Als Autor phantasievoller Science-Fiction- und Fantasy-Romane machte er sich einen Namen, als Redakteur steuerte er einige Jahre lang die PERRY RHODAN-Serie, seit einiger Zeit ist es eher still um ihn geworden: Horst Hoffmann hat aber im Frühsommer 2020 einen neuen Roman veröffentlicht. Sein Titel lautet »Und Feuer wird fallen«, und ich habe ihn mittlerweile gelesen.
Es ist immer schwierig, über den Roman eines Schriftstellers etwas zu schreiben, den man schon so lange kennt. Meine Äußerungen sind also auf jeden Fall subjektiv, das hier kann keine objektive Rezension sein. Aber das Buch ist ja ebenso wenig objektiv – wer Horst Hoffmann einmal kennengelernt hat, wird ihn in vielen Figuren seines Romans wieder erkennen. (Nicht nur in einer Figur namens Horst, die PERRY RHODAN-Romane liest und davon träumt, Science-Fiction-Romane zu veröffentlichen.)
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: in der Gegenwart, in der ein Ich-Erzähler mit einer verwirrenden Nachricht konfrontiert wird und sich dann auf die Reise macht, und in der Vergangenheit, in der erzählt wird, wie der Ich-Erzähler die späten 60er- und frühen 70er-Jahre empfunden hat. Für meinen Geschmack ist die Vergangenheitsebene richtig stark, während ich mit der Handlung in der Gegenwart meine Probleme hatte.
In der Gegenwart erhält der Ich-Erzähler von der Polizei eine Nachricht, die ihn völlig verblüfft: Sein alter Freund Axel sei tot aufgefunden worden. Der Ich-Erzähler ist deshalb so verwirrt, weil er davon ausgegangen ist, dass sich Axel dreißig Jahre zuvor den »goldenen Schuss« gesetzt hat, also an einer Überdosis Heroin zugrunde gegangen ist. Er fährt nach München, er trifft Jutta wieder, seine Freunde aus der »alten Zeit«, und während er sich wieder in Jutta verliebt, wird die Vergangenheit lebendig.
Diese Vergangenheit ist die von jungen Leuten aus dem Großraum Köln, die in den späten 60er-Jahren die neue aufregende Musik aus England und den USA hören, die lange Haare tragen und erste Erfahrungen mit Drogen sammeln. Wie die Vergangenheit und die Gegenwart zusammenhängen und welchen Ausweg es am Ende aus der Geschichte gibt, das wird von Horst Hoffmann eigentlich spannend vorbereitet – am Ende wird es mir zu esoterisch.
Was sich anfangs als eine packende Mixtur aus Thriller und Popliteratur liest, wird ab dem zweiten Drittel immer phantastischer und am Ende etwas arg abgehoben. Der Roman bleibt zwar bis zum Schluss unterhaltsam, aber dieser Schluss hat mir nicht gefallen. Das ist geschmäcklerisch, ich weiß, weil ich mit dieser Art von Geschichten nicht viel anfangen kann – und deshalb ist das hier auch keine Rezension, sondern eher ein sehr persönlicher Blick auf ein Buch.
Für meinen Geschmack hätte es nicht geschadet, wenn der Verlag bei »Und Feuer wird fallen« ein wenig gestrafft hätte, viele Szenen wirken für mich zu gedehnt. Dann wären die wirklich guten Szenen in der Vergangenheit noch stärker gewichtet worden.
Aber gut: Ich bin sicher, dass es viele Menschen geben wird, denen genau die Geschichte gefallen wird, die Horst Hoffmann erzählen wollte. Für sie könnte das Buch eine Empfehlung sein. Für Leserinnen und Leser, die schon immer einmal wissen wollten, was der beliebte PERRY RHODAN-Autor heutzutage schreibt, ist »Und Feuer wird fallen« ebenfalls interessant.
Der Roman ist als Paperback bei Rocket Books erschienen, einem Unternehmen, das der Blitz-Verlag ins Leben gerufen hat. Er umfasst 336 Seiten und kostet 14,95 Euro. Man kann ihn überall im Buchhandel bestellen, die ISBN 978-3ä946502-61-6 kann dabei behilflich sein; auch Versender können das Buch liefern. Die E-Book-Version gibt es für 4,99 Euro; sie ist allerdings nicht in jedem E-Book-Shop zu haben.
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