Ich kenne Julia Schramm nicht, und ich weiß auch nicht, für welche politischen Inhalte sie im Detail steht. Sie mischt in verschiedenen politischen Zusammenhängen mit – zuerst FDP, dann Piratenpartei, jetzt Die Linke – , sie positioniert sich öffentlich, und sie ist im Internet auf diversen Plattformen aktiv. Das genügt offenbar, dass ihr andere Leute – vor allem Männer – allerlei Botschaften schicken.
Daraus entstand zu Beginn des Jahres 2018 das Buch »Es muss Liebe sein«, das ich nun endlich gelesen habe. Da es recht wenig Text enthält, ist die reine Lektüre-Zeit recht kurz. Mehr Zeit benötigte ich manchmal fürs Kopfschütteln oder Lachen angesichts mancher Texte.
Der Untertitel »Digitale Kommunikation. Ein Fragment« fasst leider auch kaum zusammen, was das Buch zeigt. Man kann es nicht am Stück lesen, sondern muss sich immer mal wieder die eine oder andere Seite vornehmen.
Es enthält Texte, die Julia Schramm von Unbekannten erhalten hat. Sie bekam sie als Facebook-Post, als Tweet oder als Mail. Entscheidend war, dass sie die Personen nicht kannte. Das hinderte diese Personen aber nicht daran, sie mit Beleidigungen, Sexwünschen oder Liebesschwüren zu bewerfen. Schamgefühle kannten diese Personen dabei offenbar nicht, sie fanden ihr Vorgehen offensichtlich normal.
Die Zusammenstellung ist mal skurril, mal lustig, mal schämt man sich für die Schreibenden, dann wieder für sich selbst, weil man das liest. Ich fand die Lektüre nicht immer erhellend, aber unterm Strich unterhaltsam.
Ganz ehrlich: Wenn ich später mal sagen sollte, »wie fühlte sich 2017 so an?«, würde ich dieses Buch aus dem Schrank fischen.
Weitere Informationen zu dem Buch »Es muss Liebe sein« gibt es auf der Internet-Seite des Herzstück-Verlages:
AntwortenLöschenhttp://www.herzstueckverlag.de/esmussliebesein.html
Und wer mehr wissen möchte, wer Julia Schramm ist, nutze ihren Wikipedia-Eintrag für weitere Recherchen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Julia_Schramm