Die Stadt brodelte an diesem Samstagmittag vor Lebensfreude. Die Sonne schien, es herrschten spätsommerliche Temperaturen, und Heerscharen von Menschen waren auf den Straßen unterwegs. Es schien, als sei Corona wirklich komplett überwunden, so locker und ungezwungen bewegten sich die meisten. Nur an den Menschen, die in den Straßencafés bedienten und die ihre Mund- und Nase-Masken trugen, erkannte man, dass die Pandemie noch lange nicht besiegt war.
Es war ein Tag, der nach Normalität roch, nach einem Leben vor den Beschränkungen. Ich genoss es, mich zwischen den Leuten zu bewegen, mein Fahrrad zwischen Passanten hindurchzusteuern und die Sonne auf meinem Kopf zu spüren. Fast hätte ich mich in Sorglosigkeit gewiegt – aber dafür ist es für meinen Geschmack doch zu früh. Von größeren Gruppen hielt ich mich nach wie vor fern.
Aber was für ein Vergleich zur Situation im Frühjahr 2020! Die Innenstadt war im April und Mai 2020 fast menschenleer. Ich fuhr nur selten mit dem Rad in diese Richtung, nahm lieber die Strecken weg von der Stadt. Die Innenstadt wirkte, als sei sie ausgestorben, die meisten Leute hielten sich daheim auf.
Mag sein, dass die aktuelle Euphorie übertrieben ist. Trotzdem empfand ich es als positiv, so viele gutgelaunte Menschen in den Straßen zu sehen. Ich mag es, in Karlsruhe zu leben, und ich mag es, wenn die Stadt lebendig wirkt – nicht ausgestorben und in Angst!
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