22 Oktober 2020

Gas Huffer im Jahr 1994

Eine der vielen Bands, die in den 90er-Jahren aus Seattle kamen, waren Gas Huffer. In meiner Sammlung befindet sich eine Platte der Band: die LP »one inch masters«, die mir vor allem deshalb immer gefallen hat, weil ein schickes Comic-Heft beiliegt, das die Band selbst gezeichnet hat. Musikalisch hat mich die Band nie umgehauen – und das blieb auch so, als ich mir die Platte dieser Tage noch einmal anhörte.

Immerhin schlossen sich Gas Huffer nicht dem Hype um den Grunge-Rock an, der zu Beginn der 90er-Jahre nicht nur alle Bands in Seattle zu erfassen schien, sondern blieben ihrem schrammeligen Punkrock treu. Die von mir angehörte Platte – es war die dritte der Band – klingt altmodisch: Der Sänger knödelt vor sich hin, die Gitarre schrammelt, das Tempo der Stücke ist nicht gerade hoch.

Wer mag, kann die Platte also ins Punkrock-Regal schieben, kann aber auch sagen, dabei handle es sich um Rock'n'Roll; manche Stücke wirken sogar wie Blues, vor allem dann, wenn die Gitarre nach Akustik-Klampfe klingt. Die sarkastischen Texte erzählen von alltäglichen Dingen, das allerdings immer mit einem Blick auf die schräge Seite der Realität. Politische Inhalte fehlen, was aber nicht weiter stört.

»one inch masters« ist insofern eigenständig, als dass man sie nicht in eine der Hauptrichtungen von Punk einsortieren kann. Damit setzte sich die Band im Jahr 1994 für mich zwischen die Stühle – ich kann sie mir aber immer noch gut anhören.

1 Kommentar:

  1. Das Stück »Crooked Bird« ist von der Platte »one inch masters« der Band Gas Huffer aus Seattle, die ich mal wieder ausgegraben habe. Dazu gibt es ein gelungenes Video bei YouTube, hier:
    https://www.youtube.com/watch?v=rLG8Uy7GY9M

    Zu Gas Huffer gibt es auf der Indiepedia einen guten Übersichtsartikel, in dem Dinge stehen, die ich mir nie hätte merken können:
    https://www.indiepedia.de/index.php?title=Gas_Huffer

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