Von Robert Louis Stevenson und seinen Werken hat wohl jeder schon einmal gehört. Romane wie »Die Schatzinsel« liegen in zahlreichen Variationen vor, auch oft verfilmt, sein Dr. Jekyll wurde längst zusammen mit Mr. Hide zu sprichwörtlichen Figuren. »Der Selbstmörderclub« war mir bislang unbekannt; eine Novelle, die durchaus Tiefgang hat, mir bislang aber nicht untergekommen war.
Die Comic-Version, pardon, die Graphic Novel, erschien bereits 2012 bei Splitter, im kleinformatigen Format eines Comic-Books mit Schutzumschlag. Es ist keine einfache Lektüre, finde ich, vor allem für jemanden wie mich, der die Originalgeschichte nicht kennt.
Erzählt wird von einem besonderen Kartenspiel, an dem vor allem Leute teilnehmen, denen nicht mehr viel am eigenen Leben liegt. Einer der Spieler ist am Ende auf jeden Fall tot, ein anderer ist sein Mörder. Doch was geschieht, wenn Menschen an diesem Spiel teilnehmen, die eigentlich ganz gern leben?
Clément Baloup übernahm die Aufgabe, Stevensons klassischen Text für heutige Leser zu adaptieren. Das geschieht nicht optimal, ich konnte kaum der Geschichte folgen. Sie wirkte zerrissen, nicht spannend. Streckenweise waren mir zu viele Sprünge in der Handlung; da ich das Original nicht kenne, weiß ich allerdings nicht, inwiefern das die Schuld des Comic-Autors oder des Originals ist.
Eddy Vaccaros Zeichnungen sind dann richtig gut, wenn es um Landschaften oder Stadtansichten geht. Muss er Figuren darstellen, werden die Bilder oft skizzenhaft, wie gestrichelte und schnell erschaffene Fingerübungen. Häufig erscheint alles wie verzerrt, als wollte er eine Groteske liefern.
»Der Selbstmörderclub« ist sicher ein spanender Text, und ich sollte ihn vielleicht einmal lesen. Die Comic-Version machte mich auf die Geschichte neugierig, konnte mich als eigenständiges Werk aber nicht überzeugen.
Wer generell mehr über Stevenson wissen möchte, schaue sich den Wikipedia-Eintrag an, der recht ausführlich geraten ist:
AntwortenLöschenhttps://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Louis_Stevenson
Einige Hintergründe zu der Graphic Novel »Der Selbstmörderclub« sowie eine Leseprobe gibt es auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages:
https://www.splitter-verlag.de/der-selbstmoerderclub.html
Klingt gut, völlig an mir vorbei gegangen die Veröffentlichung. Danke!
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