Der zweite Teil des sogenannten Inka-Zyklus spielt wieder auf mehreren Handlungsebenen: Wenn ich mir ansehe, wie das Team von Zaubermond-Audio in »Am Rio Negro« mit Zeiten und Räumen jongliert, wird mir fast schwindlig. Allerdings: Die spannende Handlung im »Dorian Hunter«-Hörspiel 37 läuft in sich stimmig ab, auch wenn es unterschiedliche Personen gibt, aus deren Perspektive erzählt wird.
Als Vorlage für dieses Hörspiel dienten Romane von Ernst Vlcek, in denen der Schriftsteller einige südamerikanische Mythen und historische Ereignisse genommen hatte, um sie mit seinem eigenen Kosmos zu verbinden. Konquistadoren und Inkas spielen mit, ein Gott des Todes taucht auf, dazu ein Kapitän, der von einem Dämon besessen ist – und das ist nur die Handlung in der Vergangenheit.
In der Gegenwart erweist sich der titelgebende Held, eben Dorian Hunter, nicht gerade als sympathischer Mensch. Er schnauzt seine Begleiter an, er ist schnell mit der Hand am Revolver, er weiß alles besser – eine Mission treibt ihn an, und er ahnt, dass sein Freund Jeff Parker mit seiner Expedition in Schwierigkeiten steckt.
Jeff und seine Leute sind nämlich unterwegs, weil sie El Dorado suchen – so wie die Konquistadoren in der Vergangenheit. Das alles ist geschickt erzählt und macht durchaus Spaß. Mich packen die Hörspiele des Inka-Zyklus bislang noch nicht so sehr wie die Geschichten, die in Europa spielen. Aber das ist angesichts der Gesamtqualität der Serie ja wirklich »Jammern auf höchstem Niveau«.
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