk, meinetwegen Oi!-Punk, wie man das schon tausende Male zu hören bekommen hat – aber anhören kann ich mir das trotzdem gern. Zwischendurch wird mal ein hübscher Offbeat dazwischen gehauen, ansonsten gibt es einfach ordentlichen Punkrock mit Melodie und Schmackes.
2010 wurde die Platte veröffentlicht. Verantwortlich dafür war das kleine Label SN-Punx aus Schwerin, das sich leider auch schon spurlos aufgelöst hat. In einem Meer von rechtsoffenen Bands, die in derselben musikalischen Richtung unterwegs waren, erweist sich Paranoia als positives Licht.
»Ich sitze hier im Schein der Kerze / bin gerade aufgewacht / es plagen mich wieder die Ängste / sie haben mich gerade wach gemacht« – so singt die Band in dem Stück »Alptraum«, das fast einen Emo-Charakter hat, was den Text angeht. Klar gibt es auf der Platte auch die üblichen Sauflieder, die meisten Texte sind aber eher nachdenklich: Man wünscht sich, nach Jamaika abzuhauen, man denkt an verschollene Freunde oder an einen Ort, den es vielleicht gar nicht gibt.
Paranoia war sicher keine Band, die über den engeren Horizont der Oi!-Punk-Szene hinaus von Bedeutung war. Aber die Platte »Stich ins Herz« erweist sich beim wiederholten Anhören als erstaunlich gelungen!
Wer mal in die Platte »Stich ins Herz« reinhören möchte, die von der Band Paranoia veröffentlicht worden ist, findet bei YouTube einiges – hier ist das Stück »wieder da«, das ich recht typisch finde:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=oXDPDrnjbMU