Mit der Serie »Gotham Central« ist es gelungen, die Welt der Superhelden und Superschurken auf ein vernünftiges Maß herunterzubrechen. Veröffentlicht wurde die Serie in den USA in Form von einzelnen Heften, hierzulande kam sie als Paperback – oder wer mag: als Hardcover – in den Handel.
Die schön gemachten Comic-Bände erzählen große Geschichten, in denen es nicht nur um Kriminalität geht, sondern auch um das persönliche Leben von Polizisten, die vor großen Herausforderungen stehen. Wer die Welt von Gotham City aus den »Batman«-Comics und ihren Ablegern kennt – wie ich –, wird viele Namen und Örtlichkeiten wieder erkennen. Für alle anderen ist die Reihe »Gotham Central« ein Beispiel dafür, wie man spannende Comic-Krimis erzählen kann.
Klar ist es die Fernsehserie »Gotham«, die den Verlag dazu gebracht hat, die Comics in deutscher Sprache zu veröffentlichen. In den USA wurden die einzelnen Hefte bereits 2003 veröffentlicht. Es wird Zeit, dass die Serie auch hierzulande mehr Fans findet.
Als Autor ist Ed Brubaker ein Experte sowohl für Krimis als auch für Superhelden. Ich fand seine »Criminals«-Serie großartig. Der Mann versteht zu erzählen – und er zeigt die Polizisten in Gotham in Ausübung ihrer Pflicht.
Dabei geht es zwar auch immer wieder um Verbrecher, die man aus den »Batman«-Geschichten kennt; sie werden aber nicht von einem maskierten Rächer gestellt, sondern von ganz normalen Polizisten. Die wiederum haben ein Eigeninteresse daran, Fälle selbst zu lösen und nicht nur auf Superhelden zu warten.
Die spannenden Geschichten, in denen etwa auch das Coming-Out einer lesbischen Polizistin erzählt wird, unterstreichen hervorragende Bilder. Die Szenen spielen oft in der Nacht, sie sind düster und dramatisch. Ein realitätsnaher Blick auf das Verbrechen und der Kampf gegen die Täter – das macht die Serie absolut mitreißend. Polizeiarbeit in einem Universum, das ansonsten von allerlei seltsamen Wesen bevölkert wird ...
Mir gefällt das hervorragend. Das »Batman«-Universum spricht mich sowieso vor allem dann an, wenn die Superschurken und Superhelden so weit im Hintergrund sind wie möglich, wenn Fälle ohne den Einsatz von irgendwelchem Klimbim gelöst werden können.
»Gotham Central« ist eine Ergänzung, die man ohne jeglichen Hintergrund lesen kann. Wer sich – wie ich – in der Stadt Gotham durch langjährige Comic-Lektüre ein wenig zurechfindet, stolpert natürlich immer wieder über Details, die er oder sie wieder erkennt. Das erhöht den Reiz der Lektüre natürlich ...
Eine absolut lohnende Serie! Ich bin sicher, dass ich sie auch nicht nur einmal lesen werde!
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