Bierling war mir vorher unbekannt, was nichts zu sagen hat – ich kenne mich in diesem Segment nicht aus. Laut Verlagsangaben ist er Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Regensburg; er hat schon einige Bücher veröffentlicht und ist mit der amerikanischen Politik bestens vertraut. Entsprechend sachkundig liest sich sein Buch, zudem ist es erfreulich »leicht« geschrieben und auch für Laien gut verständlich.
Bierling arbeitet sich nicht unbedingt chronologisch an Donald Trump ab, sondern konzentriert sich auf Themen. Er zeigt, welche Schwerpunkte seiner Politik dieser Präsident hatte und in welchem Ausmaß er welche Richtungen einschlug. Und er macht klar, wie stark die konfuse »hire and fire«-Arbeitsweise dazu führte, dass Trumps Regierungszeit für alle Partner völlig unberechenbar wurde.
Dabei geht Bierling von einer Leserschaft aus, die im Großen und Ganzen gut informiert ist. Manche Dinge werden nicht erklärt, die muss man wissen. Aber da hat er sicher recht: Wer sich so ein Buch besorgt, hat schon ein gewisses Grundwissen in Sachen Politik und muss nicht alles nachgucken. Trotzdem ist sein Buch »einsteigerfreundlich« und weder sprachlich noch inhaltlich irgendwie kompliziert. Man kann dem Autor bei seiner Argumentation und Information stets gut folgen.
Für Menschen, die Sachbücher schätzen, die einen gewissen Tiefgang haben, dürfte das Buch zu »flach« sein; viele der beschriebenen Dinge hat man noch gut im Gedächtnis. Wer sich aber einen schnellen Überblick über die Ära Trump verschaffen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten.
(Das Sachbuch ist als Taschenbuch bei C.H. Beck erschienen. Auf der Produkt-Seite des Verlages gibt es ein Inhaltsverzeichnis sowie Pressestimmen.)
Weitere Informationen zu »America First«, dem Sachbuch von Stephan Bierling, gibt es auf der Produktseite des Verlages:
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