Im Splitter-Verlag erscheinen seit einiger Zeit verschiedene Comic-Reihen, die den Geheimagenten James Bond als Thema haben. Die Originale wurden vom amerikanischen Verlagshaus Dynamite in Form von Comic-Heften veröffentlicht, bei Splitter liegen sie als Hardcover-Bände im kleinen Format vor.
Mit »James Bond Stories« liegt eine neue Serie vor, deren zwei Bände eine erzählerische Einheit bilden. Band eins trägt den Titel »Oddjob«, Band zwei wurde als »Goldfinger« publiziert. In beiden Bänden werden also Elemente aus dem klassischen Film »Goldfinger« aufgegriffen und in eine neue Zeit übertragen. Ich habe die beiden Bände mittlerweile gelesen und kann sie eingeschränkt empfehlen.
James Bond ist auf der halben Welt unterwegs. Anfangs hat er es dabei mit einem Gegner zu tun, der offensichtlich aus Korea stammt und ihm kämpferisch zumindest gleichwertig ist. Die beiden Männer stehen sich mehrfach gegenüber, sie helfen sich gegenseitig, und sie versuchen sich zu töten. Gleichzeitig stehen sie beide gegen eine Organisation, die weltweit operiert und Terroranschläge verübt. Wie sich nach einiger Zeit herausstellt, steckt ein skrupelloser Mann hinter allem, der als »Goldfinger« bezeichnet wird ...
Die Umsetzung in moderne Comics wurde von Greg Pak geschrieben. Der Autor greift Elemente aus alten »James Bond«-Romanen und -Filmen auf und verbindet sie neu. Dabei entsteht eine temporeiche Geschichte, die in jedem der einzelnen Hefte ihren Höhepunkt hat: Die Schauplätze wechseln, die Action steht oft im Zentrum. Die Männer schlagen sich, sie schießen aufeinander, sie kämpfen mit Terroristen und Geheimagenten.
Das ist, wenn man sich die Dimension eines Heftes anguckt, immer spannend gemacht und rasant erzählt. Auf die Länge eines Buches, das mehrere Hefte zusammenfasst, wirkt das Ganze häufig eher atemlos und hektisch; viele kleine Spannungsbögen folgen aufeinander, was dazu führt, dass der große Bogen der Handlung zwischen den vielen Effekten manchmal verschwindet.
Die künstlerische Umsetzung ist gelungen. Unterschiedliche Künstler erzählen die Geschichten, die vor allem in den Actcion-Szenen zu überzeugen wissen. Dabei bewegen sich die zwei Hardcover-Bände stets im Standard moderner amerikanischer Comics. Das ist gut gemacht, unterm Strich vielleicht ein wenig gesichtslos.
Alles in allem ist der Zweiteiler aus »Oddjob« und »Goldfinger« unterhaltsam und spannend, da kann man nicht meckern. Ganz überzeugen konnte mich das nicht, weil die Story schlicht zu hektisch ist.
Wer knallige Action mag, ist hier richtig. Wer »James Bond« mag, sollte ebenfalls zugreifen. Anspruchsvoll ist allerdings anders.
Wer sich in »Oddjob« einlesen möchte oder sich sonst ein Bild von diesem Comic machen will, gehe bitte direkt auf die Seite des Splitter-Verlages.
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