Bereits 2002 wurde in den USA der Dreiteiler »After the Fire« mit den Charakteren Batman und Deathblow veröffentlicht. Es dauerte bis zum Frühjahr 2020, bis er auch in deutscher Sprache erschien: Ich habe »Batman/Deathblow – Nach dem Feuer« mittlerweile gelesen, fühlte mich gut unterhalten und möchte eine eingeschränkte Empfehlung vergeben …
Die Handlung setzt vor zehn Jahren an. Bei einer Mission in dieser Zeit hat der Auftragsmörder Deathblow eine Reihe von Menschen getötet und mit einem gefährlichen Mann zusammengearbeitet, der in der aktuellen Handlungszeit in Batmans Visier gerät. Wie die Ereignisse von damals mit den heutigen Problemen zusammenhängen, erzählt der Dreiteiler in einer spannenden, wenngleich nicht immer logisch strukturierten Geschichte. Unter anderem ist ein Mann wichtig, der in der Lage ist, mittels seiner Gedanken Brände auszulösen – ein Pyrokinet also.
Der Dreiteiler ist sehr komplex, weil er auf zwei Zeitebenen spielt, die sich in der Farbgebung und in der Erzählführung kaum voneinander unterscheiden. Um zu verstehen, welche Szene in welcher Zeit handelt, muss man sehr genau lesen und sich auch um Details wie die wechselnden Frisuren mancher Handlungsträger kümmern.
Brian Azzarello ist für die Texte verantwortlich und konzipierte die Geschichte. Der erfahrene Comic-Autor hat nicht nur Superhelden-, sondern auch Krimi- und Westerngeschichten geschrieben. Die Dialoge sitzen, die Handlung funktioniert. Interessanterweise spielt Batman als Figur fast eine zweitrangige Rolle; Azzarello konzentriert sich auf die Nebenfiguren und den Pyrokineten.
Lee Bermejo, den ich als Comic-Künstler sehr schätze, hat einen Stil, bei dem die einzelnen Bilder oft wie kleine Gemäde wirken. Gesichter sind ausdrucksstark, Szenen lebensnah. Da viele Szenen in der Dunkelheit oder Dämmerung spielen, entsteht allerdings oft eine gewisse Gleichförmigkeit, was die Farben angeht. Aber die vielen düsteren Bilder passen zur düsteren Geschichte.
Erschienen ist dieser Comic-Band als Paperback und als Hardcover-Band in limitierter Ausgabe (ich habe mir die Hardcover-Version geholt, weil die einfach toller aussieht). Sie ist 164 Seiten stark. Man muss den Band sicher nicht haben, er ist kein Pflichtkauf. Für einen »Batman«-Fan ist er aber sehr empfehlenswert, und wer »Hardboiled«-Krimis liebt, sollte ebenfalls einen Blick riskieren.
Einige Informationen zu »Batman / Deathblow – Nach dem Feuer« gibt es auf der Shop-Seite von Panini-Comics; dort kann man sich auch einige Seiten der Leseprobe anschauen:
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