Mit meinem Rad schlängelte ich mich auf der Schillerstraße zwischen den Straßenbahnen und den parkenden Autos hindurch. An der Kreuzung muss ich kurz anhalten. Rechts von mir standen junge Leute, vielleicht 14 oder 15 Jahre alt, so genau konnte ich das nicht erkennen; sie wirkten jung und schlaksig.
Der Junge hatte verwuschelte blonde Haare und trug eine kurze Hose, das Mädchen hatte die übliche Langhaarfigur und einen Rock. Beide hatten eine Corona-Schutzmaske im Gesicht, er in schwarz, sie in weiß. Sie hielten Händchen und standen sich gegenüber; beide hatten sie die Köpfe gegeneinander gelegt.
Es war wie ein Symbolbild für diese Pandemie: zwei Jugendliche, für die seit dem Frühjahr 2020 das nicht mehr so einfach möglich ist, dass in meiner Jugend normal gewesen war. Distanz halten, Maske tragen. Die beiden rührten mich an, ihr Bild prägte sich ein.
Schau an! Weht mir hier ein Hauch von Empathie entgegen? Du bist ja doch nicht so unsensibel.
AntwortenLöschenSagen wir so: Gäbe es in Deutschland einen Wettbewerb zum Deutschen Empathie-Meister und nähme ich daran teil, käme ich sicher nicht auf einen der vorderen Plätze ...
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