Der Humor der späten 70er-Jahre ist heute kaum nachvollziehbar. Das fiel mir auf, als ich das Titelbild der ersten »Denebola«-Ausgabe betrachtete. Würde heute noch jemand ernsthaft »frei progressiv reaktionär« auf den Titel einer Publikation schreiben? Im März 1980, als dieses Heft veröffentlicht wurde, fand das niemand anstößig, eher sogar amüsant.
»Denebola« gilt im Allgemeinen als das Heft, mit dem Achim Mehnert seine Gehversuche unternahm und viele gute Kurzgeschichten veröffentlichte. Das Heft, das ich hier und heute zeige, hat damit aber nichts zu tun: Es wurde von Peter Marx herausgegeben, der in Vaihingen wohnte – einer Kleinstadt zwischen Karlsruhe und Stuttgart – und davon träumte, den PERRY RHODAN-Club Deutschland e.V. zu gründen.
Die Erstausgabe des Fanzines, das als »Magazin für Science Fiction und Fantasy« bezeichnet wurde, hatte eine Auflage von gerade 100 Exemplaren, was für die damalige Zeit völlig in Ordnung war. Die Erstausgabe meines Fanzines SAGITTARIUS, die wenige Wochen zuvor veröffentlicht wurde, erreicht auch nur hundert Stück.
So viel bekam man auch als Anfänger verkauft, wenn man sich ein wenig Mühe gab. (Heute gibt es Kleinverlage, die Bücher mit ISBN und allem Pipapo veröffentlichen und deren Verleger froh wären, wenn sie solche Auflagen erreichen würden.) Und schlecht war das Heft nicht: Das Layout wurde mit einer Schreibmaschine, einem Lineal und einer Reihe von Filzstiften erledigt. Ansonsten gab es die übliche Mixtur aus Kurzgeschichten, Zeichnungen, Informationen und anderem Krimskrams; sehr kurzweilig und eigentlich auch recht unterhaltsam. Ich mochte das Heft.
(Den Herausgeber sah ich – wenn ich mich recht erinnere – nur ein einziges Mal. Dabei wohnten wir keine fünfzig Kilometer voneinander entfernt. Er verschwand zu Beginn der 80er-Jahre aus der Fan-Szene.)
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