28 Januar 2021

Bücherkauf in San Francisco

Über die Buchhandlung schrieb der Reiseführer, aber ich hatte schon zuvor von ihr gehört. »City Lights« ist seit Jahrzehnten eine Legende; ein Ort, an dem große Autoren seit der Beat-Generation ein- und ausgingen. Die Buchhandlung ist sicher kein Treffpunkt der Science-Fiction-Szene, aber sie ist ein kulturelles Zentrum nicht nur im nördlichen Kalifornien

Und als ich im Herbst 2005 in San Francisco war, musste ich natürlich einen Abstecher zum »City Lights« machen. Das war ganz einfach zu machen: Ich wohnte in einem Hostel, das keine 500 Meter von der Buchhandlung entfernt war, und ich bewegte mich tagsüber zumeist um eine Straßenkreuzung herum, in deren Nähe die Buchhandlung lag. (Nachts unternahm ich längere Touren, weil ich Punk-Konzerte besuchte oder mich zum Trinken in einen Punkrock-Laden begab.)

Die Buchhandlung empfand ich als beeindruckend: Es gab die üblichen Regale, wie man sie aus allen Buchhandlungen kennt, und die waren vollgestopft mit Literatur. Auffallend war, wie viele Verlage vertreten waren. Ich sah nicht nur Verlagshäuser, die ich kannte, sondern auch viele, von denen ich noch nie den Namen gehört hatte.

Mir gefiel vor allem ein Regal, das ein wenig versteckt war und das »Small Press«-Bücher enthielt, auch Fanzines und andere Druckwerke. Dort gab es Hefte mit Gedichten, dünne Bücher mit Punkrock-Geschichten, Zeitschriften in allen Größen und Formaten. Ich hätte am liebsten das halbe Regal leergekauft, auch wenn mein Englisch nun wirklich nicht so gut ist, dass ich literarische Texte wirklich verstehen könnte.

Am Ende zog ich mit zwei, drei schmalen Büchern davon; mehr wollte ich nicht mit mir herumschleppen. In den folgenden Tagen mied ich die Buchhandlung – weil ich nicht noch mehr Geld ausgeben und nicht meinen Stapel ungelesener Bücher unnötig erhöhen wollte. Aber falls ich mal wieder nach San Francisco kommen würde, das nahm ich mir vor, würde ich wieder in das »City Lights« gehen.

2 Kommentare:

  1. Einen kleinen, aber guten Übersichtsartikel zu »City Lights« gibt es sogar in der deutschsprachigen Wikipedia. Hier:
    https://de.wikipedia.org/wiki/City_Lights_Bookstore


    Ein Besuch auf der Internet-Seite von »City Lights« lohnt sich (ich bin da viel zu selten). Es gibt aktuelle Angebote und allgemeine Informationen, einen Blog und andere Dinge, die betrachtens- und lesenswert sind. Hier:
    http://www.citylights.com/

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  2. Zum Tode dieser Woche von Lawrence Ferlinghetti, dem Gründer des City Lights:
    https://www.spiegel.de/kultur/literatur/lawrence-ferlinghetti-ist-tot-beat-poet-mit-101-jahren-gestorben-a-a292a252-985d-47c2-a1e0-7516a2a5f1f8

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