Glaubt man den aktuellen Berichten in diversen Fachmedien, die offenbar allesamt auf einen Artikel im »Manager Magazin« zurückgehen, steuert der Lieferdienst Gorillas nicht auf einen aktuellen Höhenflug hin, sondern entpuppt sich als eine Geldverbrennungsmaschine. Angeblich macht der Lieferdienst im Monat mehr als 50 Millionen miese … und das sei so viel, wie die Firma im Monat insgesamt umsetze.
Anders gesagt: Man nimmt insgesamt 50 Millionen ein und macht gleichzeitig 50 Millionen Verlust. Sogar jemand wie ich, der im Fach Betriebswirtschaftslehre am Wirtschaftsgymnasium nicht gerade zu den guten Schülern gehörte, kann daraus ablesen, dass das Geschäftsmodell aktuell nicht funktioniert.
Die entsprechenden Berichte nennen noch weitere Zahlen, die ich hier nicht wiedergeben möchte. Wer sich unbedingt dafür interessiert, muss wohl das aktuelle »Manager Magazin« lesen.
Ich sehe aber mit Staunen, wie sich das Geschäftsmodell einer Firma entwickelt, die mir in Karlsruhe praktisch ständig begegnet. Fahre ich mit dem Rad durch die Stadt, ist es fast unmöglich, keinen Radfahrer mit »Lieferando«- oder »Gorillas«-Uniform zu sehen. (Ich weiß: Bei »Gorillas« heißen die Leute euphemistisch »Rider«; ich muss aber nicht jeden sprachlichen Unsinn unserer Zeit mitmachen.)
Die weitergehenden Gedanken über Marktmechanismen, »Disruption« oder Verdrängung stellen sich da automatisch ein. Meine Schlussfolgerung aus alledem ist eh privater Natur: Ich bestelle bei keinem dieser Lieferdienste.
Geriete ich in die Situation, dass ich mir Einkäufe nach Hause liefern lassen müsste, würde ich das direkt bei einem der Supermärkte in der Nachbarschaft oder ebenso direkt beim Pizza-Lieferdienst um die Ecke machen. Dann verdienen die wenigstens ein bisschen Geld an mir und meinen Einkäufen und nicht vor allem die »Plattform«, über die letztlich alles läuft.
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